Bundesliga

Abraham fällt aus, Vallejo kehrt zurück

Frankfurt: Kovac und die Rotationsfrage

Abraham fällt aus, Vallejo kehrt zurück

Kehrt in Frankfurts Startelf zurück: Jesus Vallejo.

Kehrt in Frankfurts Startelf zurück: Jesus Vallejo. imago

Trotz Platz 3 und der Krise beim Gegner sieht Niko Kovac seine Mannschaft am Samstag in Leverkusen in der Außenseiterrolle. "Wir wollen dort etwas holen, aber wir sind nicht so vermessen zu sagen: Hier kommen wir, wer seid ihr? Wir sind uns bewusst, dass es ein schweres Spiel werden wird", bekräftigt der Coach. Er weiß: Die Werkself verfügt nicht nur über einen Kader mit größerer individueller Klasse, sondern hat auch den Vorteil einer kompletten Trainingswoche.

Für die Hessen spricht wiederum, dass sie mit ganz breiter Brust nach Leverkusen fahren. Wie Frankfurt in Hannover binnen weniger Minuten aus dem unglücklichen 0:1-Rückstand eine 2:1-Führung machte, ist ein Beleg für das gestiegene Selbstvertrauen. "Positiver Druck ist ein schönes Gefühl", sagt Kovac. Das Gegenteil kennt er nur zu gut. Am 30. Spieltag der vergangenen Saison unterlag seine Elf in Leverkusen 0:3 – der Abstieg schien besiegelt. "Wir standen richtig an der Wand", erinnert sich Kovac, "umso schöner ist es, dass wir es geschafft haben." Diesmal liege der Druck auf der Seite von Bayer Leverkusen.

Spielersteckbrief Abraham
Abraham

Abraham David

Spielersteckbrief Vallejo
Vallejo

Vallejo Jesus

Trainersteckbrief Kovac
Kovac

Kovac Niko

Eintracht Frankfurt - Vereinsdaten
Eintracht Frankfurt

Gründungsdatum

08.03.1899

Vereinsfarben

Rot-Schwarz-Weiß

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Spannend bleibt die Frage, wie groß die Rotation im dritten Spiel innerhalb von sieben Tagen ausfallen wird. Kovac will im Abschlusstraining sowie in Einzelgesprächen herausfinden, wer sich müde fühlt und eine Pause gebrauchen könnte: "Wir müssen eine offene Kommunikation haben." Taktisch wird der Fußballlehrer höchstwahrscheinlich wieder auf eine Dreierkette setzen, die sich gegen den Ball zu einer Fünferkette formiert. Schließlich ist anders als gegen Darmstadt – im Derby lief eine Viererkette auf – mit einer wesentlich stärkeren Offensive des Gegners zu rechnen.

Vallejo kehrt in die Startelf zurück

Michael Hector, der in Hannover für den geschonten Jesus Vallejo spielte, wird wegen des Abraham-Ausfalls seinen Platz in der Abwehr behalten. An Makoto Hasebe als Libero führt kein Weg vorbei, auch nicht an Vallejo als linkem Innenverteidiger. Die Außenverteidiger Timothy Chandler (rechts) und Bastian Oczipka (links) sind ebenso ziemlich in Stein gemeißelt. Es wäre schon eine faustdicke Überraschung, sollte Kovac dem Pokal-Torschützen Taleb Tawatha eine Chance von Anfang an geben und dafür Oczipka auf die Bank setzen. Rechts ist Guillermo Varela nach dem Deltabandriss am 2. Spieltag weiterhin keine Alternative. Die Leihgabe von Manchester United soll aber nächste Woche zumindest wieder ins Mannschaftstraining einsteigen können.

Im Mittelfeld und in der Offensive sind die Fragezeichen hinter der Aufstellung größer. Wirft Kovac den 19-jährigen Max Besuschkow nach dem Startelf-Debüt in Hannover nun auch in der Bundesliga ins kalte Wasser? Oder stellt er stattdessen wie schon auf Schalke Mijat Gacinovic ins zentrale defensive Mittelfeld an die Seite von Omar Mascarell? Für letztere Variante spricht, dass Gacinovic in Hannover lediglich als Joker kam und frischer sein dürfte. In offensiverer Rolle davor führt an Ante Rebic eigentlich kein Weg vorbei – es sei denn, der Kroate ist nach den zwei wuchtigen wie imponierenden Auftritten gegen Darmstadt und Hannover ausgelaugt. Gut möglich ist, dass Kovac das Kraftpaket erneut von Beginn an bringt, aber nicht durchspielen lässt. Im Sturm könnte schließlich der im Pokal geschonte Branimir Hrgota anstelle von Alex Meier auflaufen. Haris Seferovic hat sich durch seine gute Leistung in Hannover einen weiteren Einsatz von Beginn an verdient. Weitere Alternativen für die Offensive sind Danny Blum, Shani Tarashaj und Aymen Barkok.

Kovacs Forderung an Rebic: "Er soll dranbleiben"

Marco Fabian fällt indes weiterhin aus. Der Mexikaner unterzog sich in dieser Woche wegen der nicht abklingenden Schmerzen im Hüftbereich einer Behandlung bei den Ärzten von Real Madrid. Die Spritzenkur soll zwar einen Fortschritt gebracht haben, allerdings ist Fabian weiterhin ein gutes Stück davon entfernt, der Mannschaft helfen zu können. Umso wichtiger ist es, dass Rebic endlich aufblüht. "Wenn zwischen den Ohren alles stimmt, stimmt auch unten alles. Das hat er im Moment verstanden. Es freut mich für den Jungen, weil er gemerkt hat, ich kann vieles, aber nur, wenn ich klar im Kopf bin", sagt Kovac und fordert: "Er soll dranbleiben und nicht denken, das war‘s schon."

Julian Franzke