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Firmino leitet Reds-Arbeitssieg ein - Chelsea erfolgreich

Favoriten haben 45 Minuten große Probleme

Firmino leitet Reds-Arbeitssieg ein - Chelsea erfolgreich

Grund zum Jubeln: Diego Costa (vorne) markierte seinen sechsten Saisontreffer.

Grund zum Jubeln: Diego Costa (vorne) markierte seinen sechsten Saisontreffer. imago

Diego Costa macht's Willian nach

Vermeintlich leichte Aufgaben wie West Ham (2:1), Watford (2:1) und Burnley (3:0) hatte der FC Chelsea zu Beginn der Saison gelöst, die jüngsten Partien gegen Liverpool (1:2) und Arsenal (0:3) aber bewiesen: Trainer Antonio Conte hat mit den Blues noch jede Menge Arbeit vor sich. Das zeigte auch das Spiel bei Aufsteiger Hull City.

Mit Offensivmann Moses, erstmals seit 1239 Tagen wieder in der Startelf, ging den Londonern in den ersten 45 Minuten die Zielstrebigkeit gänzlich ab. Zwar agierten die Blues optisch überlegen, kreative Momente blieben im Spiel des CFC aber aus. Nicht ein einziges Mal schossen die Conte-Schützlinge in den ersten 45 Minuten auf das gegnerische Tor - erstmals seit März 2012. Die Tigers präsentierten sich engagiert, schalteten allerdings nur sporadisch auf Angriff.

Im zweiten Durchgang legten die Gäste dann einen Zahn zu und nutzten ihre Chancen eiskalt aus: Willian drehte die Kugel aus 16 Metern in die rechte obere Ecke (61.), Diego Costa kopierte dessen Schuss sechs Minuten später - ein Doppelschlag. Anschließend hätten die Blues das Ergebnis hochschrauben können, ließen beste Chancen aber ungenutzt. Trotzdem glückte Chelsea nach drei Ligaspielen ohne Sieg wieder ein Dreier.

Die anderen drei Partien am späten Samstagnachmittag endeten allesamt remis: Sunderland und West Brom trennten sich ebenso wie West Ham und Middlesbrough 1:1, Watford und Bournemouth erzielten je einen Treffer mehr. Eine zusätzliche Erwähnung verdiente sich West Hams Offensivmann Payet, der den Hammers mit einem Solo, das an JayJay Okocha und Grafite erinnerte, zumindest einen Zähler sicherte.

Swanseas frecher Auftakt

Zuvor trat Liverpool bei Swansea an. Im Vergleich zum überzeugenden 5:1-Heimerfolg gegen Hull City beorderte Klopp lediglich Innenverteidiger Lovren nach überstandener Sommergrippe zurück in die Startelf, der Ex-Augsburger Klavan musste weichen. Abgesehen von dem mit einer Ausnahme gleichen Personal hatten die beiden Partien allerdings zunächst nicht viel gemeinsam.

Während die Reds zuletzt Hull überrollt und dank temporeichen Fußballs abgeschossen hatte, kam Liverpool bei Swansea schwer in Tritt. Die Waliser starteten extrem schwungvoll und schlugen die Gäste mit deren eigenen Waffen. Durch druckvolles Pressing waren Matip & Co oft zu langen Schlägen gezwungen und leisteten sich obendrein einige Fehler im Aufbauspiel. Swanseas Mut wurde belohnt: Startelf-Debütant Baston nickte eine Sigurdsson-Ecke vom langen Pfosten vor das Tor, wo Fer abstaubte (8.).

Knapp eine halbe Stunde brauchten die Reds, um besser in den Rhythmus zu finden und die Waliser phasenweise in deren eigene Hälfte zu drängen. Das Problem: Der Ertrag war stark verbesserungswürdig, in den ersten 45 Minuten brachten Firmino & Co zum ersten Mal in der laufenden Spielzeit nicht einen einzigen Schuss auf das gegnerische Tor zustande.

Liverpools 180-Grad-Drehung

Nach Wiederanpfiff zeigten die Klopp-Schützlinge ein ganz anderes Gesicht. Plötzlich entwickelte das Team vom Mersey enormen Druck, kombinierte gefällig und suchte Abschlüsse. Mit Erfolg, Firmino nickte Hendersons hohe Hereingabe freistehend in die linke Ecke (54.).

Roberto Firmino (li.) und Sadio Mané

Jubeltanz zum 1:1: Liverpools Roberto Firmino (li.) und Sadio Mané. imago

Der Startschuss einer Drangphase der Reds gegen Swansea, das sich überhaupt nicht mehr befreien konnte. Coutinho (58.), Sturridge (66.) und Mané (69.) hatten gute Gelegenheiten, brachten die Kugel aber nicht im gegnerischen Tor unter. Das erledigte letztlich Milner aus elf Metern, nachdem Firmino von Rangel äußerst ungeschickt im Sechzehner gefoult worden war (83.). Liverpools fünfter Pflichtspielerfolg in Serie zählte letztlich zur Kategorie Arbeitssieg.

"Wir alle waren sauer zur Pause", gab Klopp hernach zu. "Wir mussten zeigen, dass wir es besser können und warum wir überhaupt hier waren. Es war wichtig, diese Reaktion in der 2. Halbzeit zu sehen."

mam