Champions League

Guardiola: Nur mit Boateng könnte er überraschen

Guardiolas lange Besprechung - Coach plant mit Viererkette

Guardiola: Nur mit Boateng könnte er überraschen

Das einzige Fragezeichen in der Münchner Startelf: Bayerns Abwehrspieler Jerome Boateng.

Das einzige Fragezeichen in der Münchner Startelf: Bayerns Abwehrspieler Jerome Boateng. Getty Images

20 Minuten machten sich 19 Bayern-Profis locker warm – nur die verletzten Arjen Robben und Holger Badstuber fehlten: Vor rund 30 Medienvertretern wurde der Ball lässig jongliert, Dehn- und Stabilisationsübungen sowie der Kreis (5 gegen 2) – dann ließ der deutsche Rekordmeister die Jalousien runter und studierte die letzten taktischen Kniffe ein.

Mit dabei war auch der seit Ende Januar schwer verletzte Jerome Boateng. Der Innenverteidiger, der sich zum Rückrunden-Auftakt der Liga beim Hamburger SV (2:1) einen Muskelbündelriss zugezogen hatte, trabte gemächlich über das Feld, streichelte den Ball locker mit der Fußsohle.

Ob für ihn nun der Ernstfall ansteht? Die Personalie Boateng ist die letzte offene Frage in Sachen Münchner Startelf. Zwar gilt es als wenig wahrscheinlich, dass Guardiola in diesem eminent wichtigen Spiel den 27-jährigen Boateng nach dreimonatiger Pause ins kalte Wasser wirft. Allerdings hat der katalanische Coach schon öfters gezeigt, dass er vor derlei personellen Überraschungen nicht zurückschreckt. Und vielleicht kalkuliert er ja auch mit der größeren Erfahrung des Weltmeisters gegenüber dem erst 21 Jahre alten Joshua Kimmich, auch wenn der Youngster seit Wochen sehr stabil spielt.

Klar dürfte sein, dass Guardiola im Vicente Calderon in der Defensive eine Viererkette auflaufen lässt. Ziel soll damit sein, keine Konter gegen die blitzschnell umschaltenden Madrilenen zuzulassen – mit einer Viererkette steht die Abwehr nicht so offen und die gegenseitige Absicherung ist deutlich höher.

Ebenso klar ist, dass die Münchner unter Guardiola in Sachen Taktik sehr variabel agieren. Die Viererkette verschiebt sich vor allem dank der Außenverteidiger Philipp Lahm (rechts) und David Alaba (links) schnell zu einem 3-4-3 oder gar zu einem 3-2-2-3 mit Lahm als zweitem Sechser neben dem Routinier Xabi Alonso. Dadurch soll vor allem die von Guardiola gewünschte Spielkontrolle und –dominanz entstehen, die der deutsche Rekordmeister auch in Madrid anstrebt.

Viel Hoffnung ruht auf Costa und Ribery

In der Offensive ruht die Hoffnung auf den beiden Außenbahnspielern Franck Ribery und Douglas Costa. Der Franzose und der Brasilianer sollen möglichst häufig auf den Flügeln durchbrechen, um in der Mitte den Stoßstürmer Robert Lewandowski sowie die nachstoßenden Thomas Müller und Artura Vidal zu bedienen.

Das ist der Match-Plan für Mittwoch. Der Dienstag geht für die Münchner wie folgt weiter: Nach dem Training geht es zum Flughafen, um 14.30 Uhr hebt die Sondermachine nach Madrid ab. Um 19 Uhr steht die übliche Pressekonferenz der Münchner an – auf dem Podium neben Guardiola: Lahm und Alonso.

bst