"Im Moment sind die Nachrichten, die ich bekomme, nicht unbedingt erfreulich. Bastian Schweinsteiger, Julian Draxler, Emre Can, Jerome Boateng, Bennie Höwedes - das sind schon fünf Spieler, die eine wichtige Rolle spielen können bei der EM", sagte der Bundestrainer am Rande der Vergabe der Laureus Awards in Berlin am Montagabend gegenüber "Sky": "Sie sind alle verletzt, spielen jetzt eine Zeit lang nicht. Das bereitet mir ein bisschen Sorgen."
Löw wird seinen vorläufigen EM-Kader am 17. Mai in Berlin bekanntgeben. Die Fortschritte bei den Verletzten wird er bis dahin natürlich im Auge behalten. Can hatte sich beim Liverpooler 4:3-Erfolg gegen Borussia Dortmund in der Europa League kurz vor Schluss einen Bänderriss im Sprunggelenk zugezogen und muss vier bis sechs Wochen pausieren. Während er sich in Sachen EM-Teilnahme bereits zuversichtlich äußerte, müssen Schweinsteiger und Draxler bangen.
Europameisterschaft - Vorrunde, 1. Spieltag
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Der DFB-Kapitän wird für Manchester United wegen Innenbandteilrisses im Knie, den er sich im Training mit der Nationalelf am 23. März zugezogen hatte, in dieser Saison wohl nicht mehr zum Einsatz kommen, Draxler muss wegen seines im Champions-League-Viertelfinalrückspiel in Madrid erlittenen Muskelbündelrisses ebenfalls mehrere Wochen pausieren. Immerhin: Boateng (nach Muskelriss im Adduktorenbereich) stieg in München am Montag , Höwedes (nach Muskelfaserriss im Oberschenkel) auf Schalke am Dienstag wieder ins Mannschaftstraining ein.
Vor jedem Turnier gibt es verletzte Spieler. Schweinsteiger war auch vor der WM 2014 verletzt, dazu Sami Khedira. Und wir haben es doch noch irgendwie geschafft.
Joachim Löw
Die Zuversicht will sich Löw vor der EURO ohnehin nicht nehmen lassen. "Vor jedem Turnier gibt es verletzte Spieler. Schweinsteiger war auch vor der WM 2014 verletzt, dazu Sami Khedira. Und wir haben es doch noch irgendwie geschafft", erinnerte Löw an eine ähnliche Lage vor dem Triumph in Brasilien, hofft für den Saisonendspurt allerdings auch, "dass jetzt noch alle gesund bleiben und dass die Verletzten wieder zurückkommen." Bis zum ersten Gruppenspiel bei der EURO gegen die Ukraine am 12. Juni sind noch knapp acht Wochen Zeit, ab dem 23. Mai weilt das DFB-Team im Trainingslager in Ascona/Schweiz.
Und Alternativen stünden Löw im Notfall ja durchaus zur Verfügung: "Das hat ja auch die Vergangenheit manchmal gezeigt, dass sich Spieler, die vielleicht nicht so im Fokus standen, über ein, zwei Spiele beim Turnier in die Mannschaft spielen oder einen Schub bekommen für die nächsten Jahre", meinte der Bundestrainer: "Ich freue mich auf die EM, egal, wer am Ende dabei sein wird."
