Im allgemeinen Jubel störte es den Super-Schützen auch kein bisschen, dass sein frühes 1:0 gegen Hertha gemäß den Regeln nicht hätte zählen dürfen. Denn Karim Bellarabi hatte einen Einwurf äußerst schnell ausgeführt, dabei aber mit einem Bein im Spielfeld gestanden und außerdem nicht beide Beine am Boden gehabt. "Das war doch ein Super-Einwurf, auch wenn es vielleicht ein falscher Einwurf war", meinte Brandt schmunzelnd. "Außerdem habe ich in dieser Szene ein bisschen die Orientierung verloren. Aber dafür habe ich den Ball ja ganz gut getroffen."
Mit seiner Schnelligkeit und flinken Auffassungsgabe, seinem Durchsetzungsvermögen und seiner Schusskraft ist Brandt zu einer der heißesten Aktien im deutschen Fußball aufgestiegen. Offen ist da nur, ob er nach Saisonende bereits in Frankreich mit der A-Elf bei der Europameisterschaft am Ball ist, oder bei Olympia in Rio mitmischt. "Ich bin da relativ gelassen, ich würde lieber zur EM fahren, aber Olympia ist wohl realistischer", sagt Brandt.
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Spielersteckbrief Brandt
Ein Super-Ereignis, zwei Wochen vor Saisonende den dritten Platz sicher zu haben.
Julian Brandt
Im Winter 2013 holte Bayer den damaligen Jugendspieler vom VfL Wolfsburg und zahlte eine Ablösesumme von 500.000 Euro. Mittlerweile ist der Marktwert des umtriebigen und stets bescheidenen Youngsters enorm in die Höhe geschossen. Und das in einer Saison, in der es für Brandt zwischendurch alles anders als ordentlich lief.
Am Ende läuft sein Aufschwung parallel mit der Entwicklung der Werkself. "Ein Super-Ereignis, zwei Wochen vor Saisonende den dritten Platz sicher zu haben", sagt Brandt. Mit riesengroßem Respekt sprach der Youngster neulich noch über seinen Team-Kollegen Chicharito, "Der weiß, wie der Fußball funktioniert, er schießt eiskalt und überlegt seine Tore, ganz beeindruckend." Offensichtlich hat sich Brandt eine Menge von dem erfahrenen Kollegen abgeschaut. Ob er denn mit der Schlagzeile "Läuft bei dir" im Jugend-Sprech einverstanden wäre? Ein Lächeln beim Blondschopf: "Passt haargenau."
