Der FC Barcelona verpasste es am Sonntagmittag, den FC Sevilla und Real Madrid mit einem Auswärtssieg bei Betis unter Druck zu setzen. Der 1:1-Ausgleich von Suarez bewahrte die Katalanen, die mit einem Erfolg kurzzeitig die Tabellenführung übernehmen hätten können, in der 90. Minute vor der ersten Ligapleite seit Anfang Oktober 2016.
Und doch war die Aufregung bei den Gästen nach dem Spiel groß. Der Grund: Zwei Minuten nachdem Betis durch Alex Alegria in Führung gegangen war (75.), hatte der Algerier Mandi nach einem Schuss von Alba mit einer Rettungstat in höchster Not das 1:1 verhindert. Die Zeitlupen zeigten allerdings, dass der Ball die Torlinie bereits klar und deutlich überschritten hatte. "Der Ball war einen Meter über der Linie", wetterte der spätere Ausgleichstorschütze Suarez.
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Von den Top-5-Ligen setzt nur Spanien keine Torlinientechnik ein
Dem Schiedsrichter wollte bei Barça wegen dieser Szene niemand einen großen Vorwurf machen. Vielmehr ist die Diskussion um die Einführung der Torlinientechnik wieder entbrannt. Anders als in Deutschland, England, Italien und Frankreich kommt diese in Spanien noch nicht zum Einsatz. "Ich habe die Bilder von der Szene gesehen und sage, was ich schon immer gesagt habe: Die Schiedsrichter brauchen Hilfe", meinte Gästecoach Luis Enrique. Sein Schützling Aleix Vidal, der vor Albas Torschuss die Flanke geschlagen hatte, gab zu Protokoll: "Das war echt ein großer Fehler. Aber die Schuld hat nicht der Schiedsrichter. Würde man Torlinientechnik benutzen, würde sowas nicht passieren."
Trotz aller Aufregung bleibt aber festzuhalten: Betis spielte stark auf, hatte gleich zweimal Aluminiumpech (Ceballos und Ruben Castro trafen Latte bzw. Pfosten) und die Führung absolut verdient. Ter Stegen verhinderte im Eins-gegen-eins gegen Castro sogar noch das 0:2. Der Punktgewinn war für Barça - trotz des nicht anerkannten Tores - schmeichelhaft.
Nach harter Roten Karte: Sevilla unterliegt Espanyol
Auch der FC Sevilla patzte am Sonntag. Der Tabellenzweite, der zuletzt fünfmal in Folge gewonnen hatte, musste bei Espanyol Barcelona allerdings fast die komplette Spielzeit in Unterzahl agieren. Pareja sah schon in der zweiten Minute wegen einer vermeintlichen Notbremse Rot, Reyes verwandelte den fälligen Elfmeter (4.). Sevillas Neuzugang Jovetic glich zwar aus (20.), doch Navarro (45.) und Gerard (71.) versetzten den Gästen den K.o.
Sevilla und Barcelona haben nun beide 42 Punkte auf dem Konto. Real Madrid kann seinen Vorsprung an der Tabellenspitze mit einem Heimsieg gegen Real Sociedad am Sonntagabend auf vier Punkte ausbauen.
