Bundesliga

Leverkusens Trainer Korkut: Mit Schwung, aber ohne Ansage nach Leipzig

Neben Tah fehlt Leverkusen erneut wohl auch Chicharito

Korkut: Mit Schwung, aber ohne Ansage nach Leipzig

Tayfun Korkut ist sicher: Das Duell mit Leipzig "verspricht einiges".

Tayfun Korkut ist sicher: Das Duell mit Leipzig "verspricht einiges". imago

Der Satz ist gleichermaßen abgegriffen wie auf den Punkt zutreffend. "Es gibt keinen Ersatz für Erfolg", antwortete Tayfun Korkut am Freitag auf die Frage, welchen Einfluss denn der 2:0-Sieg in Darmstadt auf die Psyche seiner Mannschaft habe. Dass die Aussage auch für Trainer ihre Richtigkeit hat, hatten Korkuts Aussagen zuvor belegt, als er zu RB Leipzig als kommenden Gegner erst anerkennend erklärte: "Sie sind mit Hoffenheim die Mannschaft der Saison. Wir wissen, was auf uns zukommt." Dann aber für das Duell des Zehnten beim Zweiten ankündigte: "Wir werden uns aber nicht an der Tabellenkonstellation orientieren. Es ist das Spiel zwischen Leipzig und Leverkusen – und das verspricht einiges!"

Der erste Sieg nach zuvor sieben Pflichtspielen ohne Erfolgserlebnis für Bayer 04 und der erste Dreier in der Bundesliga für Korkut nach zuvor 16 sieglosen Partien (13 davon mit Hannover) haben das Selbstvertrauen wachsen lassen. Auch beim Trainer, der seine Zuversicht nicht nur aus dem nackten Resultat in Darmstadt zieht.

Ich will nicht sagen, dass der Druck weg ist - der ist immer da - aber der Sieg hat uns gutgetan. Diesen Schwung wollen wir mitnehmen.

Tayfun Korkut

Korkut hob "die Art und Weise, wie sich die Mannschaft über die ganze Spielzeit präsentiert hat", hervor. Dass Bayer 04 (erstmals seit dem 11. Februar) in der Liga wieder zu Null spielte, und dass man die Aufgabe "konzentriert durchgezogen" und so "einen souveränen Sieg eingefahren" habe. Indizien, die den 43-Jährigen darauf hoffen lassen, dass die Wende gelungen ist. Statistisch und psychisch. "Ich will nicht sagen, dass der Druck weg ist - der ist immer da - aber der Sieg hat uns gutgetan. Diesen Schwung wollen wir mitnehmen", so Korkut, der es nach dem ersten Sieg diesmal vermied, erneut öffentlich die Jagd auf die Europa-League-Plätze auszurufen.

zum Spiel

Auf die Frage, ob Bayer 04 wieder gen Europa oder doch noch auf Relegationsplatz 16 blicke, antwortete Korkut: "Wenn man dazwischensteht, kann man in alle Richtungen blicken. Wir blicken erstmal nach Leipzig." Eine kluge Antwort, heißt der nächsten Gegner nach Leipzig doch Bayern München. Allzu forsche Ansagen sind nach einem guten, aber nicht von Schwächen freien Auftritt beim Tabellenletzten nicht angebracht. Gerade, wenn man als Klub in dieser Spielzeit das Attribut Inkonstanz gepachtet hat.

Aranguiz kehrt zurück - Tah fehlt sicher

Für das Spiel in Leipzig verbessert sich die Personallage nicht entscheidend. Einzig Mittelfeldspieler Charles Aranguiz, der unter Korkut seinen Startelfplatz verlor, kehrt nach einer Gelbsperre ins Aufgebot zurück. Die als Leistungsträger eingeplanten Jonathan Tah und Chicharito müssen aber immer noch passen.

Innenverteidiger Tah hat Korkut bereits abgeschrieben. "Jonathan ist noch nichts so weit. Wir haben gedacht, dass es schneller geht, aber wir liegen noch im Zeitfenster. Die Muskulatur reagiert noch auf Belastung. Da müssen wir sehr, sehr vorsichtig sein", erklärte der Trainer zum Nationalspieler, der nach einem Anfang Februar erlittenen Faserriss im Oberschenkel und zwischenzeitlicher Rückkehr ins Mannschaftstraining sein Comeback erneut verschieben muss.

Hoffnung bei Chicharito

Noch nicht definitiv sei der Ausfall des unter Oberschenkelproblemen leidenden Chicharito. Korkut: "Er hat nur individuell trainieren können. Wir müssen schauen, wie er sich fühlt. Wir werden nach dem Training die letzte Entscheidung treffen." Ein Verzicht auf den mexikanischen Torjäger ist aber naheliegend. Weil man so das Risiko eines Rückschlags vermeiden kann. Weil Korkuts neuformierte, sehr flexible Offensivformation in Darmstadt gut harmonierte. Und weil auch ohne Chicharito zahlreiche Alternativen zur Startbesetzung im Angriff vorhanden sind.

Stephan von Nocks

Starke Eintracht-Serie, Bayer-Chance und Torarmut