Bei einigen war es um diese zuletzt ganz gut bestellt, andere wiederum kämpfen um den Anschluss. Hakan Calhanoglu macht dies mit großem Einsatz. Zwar will es fußballerisch noch nicht wirklich klappen, auch die gefährlichen Freistöße sind nicht mehr ganz so gefährlich wie früher, trotz etlicher Sonderschichten im Trainingscamp in Florida. Doch wer sah, wie der türkische Nationalspieler am vergangenen Samstag gefeiert wurde, nachdem er Stefan Kießling einen Eckball zum erfolgreichen Kopfstoß serviert hatte, der weiß, wie sehr die Mannschaft mit ihm leidet und gerade ihm die Erfolgserlebnisse gönnt.
Das Spiel gegen die Bayern ist auch für Calhanoglu ein Gradmesser. Sein Umfeld sähe ihn wohl gerne bei einem großen Verein, über angebliches oder tatsächliches Interesse wird regelmäßig spekuliert. Im Neudeutsch heißt dies dann, dieser oder jener Klub habe "sein Interesse hinterlegt". Die Leistungen zuletzt dürften wahrscheinlich eher dafür gesorgt haben, dass dieses Interesse nach hinten verlegt wurde. Längst dürfte Calhanoglu bewusst geworden sein, dass Namen wie der von Granit Xhaka (Mönchengladbach) viel häufiger fallen als seiner, wenn es um die großen und prominenten Interessenten geht. Und auch Bayer Leverkusens Interesse an einem Spieler wie Daniel Didavi betrifft ihn - die Position, die Didavi ausfüllt, ist auch seine.
Doch Calhanoglu hat noch viele Möglichkeiten, die große Fußball-Welt von seinem Talent zu überzeugen. Immerhin hält Trainer Roger Schmidt ihm die Stange, bringt ihn regelmäßig und vermittelt nicht den Eindruck, an seinem Musterschüler zu verzweifeln. Und so wird er auch am Samstag gegen den FC Bayern wieder auflaufen und alles versuchen, ein Ausrufezeichen zu setzen. Dies dürfte als sicher hinterlegt sein.