Bundesliga

"Wie Trainingsauftakt im Sommer": BVB vermisst die "Süd"

Einschätzungen und Gefühle nach der Fan-Sperre

"Wie Trainingsauftakt im Sommer": BVB vermisst die "Süd"

Seltenes und "komisches" Bild: Dortmunder und Wolfsburger Profis vor der leeren Südtribüne.

Seltenes und "komisches" Bild: Dortmunder und Wolfsburger Profis vor der leeren Südtribüne. imago

"Das sind schreckliche Bilder. Ich gucke da gar nicht mehr hin, das ist eine tiefe Zäsur. Wir haben uns schon schwer damit getan, solch eine Kollektivstrafe zu akzeptieren . 24.800 haben ja nichts getan. Der BVB ohne Südtribüne ist wie Fußball ohne Ball", haderte Watzke unmittelbar vor Anpfiff bei Bezahlsender "Sky".

Auch zur Ermittlung von 61 Tatverdächtigen rund um das Leipzig-Spiel bezog Watzke Stellung: "Wir werden das je nach Schwere bewerten. Das Stadionverbot ist die schärfste Waffe, dann gibt es noch Dauerkartenentzug und Vereinsausschluss. Aber es gibt auch Leute, die einfach nicht wussten, was sie hochgehalten haben. Die werden eine Abmahnung bekommen und jeder Einzelne kann eine Stellungnahme abgeben."

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Trainer Tuchel sorgte sich vor Anpfiff speziell um seine Elf. "Der Mannschaft wird viel Energie und viel Unterstützung fehlen. Die Gelbe Wand fehlt. Normalerweise ist es für jeden Gegner sehr beeindruckend, hier vor 80.000 zu spielen. Schade, dass wir das erleben müssen und Teil davon sind. Es ist zum ersten und hoffentlich letzten Mal der Fall", so der 43-Jährige zur gesperrten Südtribüne.

Löw: "Vielleicht kann man dem nicht anders beikommen"

Bundestrainer Joachim Löw, der dem Bayern-Match in Berlin am Samstag beiwohnte , war unschlüssig ob einer Einschätzung. "Ich bin ein bisschen gespalten und weiß nicht genau, wie ich das einschätzen soll. Ich finde das schade, da die Südtribüne mit beinahe 30.000 Fans etwas Tolles ist. Es ist bedauerlich, dass so etwas passiert und es so eine Strafe gibt", sagte Löw, der einschränkte: "Vielleicht kann man dem aber nicht anders beikommen."

Da muss der Rest halt dann für Stimmung sorgen, das dann ein bisschen übernehmen.

BVB-Kapitän Marcel Schmelzer

Die 90 Minuten verliefen dann sportlich reibungslos, auch auf den Rängen herrschte ob der guten Leistung des BVB gute Stimmung. Nach dem 3:0 schwappte sogar eine minutenlange Laola durchs Stadion. "Natürlich war es ein komisches Gefühl. Das hatte so ein bisschen den Eindruck wie Trainingsauftakt im Sommer, wenn nur die Seiten besetzt sind", erklärte Kapitän Marcel Schmelzer: "Da muss der Rest halt dann für Stimmung sorgen, das dann ein bisschen übernehmen." Gesagt, getan.

Kuba: "Ohne Fans - das ist kein Fußball"

Doch auch Matchwinner Lukasz Piszczek hat schon schönere Heimspiele miterlebt. "Es war schon komisch in der ersten Halbzeit. Wir haben Richtung Südtribüne gespielt, da hat etwas gefehlt. Solche Sachen werden hoffentlich nicht mehr passieren", so der Pole. Sein Landsmann Jakub Blaszczykowski, der bei seiner Rückkehr nach Westfalen frenetisch gefeiert wurde , pflichtete ihm bei: "Fußball ohne Fans - das ist kein Fußball."

Die abschließenden Worte gehörten Tuchel, der in die gleiche Kerbe wie seine Vorredner schlug. "Die Atmosphäre war komisch, aber die Stimmung trotzdem toll. Nach der Pause war es etwas einfacher. Ein dickes Kompliment an alle, die da waren. Dennoch wünschen wir uns, das nicht nochmal erleben zu müssen." Die Fans der ausgeschlossenen Südtribüne werden das genauso sehen.

msc

Bilder zur Partie Borussia Dortmund - VfL Wolfsburg