Kein Higuain-Vertreter in Sicht
Ob bei einigen Napoli-Fans allmählich Wehklage wegen Gonzalo Higuain aufkommt? Sicher ist: Der vor der Saison für über 90 Millionen Euro zu Juventus Turin gewechselte Stürmer-Star fehlt den Neapolitanern sichtlich - genauso wie der verletzte Ersatzmann Arkadiusz Milik. Die Süditaliener, in den letzten Jahren mit der Roma ärgster Konkurrenz von Serienmeister Juve, rangieren nach 14 Spieltagen auf einem enttäuschenden siebten Tabellenrang.
Am Montagabend wurden die aktuellen Probleme einmal mehr deutlich: Neapel dominierte gegen Kellerkind Sassuolo über weite Strecken und kam durch Dribbelkünstler Lorenzo Insigne zum zwischenzeitlichen 1:0 (42.). Doch trotz optischem und spielerischem Übergewicht glückte dem Team von Trainer Maurizio Sarri kein weiterer Treffer. Kurzum: Der Vollstrecker fehlt. Und so kam es, wie es kommen musste: Gregoire Defrel nutzte eine Unachtsamkeit der SSC-Abwehr, um Sassuolo einen wichtigen Auswärtspunkt einzubringen (82.).
Am Rande: Die Neroverdi stellten zu Beginn des Spiels als erstes Team in dieser Saison ganze elf Italiener auf.
Inter dreht auf und schläft ein
Der Startschuss, als Inter Mailand noch dominant agierte: Marcelo Brozovic (rechts) feiert das zwischenzeitliche 1:0. imago
Wie Dr. Jekyll und Mr. Hyde präsentierte Inter Mailand zum Abschluss des 14. Spieltags der Serie A dem Publikum im heimischen Giuseppe-Meazza-Stadion zwei komplett unterschiedliche Gesichter. Zunächst überrollte der Nerazzurri-Express den Gast aus Florenz regelrecht und stellte dank Marcelo Brozovic (3.), Antonio Candreva und Mauro Icardi (19.) zügig auf 3:0. Dann aber kam es zum Bruch.
Die Viola, die den kompletten zweiten Durchgang nach Rot für Gonzalo Rodriguez (45.+1, Notbremse) in Unterzahl absolvieren musste, konnte nach Unachtsamkeiten zweimal zurückschlagen: Nikola Kalinic (37.) und Josip Ilicic (62.) brachten die Viola auf 2:3 ran und sorgten so für zwischenzeitliche Pfiffe von den Rängen. Am Ende wurde aus Inter-Sicht aber alles gut: Den wichtigen Dreier sicherte spätestens Icardis zweiter Treffer zum 4:2-Endstand (90.+1).
Das dürfte auch Legende Luis Figo gefreut haben: Die Nummer sieben, einst zwischen 2005 und 2009 in Mailand unter Vertrag, wurde vor dem Spiel geehrt.
Nichtsdestotrotz hängen die Lombarden ihren eigenen Ansprüchen hinterher: Derzeit sind es sieben Punkte Rückstand auf den fünften Rang (Atalanta Bergamo).