Bundesliga

VfL Wolfsburg, 1. Bundesliga: Luiz Gustavos Bärendienst für die Wölfe

Wolfsburg: "Er hat realisiert, dass das dumm war"

Luiz Gustavos Bärendienst für die Wölfe

War kaum zu bändigen: Wolfsburgs Kapitän Luiz Gustavo rastete nach dem Platzverweis aus.

War kaum zu bändigen: Wolfsburgs Kapitän Luiz Gustavo rastete nach dem Platzverweis aus. imago

Bereits mit dem - völlig berechtigten - Freistoßpfiff des guten Schiedsrichters Felix Zwayer vor dem Münchner 0:1 hatte Wolfsburgs Luiz Gustavo nach 19 Minuten seine Probleme. Weil er jene auch vehement kundtat, ahndete der Unparteiische dies mit einer gelben Karte. Nach einer weiteren Undiszipliniertheit in der 78. Minute, als Luiz Gustavo nach einem wiederum zu Recht gegen ihn gepfiffenen taktischen Foul an Bayern-Einwechselspieler Renato Sanches wutentbrannt den Ball wegschoss, hatte der Referee keine andere Wahl mehr: Gelb-Rot für den Brasilianer, der daraufhin sogar von der Hälfte seiner eigenen Mannschaft im Zaum gehalten und Richtung Kabine gelenkt werden musste.

Rebbe: "Natürlich ist ein Spiel Sperre ungünstig für uns"

Eine Niederlage gegen den souveränen neuen Deutschen Meister - davon mussten die Wolfsburger realistisch gesehen ausgehen. Aber so? Die Art und Weise war erschreckend, und ausgerechnet der Spielführer demonstrierte mit seinem Ausraster, dass die Nerven beim VfL mitunter blank liegen. Jagdszenen bei den Wölfen, ausgelöst ausgerechnet durch einen der Arriviertesten im Rudel, die natürlich auch Olaf Rebbe nicht schönreden wollte und konnte. Nach dem Rückstand habe man in der zweiten Halbzeit versucht, den Faden noch einmal aufzunehmen, so Wolfsburgs Manager. "Wir haben uns dann selbst bestraft mit der gelb-roten Karte", kommentierte Rebbe und ging dann mit seinem vermeintlichen Führungsspieler auch persönlich ins Gericht: "Luiz selber ärgert sich am meisten über die Situation. Er hat auch schnell realisiert, dass das dumm war." Ein Bärendienst für die Wölfe im Abstiegskampf gewissermaßen. "Natürlich ist eine gelb-rote Karte und ein Spiel Sperre ungünstig für uns in dieser Situation."

Ein Rüffel vom Manager für den Wolfsburger Kapitän auf Abwegen. Ausgerechnet zum entscheidenden Saisonfinale, beim wichtigen Auswärtsspiel in Frankfurt fehlt mit Luiz Gustavo ein Routinier für die Defensive. Ob Trainer Andries Jonker ("Das war nicht gut von Luiz!") im letzten Saisonheimspiel gegen Mönchengladbach mit Ex-Trainer Dieter Hecking sowie in einem möglichen Abstiegs-Endspiel zum Ausklang in Hamburg noch einmal auf den 29-Jährigen setzt, bleibt abzuwarten.

Michael Richter

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