Das Hinspiel entschieden die Mecklenburger im heimischen Ostseestadion deutlich mit 5:0 für sich. Davon will Brand allerdings nichts wissen. Die Sachsen, die mit 19 Zählern aus den ersten acht Partien der Rückrunde schon mehr Punkte holten als in der gesamten Hinrunde (17), spielen "in einer veränderten Grundformation" und mit haben Robert Koch und Jonas Acquistapace "zwei neue wichtige Spieler dazubekommen", die sofort weiterhelfen konnten. "Sie haben sich stabilisiert und sind in der Liga angekommen", so der Coach. "Von da her ist das für uns ein völlig neuer Gegner."
Zwickaus Lernprozess
Insgesamt ist der 44-Jährige über die Leistungsexplosion des Gegners nicht sonderlich überrascht und sieht darin vielmehr einen "Lernprozess", die Liga schnell anzunehmen: "Das haben sie gemacht." Neben der erfolgreichen Transferpolitik der Winterpause lobt der Trainer die Besonnenheit der Vereinsführung: "Wichtig ist auch, dass der Verein ruhig geblieben ist, dass sie immer wussten, woher sie kommen, was für Zwickau realistisch ist."
Wir müssen voll dagegenhalten, alles in die Waagschale schmeißen und sehr kompakt und auch gut organisiert spielen.
Christian Brand will gegen Zwickau Gas geben
Die Kogge, die sich am Sonntag ohne Aleksandar Stevanovic (muskuläre Probleme und Infekt), Christian Dorda (Fußverletzung) und Stefan Wannenwetsch (muskuläre Beschwerden), Thomas Ziemer (Trainingsrückstand) und den in die zweite Mannschaft degradierten Tobias Jänicke auf die Reise nach Zwickau machte, hat mit einem Sieg gegen die Schwäne die große Chance, den Abstand auf die Abstiegsplätze auf neun Zähler zu vergrößern. Damit dies gelingt, muss der FC Hansa "voll dagegenhalten, alles in die Waagschale schmeißen und sehr kompakt und auch gut organisiert spielen", so Brand.
Gardawskis Rückkehr, Bank für Quiring und Gebhart
Während Kapitän Michael Gardawski nach abgesessener Gelb-Rot-Sperre wohl wieder mit von der Partie sein wird, bekommt Winter-Neuzugang Christopher Quiring eine Verschnaufpause: "Er hat relativ viele Spiele hintereinander gemacht. Vielleicht ist jetzt auch mal der Zeitpunkt gekommen, ihn ein bisschen rauszunehmen." Er wird wohl ebenso nur zu einem Joker-Einsatz kommen, wie Timo Gebhart. Beim bundesligaerfahrenden Offensivmann will sich Brand "ganz vorsichtig herantasten". Alles, was nach seiner rund dreimonatigen Verletzungspause (Muskelfaserriss) "über zehn, 15, 20 Minuten hinausgeht, wäre schon ein Erfolg".
Furchtlos ins Stadion Zwickau
Trotz der dünn besetzten Offensive, in der Soufian Benyamina, der in der vergangenen Woche die 1:0-Führung gegen Fortuna Köln erzielt hatte, auf einen Startelf-Einsatz hofft, gehen die Rostocker furchtlos an die Auswärtsaufgabe heran: "Wir haben, wie vor allen anderen Mannschaften auch, Respekt. Aber Angst? Eher nicht."