Bundesliga

Sammer: "Ich bin froh, bei Bayern aufgehört zu haben"

Ex-Bayern-Sportdirektor ist neuer Experte von Eurosport

Sammer: "Ich bin froh, bei Bayern aufgehört zu haben"

Neuer Bundesliga-Experte von Eurosport: Matthias Sammer.

Neuer Bundesliga-Experte von Eurosport: Matthias Sammer. Eurosport

... seinen Gesundheitszustand: "Es geht gut. Ich hatte diese kleine Geschichte, die war schnell abgehakt, auch wenn sie noch etwas nachwirkt. Ich habe mir sagen lassen, dass kleine Narben Männer attraktiver machen."

... seine Zukunft im Fußball und die Spekulationen um Engagements beim HSV oder in Wolfsburg: "Ich bin froh und glücklich über die Entscheidung, bei Bayern aufgehört zu haben. Und ich gehe ja nicht aus dieser fantastischen Konstellation dort in eine fragwürdige Konstellation woanders rein. Es gibt ein Leben neben dem Fußball mit anderen Themen. Sieben Tage die Woche und 24 Stunden am Tag wollte ich nicht mehr."

... einen möglicherweise neuen Sportvorstand bei den Bayern: "Dafür muss die Position erst einmal definiert werden. Ich war täglich mit dem Trainerteam, den Physios, dem Ärzteteam, den Spielern und den Videoanalysten in Kontakt, um danach Entscheidungen zu treffen, was fehlt. Der FC Bayern ist mit Uli Hoeneß und Karl-Heinz Rummenigge bestens aufgestellt."

... seinen möglichen Nachfolger Philipp Lahm: "Ich würde ihm raten, noch zehn Jahre zu spielen, wenn er mithalten kann, denn diese Zeit ist die schönste. Er hat die Identität, kennt den Verein und trägt das weiter. Es gibt aber auch die harten Faktoren, das Fachliche."

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... die Rückkehr von Uli Hoeneß und dessen Schlagabtausch mit Hans-Joachim Watzke: "Er ist gleich mit aller Kraft wieder da. Scharmützel dürfen aber nicht alles sein, er hat da auch eine gesellschaftliche Verantwortung. Das ist gefährlich und gehört mitnichten zum Geschäft, so geht man nicht miteinander um."

... das erste halbe Jahr von Carlo Ancelotti: "Wie schon beim Wechsel von Jupp Heynckes zu Pep Guardiola gab es auch jetzt eine Veränderung in der Spielphilosophie, das braucht etwas Zeit. Optisch war das bisher nicht fantastisch, die Ergebnisse sind aber gut. Mit Pep ist er null zu vergleichen, beide sind auf ihre Art extrem erfolgreich."

"Ich freue mich für ihn. Er ist für den Verein eine Identifikationsfigur. Da ist es nur eine logische Entscheidung."

Sammer über Arjen Robbens Vertragsverlängerung

... die Frage, ob es einen möglichen Konkurrenten im Meisterschaftskampf gibt: "Nein. Sie sind gut und werden sich weiter zusammenraufen. Sie haben ein großes und erfahrenes Team, sind ein großer Verein mit einem erfahrenen Trainer, ihnen kann niemand das Wasser reichen."

Matthias Sammer

Gut gelaunt: Matthias Sammer. Eurosport

... die zunehmende Übersättigung mit Fußball: "Für mich ist das noch nicht greifbar und zu fühlen. Ich empfinde einiges schon ein bisschen als Wahnsinn, aber ich sehe nicht die Gefahr, dass das Interesse am Fußball nachlässt, dafür ist das Spiel zu schön. Unter wirtschaftlichen und politischen Gesichtspunkten muss man Entscheidungen manchmal hinnehmen, die im Sinne des Spiels rational nicht nachvollziehbar sind."

... die Diskussion um RB Leipzig und die Traditionsvereine: "Das ist absurd. Alle, die etwas Neues probieren wollen, dürfen das nicht, wenn sie wirtschaftlich jemand dahinter stehen haben, der Interessen an Bekanntheit und Werbung hat? Wenn das Geld stattdessen in die Politik geht, sind wir alle glücklich? Diese Diskussion ist scheinheilig. Warum sollen junge Unternehmen, die Infrastruktur und Arbeitsplätze sichern, wo auf einem Toplevel für eine Region gearbeitet wird, das nicht machen?"

... die Vertragsverlängerung von Arjen Robben: "Ich freue mich für ihn. Er ist ein Profi, wie ich es selten erlebt habe, und für den Verein eine Identifikationsfigur. Da ist es nur eine logische Entscheidung."

... die Auszeit von DFB-Sportdirektor Hansi Flick: "Das tut mir persönlich leid, ich bin davon überrascht worden. Er hat das Amt exzellent ausgefüllt und ist ein sehr feinfühliger und tiefgründiger Mensch. Man muss die Qualität haben, ein Amt zu schmücken, nicht umgekehrt - das hat er geschafft. Ich bin traurig darüber, aber er wird seine Beweggründe haben, das gilt es zu respektieren. Horst Hrubesch, der authentisch ist und ein wahnsinniges Fachwissen hat, wird die Position als Übergangslösung exzellent besetzen."

Aufgezeichnet von Patrick Kleinmann