Lukas Görtler war bereits im Bauch der Flyeralarm-Arena in der Gästekabine entschwunden. 64 Minuten lang hatte sich der 22-Jährige aufgerieben, war aber weitgehend wirkungslos geblieben. Schließlich trat der Lauterer Offensivmann doch noch einmal vor die wartenden Journalisten. Ein paar Schweißperlen standen ihm noch auf der Stirn, die Haare hingen ihm etwas ins Gesicht. Görtler sagte: "Es sind eher zwei verlorene als ein gewonnener Punkt." Das war der Tenor des FCK an diesem frühen Sonntagabend. Dabei konnten sich die Pfälzer glücklich schätzen, am Ende überhaupt einen Punkt mitgenommen zu haben.
In den ersten 45 Minuten war Kaiserslautern Würzburg klar überlegen. Torschütze Marcel Gaus merkte mit Recht an: "Ich denke, es war eine sehr gute erste Halbzeit von uns." Der einzige Vorwurf, den sich die Roten Teufel gefallen lassen mussten, war: nicht das zweite Tor erzielt zu haben. "Dann wäre Würzburg wahrscheinlich komplett kaputt gewesen", sagte Gaus flapsig. Und Görtler fand: "Wir sind selbst ein bisschen schuld, dass wir das Spiel aus der Hand geben." Mit einem kapitalen Fehler begünstigte Stipe Vucur unmittelbar vor der Pause den Würzburger Ausgleich.
FCK im zweiten Abschnitt gar im Glück
In der zweiten Halbzeit zeigte sich, dass Lautern noch reichlich Defizite hat. Auch nach Vucurs Auswechslung darbte die Deckung - und in der Offensive brachten die Pfälzer nicht mehr allzu viel zustande. "Wir haben es nicht mehr geschafft, die Torchancen herauszuspielen wie in der ersten Halbzeit", gab Gaus zu. Am Ende hatte Kaiserslautern gar Fortune, dass Würzburg zwei Großchancen durch Patrick Weihrauch (70.) und Elia Soriano (78.) ausließ - und dem FCK daher nicht die zweite Niederlage beibrachte.
"Eine gefühlte Niederlage": Lauterns Trainer Tayfun Korkut war mit dem Remis in Würzburg nicht zufrieden. picture alliance
Auch Trainer Tayfun Korkut trauerte den vergebenen Chancen des ersten Abschnitts hinterher. Zumal seine Elf ausreichend Möglichkeiten gehabt habe, "um das Spiel vorzeitig in unsere Richtung zu lenken. Für uns ist das eine gefühlte Niederlage." So schlichen die Lauterer enttäuscht von dannen. Und Gaus befand: "Wir müssen uns an die eigene Nase packen, dass wir das Ding nicht gewonnen haben." Irgendwie aber auch froh sein, nicht verloren zu haben - auch wenn sich dieses Gefühl nicht einzustellen vermochte.