Rekordmann und Aufbauspieler ter Stegen
Eine Woche nach der 6:2-Gala gegen Real Betis kam der FC Barcelona zu einem knappen 1:0-Erfolg bei Athletic Bilbao. Zwar hielten sich Messi, der zum 350. Mal in La Liga für die Blaugrana auflief, und Suarez diesmal mit dem Toreschießen zurück, dennoch gab es am Ende für die Katalanen etwas zu feiern. Genauer für Trainer Luis Enrique: Er ist mit dem Auswärtssieg nun der Coach in der Geschichte des FC Barcelona, der in Rekordzeit seinen 100. Sieg feiern konnte. Und noch jemand hatte Grund, sich zu freuen: Marc-André ter Stegen hatte seinen ersten Saisoneinsatz im Barça-Tor.
Weitere werden folgen: Nach dem Wechsel von Claudio Bravo zu Manchester City ist der Ex-Gladbacher zur Nummer 1 aufgestiegen. Viel Gelegenheit, sich auszuzeichnen, bekam der 24-Jährige nicht, eine brenzlige Situation zu Beginn - Benat hatte den viel zu kurzen Abschlag abgefangen - überstand er unbeschadet. Dafür glänzte der Ex-Gladbacher mit dem Ball am Fuß: Ter Stegen spielte insgesamt 62 Pässe, wovon 51 einen eigenen Mann fanden - jeweils der beste Wert in einem Spiel in der spanischen Eliteklasse seit der Saison 2005/06.
Das einzige Tor erzielte Ivan Rakitic bereits in der 21. Minute per Kopf. Die beste Chance, das Ergebnis auszubauen, hatte Messi in der 70. Minute: Sein Schuss aus 18 Metern nach Zuspiel von Suarez ging jedoch über das Tor.
Zum Abschluss des Spieltages verpasste Europa-League-Sieger FC Sevilla seinen zweiten Sieg und kam beim FC Villarreal nicht über ein 0:0 hinaus.
Kevin-Prince Boateng trifft und muss verletzt raus
Immer mitten im Getümmel: Kevin-Prince Boateng (re.). imago
Zuvor war am frühen Sonntagabend der FC Granada zu Gast auf den Kanaren. Las Palmas bestimmte das Geschehen im Mittelfeld, schaltete durch vertikale Bälle immer wieder schnell um. El Zhar profitierte schließlich von einem Fehler von Debütant Gabriel Silva und brachte den Ball aus 16 Metern platziert in der linken Ecke unter (23.).
Mit dem Pausenpfiff glich Granada überraschend aus: Chelsea-Leihgabe Boga, mit zwölf Jahren zur Nachwuchsakademie der Blues gestoßen, zog von links ins Zentrum und schloss aus 19 Metern einfach mal ab. Keeper Javi Varas tauchte spät ab und kam nicht mehr entscheidend ran - 1:1 (45.).
Nach Wiederanpfiff setzten die Hausherren wieder konsequent auf hohe Diagonalbälle. In Folge eines solchen hätte Castellano lieber den mitgelaufenen Boateng im Zentrum einsetzen sollen, anstatt selbst ungefährlich abzuschließen (50.). Trotzdem sollte der Ex-Schalker noch seine Chance bekommen: Torhüter Varas schlug die Kugel schnell auf die linke Seite ab, wo sich Livaja wieder einmal aller Gegenspieler entledigt hatte. Seine Flanke erreichte Boateng, der den durch den Strafraum irrenden Ochoa aus 16 Metern per Kopf überlupfte (52.). Im zweiten Spiel erzielte er den zweiten Treffer - und damit schon mehr Tore als in den 43 Partien zuvor für Schalke und den AC Mailand. Beim Zusammenprall verletzte sich der Deutsch-Ghanaer allerdings, sodass sein Arbeitstag vorzeitig beendet war (55.).
Die Partie war damit aber noch lange nicht vorbei: Von außen sah Boateng noch drei weitere Treffer seines Teams. Zunächst überwand abermals El Zhar Granadas Keeper Ochoa per feinem Heber (69.), dann schraubte Momo per Abstauber das Ergebnis hoch (73.), ehe Jonathan Viera nach Querpass von links den 5:1-Endstand herstellte. Dadurch überflügelte Las Palmas durch nunmehr sechs Punkte und 9:3 Toren nach zwei Partien sogar Real Madrid und schob sich vorerst an die Tabellenspitze.