Nationalelf

Müller beklagt "große mentale Belastung"

Nationalspieler vermisst Ruhepausen

Müller beklagt "große mentale Belastung"

"Man sollte es nicht unter den Teppich kehren": Thomas Müller wünscht sich mehr Ruhepausen.

"Man sollte es nicht unter den Teppich kehren": Thomas Müller wünscht sich mehr Ruhepausen. Getty Images

Erst Bundesliga, Champions League, DFB-Pokal, dann WM, EM oder, wie 2017, Confed-Cup, danach wieder alles von vorn: Die besten Fußballer haben heutzutage den prallsten Terminplan. Ist er zu prall?

"Du darfst drei Wochen Luft holen, dann wirst Du wieder unter Wasser gedrückt. Mental ist das schon eine große Belastung", kritisiert mit Thomas Müller nun auch ein deutscher Nationalspieler das, was St.-Pauli-Trainer Ewald Lienen unlängst ungleich drastischer beanstandet hatte . "Wenn man bekannt ist", so Müller, "hat man auch privat kaum Ruhepausen. Das ist nervenaufreibend."

Spielersteckbrief T. Müller
T. Müller

Müller Thomas

Müller bestritt im EM-Viertelfinale gegen Italien (6:5 i.E.) bereits sein 63. Pflichtspiel der Saison, Mats Hummels sein 62. Englands Torjäger Harry Kane kommt sogar auf 64 Spiele seit letztem Sommer, in dem er - zusätzlich - auch noch die U-21-EM gespielt hatte. Doch die körperliche Belastung ist für Müller gar nicht das Problem.

"Jeder Mensch, der gut trainiert ist, kann alle vier Tage viele Kilometer in hoher Intensität laufen", findet er. Er selbst könne ohnehin "selten stillsitzen" und habe "immer viel Energie". Ihm gehe es "um mentale Ruhepausen", betont er. "Wir wollen uns nicht beklagen, aber man sollte es auch nicht unter den Teppich kehren."

Dabei kommt Müller wenigstens aus einer Liga, die sich noch eine Winterpause gönnt. "Die Premier League", fordert Tottenhams und Belgiens Innenverteidiger Toby Alderweireld, "muss in Turnierjahren über eine Pause nachdenken. Wenn andere Ligen Winterpause machen, schalten wir einen Gang hoch. Das steckt uns in den Kleidern."

jpe/sid/dab

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