Int. Fußball

Neymar zaubert - Real verliert Rang eins vor dem Clásico

Primera Division, 11. Spieltag: Auf Griezmann ist Verlass

Neymar zaubert - Real verliert Rang eins vor dem Clásico

Traum(a)tor: Sergio Ramos verletzte sich bei seinem Treffer an der lädierten Schulter.

Traum(a)tor: Sergio Ramos verletzte sich bei seinem Treffer an der lädierten Schulter. picture alliance

Mit Rückkehrer Gareth Bale, aber ohne James (Bank) und Stammkeeper Keylor Navas (muskuläre Probleme) ging Real Madrid in die Partie beim FC Sevilla. Der Champions-League-Gruppengegner von Borussia Mönchengladbach sah sich sogleich gut aufgelegten Königlichen gegenüber. Mariano blockte Ronaldos Schuss gerade noch rechtzeitig ab (10.), nur Sekunden später traf Nacho in Folge einer Ecke aus der Distanz den Pfosten. In der 22. Minute ging Real zwar spektakulär in Front - doch der Torschütze bezahlte den Treffer teuer. Ramos beförderte einen fulminanten Seitfallzieher nach einer Ecke ins lange Eck, fiel aber auf die lädierte Schulter und musste kurz darauf ausgewechselt werden. Umso bitterer wegen des anstehenden Clásico am Samstag, den 21. November (18.15 Uhr, LIVE! bei kicker.de) nach der Länderspielpause gegen Barcelona, für den Ramos nun fraglich ist.

Doch der Ausfall des Kapitäns hatte auch kurzfristige Folgen. Die Real-Abwehr mit dem ins Spiel gekommenen Varane wirkte bei einer Ecke Sevillas in der 36. Minute erstmals unsortiert. Am langen Eck lauerte der Ex-Dortmunder Immobile, der aus spitzem Winkel wuchtig einnetzte und damit sein erstes Primera-Tor im fünften Einsatz feierte, sich dabei gar das Trikot auszog.

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Real drückt, Sevilla trifft

Es sollte noch viel schlimmer kommen für Real. Zwar waren die Königlichen nach Wiederanpfiff zunächst tonangebend, doch die Tore schoss Sevilla. Eine herrliche Kombination über Immobile und Konoplyanka schloss Banega in der 61. Minute erfolgreich ab, schon stand's 2:1 für die Andalusier. Bei Real hingegen wollte es einfach nicht klappen. Ronaldo und Kroos aus der Distanz sowie Casemiro nach einer Ecke per Kopf (73.) zielten entweder nicht genau genug, oder Sevillas starker Keeper Sergio Rico war zur Stelle. In der 74. Minute kippte das Spiel endgültig: Der gerade eingewechselte Llorente traf in der madrilenischen Drangphase, indem er eine Flanke von rechts völlig freistehend einköpfte. Unmittelbar danach hatte Sevilla sogar mehrere gute Möglichkeiten, das Ergebnis in die Höhe zu schrauben. In der 93. Minute war es dann Rückkehrer James, der mit seinem präzisen Flachschuss zum 2:3 noch einmal für Spannung sorgen wollte. Vergeblich, das Spiel wurde kurz darauf abgepfiffen.

Nicht nur die Niederlage Reals warf Fragen auf, auch die Leistung von Ronaldo dürfte im spanischen Blätterwald für Diskussionen sorgen. CR7 wirkte wenig motiviert und zudem in der einen oder anderen Situation zu egoistisch. Ronaldos Geflüster mit PSG-Trainer Laurent Blanc hatte unter der Woche für große Irritationen gesorgt und den Spekulationen über einen Abschied aus Madrid weitere Nahrung gegeben.

Neymar und Suarez drehen nach der Pause auf

Neymar und Luis Suarez

Für die Tore verantwortlich - auch gegen Villarreal: Neymar und Luis Suarez. Getty Images

Dass Barcelona im Spitzenspiel am Sonntagnachmittag gegen den Tabellenfünften Villarreal letztlich klar mit 3:0 als Sieger vom Platz gehen würde, war lange nicht abzusehen. Das Gelbe U-Boot wehrte sich in der ersten Hälfte wacker gegen die Katalanen, die auf den verletzten Rakitic verzichten mussten und kaum gefährlich vor das Tor kamen. Ausnahmen: ein abgefälschter Schuss von Alves in der 19. Minute, ein Beinahe-Eigentor von Mario (23., Keeper Areola verhinderte Schlimmeres) und ein Versuch des aufgerückten Mathieu, der ebenfalls an Areola scheiterte. Doch auch Villarreal hatte einige offensive Szenen, Casillejo in der 44. Minute sogar eine richtig gute. Barça-Keeper Bravo war beim Schuss aus spitzem Winkel aber zur Stelle.

