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Viel Frust für Klopp - Diego Costas unschöne Wiederholung

Arsenal torlos in Leicester - Hulls Sechs-Punkte-Start

Viel Frust für Klopp - Diego Costas unschöne Wiederholung

Pflichtsieg bei Aufsteiger Burnley? Von wegen: Liverpool-Trainer Jürgen Klopp.

Pflichtsieg bei Aufsteiger Burnley? Von wegen: Liverpool-Trainer Jürgen Klopp. picture alliance

Klopp hatte unter der Woche seinen Linksverteidiger Moreno vehement gegen die heftige Kritik verteidigt , die auf ihn nach dem 4:3 bei Arsenal eingeprasselt war - und setzte den Spanier in Burnley trotzdem lieber auf die Bank. Dennoch patzte ein Liverpooler früh, nicht Moreno-Ersatz Milner, sondern Clyne, der Rechtsverteidiger: Nach dessen Fehlpass spielte Gray sofort Vokes an der Strafraumgrenze an, der wuchtig einschoss (2.).

Ein klassischer Fehlstart der in Grellgrün spielenden Reds, bei denen außerdem der genesene Sturridge für Neuzugang Mané (Schulterblessur) begann, während Matip und Can erneut auf der Bank Platz nahmen. Ein zähes Geduldsspiel resultierte, Burnley verschanzte sich in der eigenen Hälfte - und erhöhte gegen unbewegliche Gäste dennoch: Rekordneuzugang Defour (für knapp neun Millionen Euro aus Anderlecht) trieb nach Sturridges Ballverlust den Ball nach vorne, setzte sich an der Mittellinie gegen den Ex-Augsburger Klavan durch und bediente Gray, der diesmal selbst kühl zum überraschenden, aber verdienten Pausenstand vollstreckte (37.).

Klopp, sichtlich sauer, wechselte erst mal nicht, seine Startelf enttäuschte ihn aber auch nach dem Seitenwechsel. Zu wenig Bewegung, zu wenig Tempo - Liverpool fand keine Mittel gegen diesen Gegner, der deutlich tiefer stand als Arsenal am ersten Spieltag und kaum einen Ball in gefährlicher Lage verlor. Joker Grujic gab mal einen brauchbaren Distanzschuss ab (79.), doch letztlich beendete Liverpool das Spiel ohne eine dicke Torchance! Ein frustrierender Nachmittag für Klopp & Co.

Die Lehre heute war: Gib den Ball nicht zweimal so leicht her. Und wir müssen einen Plan gegen tiefstehende Gegner entwickeln.

Jürgen Klopp

"Wir hatten überhaupt kein Glück, jeder muss kaltschnäuziger werden", bilanzierte Klopp im englischen TV. "Burnley hat mit einer leidenschaftlichen Leistung verdient gewonnen. Wir müssen dagegen sagen: Das war nicht genug heute. Wir haben schlechte Entscheidungen getroffen. Wenn wir eine gute Flanke geschlagen haben, war niemand im Strafraum, wenn mal jemand im Strafraum war, haben wir stattdessen geschossen. Es sieht nicht danach aus, als passe die Feinabstimmung schon zu 100 Prozent. Die Lehre heute war: Gib den Ball nicht zweimal so leicht her. Und wir müssen einen Plan gegen tiefstehende Gegner entwickeln." Liverpool hatte 80 Prozent Ballbesitz.

Costa wieder verschont - und dann Matchwinner

Sechs Punkte haben nach zwei Spielen damit nur vier Klubs: ManUnited (2:0 gegen Southampton) und ManCity (4:1 in Stoke) , völlig unerwartet der chaotische geführte Aufsteiger Hull (2:0 in Swansea) - und auch der FC Chelsea. Doch der 2:1-Sieg beim FC Watford war eine unschöne Wiederholung: Diego Costa kam wie schon am ersten Spieltag gegen West Ham um einen verdienten Platzverweis herum und traf dann - wie gegen West Ham - zum späten 2:1-Sieg. Der streitbare Spanier hatte für Meckern Gelb gesehen, für eine Schwalbe jedoch nicht, Fabregas' Steilpass konnte er so in der 87. Minute noch verwerten. Watford, trainiert von Antonio Contes Landsmann Walter Mazzarri, hatte durch Capoue das 1:0 erzielt (56.), Joker Batshuayi für Chelsea den Ausgleich besorgt (80.).

Tottenham feierte gegen Stadtrivale Crystal Palace den ersten Saisonsieg, Neuverpflichtung Wanyama köpfte die Spurs, die mit dem Sturmduo Kane/Janssen begonnen hatten, zum 1:0-Erfolg (83.).

Leicester erkämpft Punkt gegen Arsenal bei Özils Saisondebüt

Leicesters Okazaki gegen Arsenals Xhaka

Früher Bundesliga, heute Premier-League-Topspiel: Leicesters Okazaki gegen Arsenals Xhaka. picture alliance

Mit dem Duell Meister gegen Vizemeister ging der Premier-League-Samstag zu Ende - Tore wollten nicht fallen. Und so stehen Leicester und Arsenal nach zwei Spielen bei je einem Punkt. Bei Arsenal fehlten Özil und Giroud nach den EM-Strapazen erneut, saßen aber anders als gegen Liverpool (3:4) zumindest auf der Bank. Koscielny startete neben Holding in der Innenverteidigung und zeigte gleich Präsenz, Xhaka gab mit guter Ballverteilung und großem Aktionsradius ein ansprechendes Startelfdebüt auf der Sechs. Claudio Ranieri ließ seine Meisterelf auflaufen, nur Neuzugang Mendy startete für Abgang Kanté, Huth war nach seiner Sperre zurück.

Das Spiel war das zweier Teams, die einen Fehlstart vermeiden wollten: Leicester konzentrierte sich aufs Verteidigen, Arsenal ging mit seinem Ballbesitz risikoarm um. In Addition ergab das ein leidenschaftliches, aber chancenarmes Spiel. Ein Cazorla-Freistoß, der immer länger wurde, war lange die aufregendste Szene im ersten Durchgang (31.). Leicester forderte bei Koscielnys Grätsche gegen Drinkwater vergeblich Elfmeter - eine knifflige Szene (43.).

Nach Wiederanpfiff rückte Leicester etwas auf, hatte häufiger den Ball, kam gegen Koscielny & Co. aber bis auf einen Vardy-Schuss (70.) nicht durch. Arsenal, inzwischen auch mit Özil (73.) und Giroud (78.), erhöhte in der Schlussphase noch einmal den Druck, hatte schließlich aber noch einmal reichlich Glück: Als der eingewechselte Musa im Duell mit Bellerin im Sechzehner fiel, blieb der Pfiff aus (88.), und Cech parierte gegen Mahrez (90.+2).

jpe