Champions League

Wenger dementiert Sanchez-Eklat - Özil fehlt gegen Bayern

Mertesacker verteidigt seinen Trainer

Wenger dementiert Sanchez-Eklat - Özil fehlt gegen Bayern

Demonstrativer Handschlag: Arsene Wenger mit Alexis Sanchez am Montag im Training.

Demonstrativer Handschlag: Arsene Wenger mit Alexis Sanchez am Montag im Training. picture alliance

Demonstrativ hatten sich Arsene Wenger, der Trainer, und Alexis Sanchez, der Superstar, am Montagvormittag im Training die Hand gegeben - Fotografen waren am Tag vor dem Champions-League-Achtelfinalrückspiel gegen Bayern ja zugelassen. Am Mittag dann nahm Wenger auf Arsenals Pressekonferenz Platz und dementierte mit funkelnden Augen, was alle englischen Medien, ob Boulevard oder BBC, seit Sonntagabend über Sanchez, Wenger und Arsenal geschrieben hatten .

Dass Sanchez am Samstag im Topspiel beim FC Liverpool (1:3) auf der Bank saß, weil er eine Trainingseinheit zuvor wutentbrannt abgebrochen und sich später deswegen laute Wortgefechte mit Teamkollegen geliefert hatte, sei "komplett falsch", erklärte Wenger. Einen solchen Vorfall habe es nicht gegeben. "Nichts ist passiert, überhaupt nichts."

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Er beharrte stattdessen darauf, seinen Toptorjäger deshalb nicht aufgestellt zu haben, weil er "direkter" nach vorne habe spielen wollen. "Das war der einzige Grund für meine Entscheidung." Aber er verstehe schon, "dass Sie die Zeitung füllen müssen, wir respektieren das. Und wenn du nicht gewinnst, geht es nicht immer um wahre Geschichten." Sanchez sei ein "engagierter Spieler, und manchmal gibt es eben überzogenes Verhalten, aber das gibt es in jedem Kader".

Im Angriffsmodus: Wenger grätscht Mertesacker dazwischen

Es bleibt also vorerst ein Rätsel, warum Wenger seinen unbestritten Besten in einem so bedeutsamen Spiel nur einwechselte. Vom geplanten Direktspiel war jedenfalls nichts zu sehen. "Ein wahrer Krieger kämpft nicht, weil er die hasst, die vor ihm stehen, sondern weil er die liebt, die hinter ihm stehen", schrieb derweil Sanchez auf Instagram. Ein weiteres Rätsel.

Wenger war am Montag mal wieder in angriffslustiger Stimmung. Seine Beziehung zu Sanchez? "Ehrlich und normal wie bei jedem anderen Spieler." Sanchez' zunehmend ungewisse Zukunft? "Sein Vertrag läuft noch 15 Monate - die Entscheidung (ob er nächste Saison noch da ist, d.Red.) liegt also beim Arsenal Football Club und bei keinem anderen."

Wenn ich Sie frage, ob jeder in Ihrer Firma hinter Ihnen steht, verspreche ich Ihnen, dass ich einen finde, der es nicht tut.

Arsene Wenger

Und als Kapitän Per Mertesacker, der neben seinem Trainer saß, gefragt wurde, ob die Spieler denn noch hinter Wenger stünden, grätschte dieser dazwischen: "Es ist nicht Aufgabe der Spieler, sich ihren Trainer auszusuchen. Diese Fragen passen nicht zu einer Pressekonferenz vor einem Spiel. Wenn ich Sie frage, ob jeder in Ihrer Firma hinter Ihnen steht, verspreche ich Ihnen, dass ich einen finde, der es nicht tut. Ihre Chefs entscheiden, ob Sie hier sind oder nicht." Dann durfte schließlich auch Mertesacker etwas dazu sagen: Ja, die Spieler seien "glücklich, für ihn zu spielen".

Das Sanchez-Thema nervte auch den Innenverteidiger, der zuletzt nach seiner Knieverletzung wieder im Kader stand, aber noch auf seinen ersten Saisoneinsatz wartet. Seine Beziehung zum Chilenen? "Diese Frage verstehe ich nicht", konterte Mertesacker. Es gehe nicht um Einzelspieler, sie seien eine Einheit, "selbst wenn unser bester Spieler nicht auf dem Platz steht". Wenger könne nun mal aus 25 Spielern wählen. Und er tue das "mit bestem Wissen, wir vertrauen ihm da". Die Aufstellung sei ohnehin nicht alles; er, Mertesacker, wolle endlich wieder einen richtigen "Fight" der Spieler sehen, die spielen.

Özil trainiert wieder, fehlt aber gegen Bayern

Mesut Özil ist zumindest für Dienstag (20.45 Uhr, LIVE! bei kicker.de) keine der vielen Optionen für Wenger. Der Weltmeister, schon in Liverpool wegen einer Erkältung nicht dabei, steht nicht im Kader, obwohl er am Montag wieder trainierte. "Er war die ganze letzte Woche nicht im Training", so Wenger. "Ich glaube nicht, dass er körperlich bereit ist, der Mannschaft zu helfen."

jpe