Doch Barça wäre nicht Barça, wenn es nicht noch einen Gang zulegen könnte - und dermaßen eiskalt im Abschluss wäre. Busquets fand in der 60. Minute nach Bravos Fehlpass die Schnittstelle in der Viererkette mit einem blitzgescheiten Pass auf Neymar, der allein vor Keeper Areola die Nerven behielt und mit links ins kurze Eck einnetzte. Es sollte eine Art Initialzündung für Barça werden. Iniesta scheiterte in der 63. Minute noch aus aussichtsreicher Position, sieben Minuten später wusste sich Costa jedoch gegen Munir im Strafraum nur mit einem glasklaren Foul zu helfen. Den fälligen Elfmeter verwandelte Suarez sicher zum 2:0, sein neunter Saisontreffer.

Bei Villarreal war damit die Luft raus, und so zauberte Barcelona eben noch ein bisschen - oder besser gesagt Neymar! Suarez bediente den Brasilianer von links mit einem halbhohen Ball, in einer fließenden Bewegung nahm Neymar das Leder an, hob es über den verdutzten Costa hinweg und drehte sich dabei selbst um die eigene Achse. Dem satten Volleyschuss aus elf Metern hatte Areola nichts mehr entgegenzusetzen (85.). Suarez hatte in der Nachspielzeit sogar noch das 4:0 auf dem Fuß, traf aber nach starkem Dribbling im Strafraum nur das Außennetz. Aufgrund der Leistungssteigerung war es ein verdienter Sieg für die Katalanen (27 Punkte), die damit Villarreal (20) distanziert haben.

Griezmann rettet Atletico gegen bissiges Gijon

Gijon ging ohnehin schon als klarer Außenseiter in die Partie bei Atletico Madrid. Dass sich mit Sergio Alvarez und Guerrero gleich zwei Spieler früh verletzten und ausgetauscht werden mussten, machte die Aufgabe nicht leichter. Umso bemerkenswerter, dass Sporting den Colchoneros das Leben äußerst schwer machte. Und nicht nur das: Die Abelardo-Elf hatte dank Halilovic sogar die beste Chance der ersten Hälfte, Keeper Oblak musste sein ganzes Können beim Linksschuss der Barça-Leihgabe aus kurzer Distanz abrufen.

Und Atletico? Es kam schlicht zu wenig vor der Pause, erst nach Wiederanpfiff wurden die Hausherren zwingender. Griezmann (54.) und Koke aus der Distanz (57.) waren der Führung nahe. In der 65. Minute hatte so mancher im Estadio Calderon den Torschrei schon auf den Lippen, Gijon-Keeper Cuellar hielt jedoch sowohl den ersten Abschluss von Griezmann als auch dessen Nachschuss schlicht glänzend. Kurz darauf nahm Jony nochmal für Gijon aus 20 Metern Maß, Oblak fischte das Leder aus dem Winkel. Der aufopferungsvolle Kampf der Gäste in einer nicht immer fairen Partie (insgesamt sieben Gelbe Karten) wurde letztlich nicht belohnt: Nach einem langen Ball in den Strafraum sah die Abwehr nach Godins Kopfballverlängerung nicht gut aus, Griezmann war vor Cuellar am Ball und köpfte die "Pille" zum 1:0 über die Linie. Es lief die 93. Minute...

Mustafi setzt Valencias Schlusspunkt in Vigo

Valencias Shkodran Mustafi (hier im Zweikampf mit Vigos Iago Aspas) erzielte einen Treffer beim 5:1-Auswärtssieg.

Valencias Shkodran Mustafi (hier im Zweikampf mit Vigos Iago Aspas) erzielte einen Treffer beim 5:1-Auswärtssieg. Getty Images

Die Gäste aus Valencia kamen am Samstag in Vigo besser ins Spiel und erzielten nach Doppelpass zwischen Paco Alcacer und Daniel Parejo durch Erstgenannten die Führung – der Spanier blieb eiskalt und schob den Ball ins rechte untere Toreck (13.). Es dauerte allerdings nur elf Minuten, bis Celta die Antwort parat hatte: Nach einem Eckball gab es eine Kopfballstafette über drei Stationen, an deren Ende Augusto zum Ausgleich einnickte. Alles hatte sich schon mit einem Remis zur Pause abgefunden, da legte sich Parejo die Kugel in halblinker Position zurecht und schlenzte den Ball sehenswert über die Mauer ins linke obere Toreck (45.).

Die Gäste nahmen den Schwung aus dem späten Führungstreffer in Durchgang zwei mit. Es dauerte nur 28 Sekunden, ehe der Ball wieder im Netz der Hausherren zappelte. Nach kapitalem Fehlpass tauchte Alcacer allein vor Vigos Keeper Sergio Alvarez auf und vollendete lässig, indem er vorher noch einen Übersteiger einstreute, zum 3:1. Aber nicht nur der Angreifer trug sich zweimal in die Torschützenliste ein, auch Parejo erzielte in der 64. Minute seinen zweiten Treffer und entschied das Spiel vorzeitig. Doch damit nicht genug, auch der deutsche Nationalspieler markierte noch einen Treffer: Nach Flanke von Parejo köpfte Mustafi aus kurzer Distanz zum 5:1-Endstand ein.

mst/las