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Modrics Kunstschuss, Corlukas Turban, Tufans Haare

Kroatien feiert gelungenen EM-Auftakt gegen schwache Türkei

Modrics Kunstschuss, Corlukas Turban, Tufans Haare

"Magisch": Luka Modric feiert sein Tor gegen die Türkei.

"Magisch": Luka Modric feiert sein Tor gegen die Türkei. Getty Images

Mit einem herrlichen Volleyschuss aus 20 Metern ließ Modric die Kroaten vier Minuten vor der Halbzeit jubeln. Torhüter Volkan Babacan sah nicht gut. Es war im 91. Länderspiel erst das elfte Tor des Mittelfeldspielers. "Das war eines seiner besten Spiele für Kroatien", lobte Nationalcoach Ante Cacic seinen Regisseur: "Er war unser Anführer und hat ein magisches Tor geschossen. Wenn Luka in dieser Form ist, ist das ganze Team ein anderes."

Auch Modric selbst war natürlich zufrieden. "Wir haben ein phänomenales Spiel abgeliefert, hatten von Anfang bis Ende einen guten Rhythmus und haben nicht gezögert", meinte der 30-Jährige nach dem verdienten Erfolg, der allerdings noch viel höher hätte ausfallen müssen. Doch sowohl vor als auch nach der Pause ließen die Kroaten reihenweise Chancen aus. "Wir hätten noch zwei, drei Tore mehr erzielen können", sagte Ivan Rakitic und untertrieb fast noch.

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Es war eine mit harten Bandagen geführte Partie, in der Schiedsrichter Jonas Eriksson dem türkischen Mittelfeldspieler Ozan Tufan nach einem rüden Foul gegen Modric schon in der dritte Minuten signalisierte: so nicht! Der souveräne Schwede hielt Tufan einfach drei Finger hin.

Hart blieb die Partie dennoch. Symbolhaft dafür stand Vedran Corluka, der sich im Prinzenpark den Dieter-Hoeneß-Gedächtnispreis verdiente. Nachdem ihn Cenk Tosun eher unglücklich mit dem Ellbogen am Kopf getroffen hatte, blutete der frühere Leverkusener stark. Er trug zunächst einen weißen, später, nach abermaligem Aufplatzen der Wunde einen blau-weißen, dann wieder einen weißen Turban.

Vedran Corluka

Dieter-Hoeneß-Gedächtnispreis: Vedran Corluka musste der Turban mehrfach erneuert werden. Getty Images

Die Strapazen lohnten sich für die Kroaten, die an gleicher Stelle bei der WM 1998 Platz drei sichergestellt hatten: Mit dem 1:0, das ein aufs Feld gelaufener Fan mit den Spielern feierte, blieben die "Feurigen" auch im fünften EM-Auftaktspiel ungeschlagen und verschafften sich vor dem zweiten Gruppenspiel gegen Tschechien schon eine gute Ausgangsposition für das Erreichen des Achtelfinals.

Türkei enttäuscht - Hohn und Spott für Tufan

Die Türken enttäuschten hingegen auf ganzer Linie, Barça-Star Arda Turan und Hakan Calhanoglu blieben blass. "Gegen Spanien müssen wir vieles besser machen", sagte der Leverkusener. Auch die Hereinnahme des künftigen Dortmunders Emre Mor (18), der damit zum siebtjüngsten EM-Spieler aller Zeiten wurde , konnte das türkische Spiel nicht mehr beleben.

Ein gebrauchter Tag war es vor allem für Tufan. Der Mittelfeldspieler von Fenerbahce vergab die größte Chance für die Türkei, als er in der 29. Minute per Kopf aus kurzer Distanz am kroatischen Schlussmann Danijel Subasic scheiterte. Hohn und Spott musste der 21-Jährige in der Heimat aber wegen einer anderen Szene über sich ergehen lassen: TV-Bilder zeigen, wie Tufan Torschütze Modric vor dem 0:1 nicht attackiert, weil er sich gerade mit der Hand die Haare richtet.

ski

Bilder zur Partie Türkei - Kroatien