Genau ein Jahrzent ist es her. Am 19. November 2005 stand Lionel Messi erstmals in einem Clasico auf dem Platz. Der Niederländer Frank Rijkaard hatte den kleinen Argentinier damals beim 3:0-Erfolg im Bernabeustadion von Beginn an aufgeboten - nach 70 Minute wurde Messi durch Andres Iniesta ersetzt. Ein Tor gelang ihm damals vor 80.000 Zuschauern zwar nicht (Eto'o und Ronaldinho/2 trafen), aber zwei Assists - und er war Initiator zahlreicher weiterer gefährlicher Offensivaktionen der Katalanen. Und die Stiche ins Herz des großen Rivalen sollten noch folgen.
Mehr als Di Stefano und Ronaldo
El Clasico Real vs. Barca
Denn Messi kann auf eine ausgesprochen positive Bilanz gegen die Madrilenen verweisen (14 Siege, sieben Unentschieden, neun Niederlagen). In nun sage und schreibe schon 30 Partien gelangen dem Argentinier 21 Tore - mehr hat kein Spieler in den Clasicos erzielt. Nicht Alfredo Di Stefano, nicht Cristiano Ronaldo.
Sogar die Real nahestehende "Marca" hob die Leistungen Messis in jenen Prestigeduellen hervor, pickte besondere Partien heraus, in denen der Dribbelkünstler über die Maßen beeindruckte. In seinem dritten Duell mit Real am 10. März 2007 gelang Messi erstmals ein Dreierpack gegen das "weiße Ballett" . Es war ein atemberaubendes 3:3, und Barça lag dreimal im Hintertreffen. Messi glich dreimal aus - zuletzt in der Nachspielzeit - und raubte so dem Gegner im Titelrennen den so bedeutsamen Sieg im Camp Nou.
Mai 2009: 6:2 im Bernabeu!
Am 2. Mai 2009 schoss sich Messi dann endgültig in die Herzen der Blaugrana-Fans. Beim 6:2-Kantersieg in der Hauptstadt führte er die perfekt funktionierende Guardiola-Elf mit zwei Toren und drei Assists quasi im Alleingang zum Dreier.
April 2011: Mourinho düpiert!
Knapp zwei Jahre später, am 27. April 2011, war Messi erneut Protagonist im Clasico: Zwei weitere Treffer im Bernabeustadion, diesmal gegen die von José Mourinho gecoachten Madrilenen. Der Portugiese ließ gegen die Katalanen defensiv, ja destruktiv spielen. Messi störte das nicht. Im Gegenteil: Mit zwei Toren in der Schlussviertelstunde schoss er den 2:0-Erfolg im Halbfinal-Hinspiel der Champions League heraus (Rückspiel 1:1, später 3:1-Finalsieg in London gegen Manchester United). Das zweite Tor war eines zum mit der Zunge schnalzen: An der Mittellinie schnappte sich Messi die Kugel, umkurvte anschließend Diarra, Albiol und Ramos, um schließlich gegen den herausstürzenden Casillas zu vollenden.
Lionel Messi, definitiv "una bestia negra" für Real Madrid, der Angstgegner in Person. Und Real würde es sicher in die Karten spielen, wenn er am Samstag nicht auflaufen würde - neue Schuhkollektion hin oder her.