Bundesliga

Bittencourts brisantes Wiedersehen mit 96

Stöger vertraut den Flügelspielern - Hält Kölns famose Serie?

Bittencourts brisantes Wiedersehen mit 96

In Hannover nicht mehr gebraucht, in Köln eine Bereicherung: Leonardo Bittencourt.

In Hannover nicht mehr gebraucht, in Köln eine Bereicherung: Leonardo Bittencourt. imago

Im neunten Bundesligaspiel wird gegen Hannover am Sonntag wohl zum neunten Mal die gleiche Flügelzange aufgeboten, wenn sich der FC anschickt, die Serie von saisonübergreifend 14 Heimspielen ohne Niederlage fortzusetzen.

Matthias Lehmann, Kevin Vogt, Yannick Gerhardt: Einer aus diesem Trio muss zunächst mit einem Platz auf der Bank vorlieb nehmen. Vorne rechts ist Marcel Risse gesetzt, den Platz auf der anderen Außenbahn hat sich Leonardo Bittencourt gesichert, für den es am Sonntag ein brisantes Wiedersehen mit seinem Ex-Klub gibt. "Es ist ein besonderes Spiel für Leo", weiß Trainer Peter Stöger, "ich habe aber nicht den Eindruck, dass er aufgeregt ist."

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So richtig gefragt war der Deutsch-Brasilianer in der Schlussphase der vorigen Saison bei den Niedersachsen nicht mehr, als es um alles ging. Im Abstiegskampf hatte Michael Frontzeck keine Verwendung mehr für den flotten Dribbler, der lange zum Stamm gehört hatte, in der Rückrunde aber nur noch acht Mal in der Startelf ran durfte.

Wir waren überrascht, dass wir ziemlich alleine den Wunsch hatten, Leo zu verpflichten.

FC-Manager Jörg Schmadtke

Als Bittencourt dann im Sommer um seine Freigabe bat, machte Hannover wenig Anstalten, den wendigen Mittelfeldmann zu halten. Dortmund nutzte sein Vorkaufsrecht nicht, damit war der Weg nach Köln frei. "Wir waren ein bisschen überrascht, dass wir ziemlich alleine den Wunsch hatten, Leo zu verpflichten", wunderte sich Manager Jörg Schmadtke.

Unkonventionelle Dribblings und Wendungen - Bittencourt ist eine Bereicherung

In Köln jedenfalls war Bittencourt höchst willkommen mit seinen mitunter sehr unkonventionellen Dribblings und Wendungen. Nach acht Spielen - jeweils in der Startelf - kommt der U-21-Nationalspieler auf einen beachtlichen kicker-Notenschnitt von 3,31; bei den Siegen gegen Mönchengladbach und Schalke lieferte er jeweils die präzise Vorarbeit zu einem Treffer von Anthony Modeste.

Der wuselige Offensivmann, 1,71 Meter klein und 62 Kilo leicht, ist auf dem Platz schwer zu fassen, viel unterwegs, äußerst lebhaft, das hat er in Köln schon gezeigt. Über die Begegnung mit seinem Ex-Klub mag er im Vorfeld nicht reden. Aber natürlich reizt es ihn, am Sonntag zu zeigen, dass er am Ende in Hannover zu Unrecht so wenig beachtet wurde. "Es wird schwer, den Riegel zu knacken", sagt Stöger mit Blick auf die Partie. Da ist Bittencourt sicher gerne behilflich.

Oliver Bitter