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Copa-Auftakt: Super-Bowl-Atmosphäre und Zukunftsängste

USA eröffnet das Jubiläumsturnier gegen Kolumbien

Copa-Auftakt: Super-Bowl-Atmosphäre und Zukunftsängste

Es geht um viel: Jürgen Klinsmann und die USA vor dem Auftakt zur Copa.

Es geht um viel: Jürgen Klinsmann und die USA vor dem Auftakt zur Copa. Getty Images

Levis Stadium, Santa Clara, Kalifornien: Was vor rund vier Monaten noch als Heimstätte für den Super Bowl 50 diente, ist am Freitagabend (Ortszeit) die Spielstätte für den Auftakt in die Jubiläumsausgabe der 45. Copa America. In der Heimstätte des NFL-Teams San Francisco 49ers beginnt für die US-amerikanische Fußballnationalmannschaft ein Turnier, das nicht nur für Trainer Jürgen Klinsmann von immenser Bedeutung ist. Es geht gleichzeitig um den Traum einer ganzen Nation.

Auch wenn der Fußball sich in den Vereinigten Staaten weiterhin nur mit einer Nebenrolle hinter dem American Football, Basketball und Baseball begnügen muss, hoffen die Verantwortlichen, sich als Gastgeber des Turniers bereits positiv im Hinblick auf eine Bewerbung für die Austragung der Weltmeisterschaft 2026 zu zeigen.

Spielersteckbrief James
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Copa America - 1. Spieltag
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Copa America - Tabelle - Gruppe A
Pl. Verein Punkte
1
Kolumbien Kolumbien
3
Peru Peru
3
Mexiko Mexiko
3

Klinsmann gefordert - vier Bundesliga-Legionäre dabei

Doch auch sportlich steht einiges auf dem Spiel - unter anderem die Zukunft von Klinsmann. Der ehemalige Chefcoach der deutschen Nationalmannschaft, Hauptverantwortlicher für das "Sommermärchen 2006", wird von den Medien kritisch beäugt. Ein positiver Turnierverlauf würde den 51-Jährigen entlasten. Das Ziel sei es, zunächst einmal die Gruppenphase zu überstehen und "dann weiterzuschauen", wie Klinsmann erklärte, der mit Dortmunds Youngster Christian Pulisic, Gladbachs Fabian Johnson, Herthas John Brooks und dem Neu-Hamburger Bobby Wood gleich vier Bundesliga-Legionäre nominierte.

In der Gruppe A erwarten die USA mit Costa Rica und Paraguay zwei starke Mannschaften, ganz zu schweigen von Auftaktgegner Kolumbien. Die "Cafeteros" überraschten bei der WM in Brasilien und schieden erst im Viertelfinale gegen den Gastgeber aus. Damals begann auch der Stern eines gewissen James Rodriguez aufzugehen, der mit sechs Treffern zum besten Torschützen des Turniers avancierte.

"Leader" James als Hoffnungsträger - Verlässt er Real Madrid?

James Rodriguez

Auch in Zukunft bei Real Madrid? James Rodriguez. Getty Images

Wenige Wochen später wechselte der Mittelfeldstratege für knapp 80 Millionen Euro vom AS Monaco zu Real Madrid. Nach einer vielversprechenden ersten Saison musste der 24-Jährige in der abgelaufenen Spielzeit zumeist auf der Bank Platz nehmen. Auch im Champions-League-Finale, das die Königlichen unlängst gegen Stadtrivale Atletico gewinnen konnten, kam James nicht zum Einsatz.

Nichtsdestotrotz gilt er für sein Heimatland als großer Hoffnungsträger und führt seine Farben nicht zu Unrecht als Kapitän aufs Feld. "Er ist ein echter Leader", lobte ihn sein Trainer José Pekerman, der im Gegensatz zu Real-Coach Zinedine Zidane voll auf den Mann mit der Rückennummer 10 zählt. "Er hat uns zu Siegen geführt und eindrucksvoll bewiesen, warum er die Kapitänsbinde trägt."

Während nun das Turnier mit der Nationalmannschaft ansteht, ist James' Zukunft in der spanischen Hauptstadt ungewiss. Vor dem Abflug in die USA soll er der "Marca" gesagt haben, er wolle nicht weiter bei Real auf der Bank sitzen. Als mögliche Wechselkandidaten werden Manchester United und Paris St. Germain gehandelt. Der Auftakt zur Copa ist für so Manchen also auch der Auftakt in die persönlich ungewisse Zukunft.

kon