EM

Türkei löst das Ticket - EM ohne Oranje

Norwegen muss nachsitzen

Türkei löst das Ticket - EM ohne Oranje

Die Türkei um Torschütze Selcuk (re.) im Freudentaumel.

Die Türkei um Torschütze Selcuk (re.) im Freudentaumel. picture alliance

Gruppe A: Türkei ist der lachende Dritte

Türkei oder Niederlande? In der Gruppe A stand hauptsächlich der Kampf um Rang drei im Blickpunkt. Dabei musste die Niederlande gegen die bereits qualifizierten Tschechen gewinnen und gleichzeitig auf einen Ausrutscher der Türkei gegen Tabellenführer Island hoffen. Das Rennen um einen Play-off-Platz machte letztlich die Türkei. Die buchte dank Selcuk sogar das direkte Ticket nach Frankreich, Oranje indes erledigte nicht einmal seine Hausaufgaben. Tschechien überholte Island und beendete die Gruppe auf Rang eins.

"Diese Möglichkeit sollten wir uns nicht mehr nehmen lassen", hatte der Leverkusener Calhanoglu vor der abschließenden Partie gegen Island erklärt, Platz drei wollten die Türken nicht mehr hergeben. Den dazu notwenigen Zähler fuhr das Team von Fatih Terim beim 1:0 gegen Island ein. In den ersten 45 Minuten neutralisierten sich beide Teams, die Torhüter waren nahezu beschäftigungslos. Daran änderte sich auch nach der Pause wenig, der Türkei konnte dies aber egal sein. Als Selcuk fast mit dem Schlusspfiff für den dezimierten Gastgeber - Töre sah kurz nach seiner Einwechslung Rot - einen Freistoß in die Maschen zirkelte, glich das Stadion in Konya einem Tollhaus. Denn das Ergebnis der Partie in Lettland, wo Kasachstan durch ein Tor von Kuat (65.) 1:0 gewann, bescherte der Türkei das direkte Ticket. Die Terim-Elf löste Ungarn als bester Gruppendritter ab.

Der Anfang vom Ende für Oranje: Hoffenheims Kaderabek (#2) hat für Tschechien getroffen.

Der Anfang vom Ende für Oranje: Hoffenheims Kaderabek (#2) hat für Tschechien getroffen. picture alliance

Nach gutem Start und zwei Chancen durch El Ghazi und Sneijder hatten die Hoffnungen der Niederländer schon nach 24 Minuten einen empfindlichen Dämpfer erhalten. Der Hoffenheimer Kaderabek verschärfte mit einem Schuss ins rechte Eck die Not von Oranje. Und die Tschechen legten durch Sural, der spielend leicht an van Dijk vorbeiging und ins kurze Eck vollendete, in der 35. Minute nach. Bondscoach Danny Blind reagierte und brachte van Persie. Die Elftal wurde aktiver und war ab der 43. Minute in Überzahl, nachdem Suchy nach einer Notbremse - Depay war durchgebrochen - mit Rot vom Platz musste. Doch spätestens nach dem 0:3 durch ein Eigentor von van Persie war das Aus von Holland besiegelt. Daran änderten auch die Treffer von Huntelaar und van Persie nichts, das 2:3 reichte nicht.

Gruppe B: Fernduell geht an Bosnien

Auch in der Gruppe B gab es ein Fernduell um Platz drei, hier hießen die Konkurrenten Bosnien-Herzegowina und Israel. Die Israelis, die es selbst nicht mehr in der Hand hatten, waren bei Spitzenreiter Belgien gefordert. Es reichte nicht. Die "Roten Teufel" siegten 3:1. Mertens sorgte nach einer guten Stunde für das 1:0, De Bruyne machte mit dem 2:0 in der 78. Minute alles klar.

Das Aus für Israel, Bosnien-Herzegowina dagegen kann weiter auf die EM-Teilnahme hoffen. Die Bosnier konnten sich auf Zypern zunächst auf Medunjanin verlassen, denn der Spanien-Legionär von La Coruna brachte sein Team erst in Führung und glich kurz vor der Halbzeit zum 2:2 aus. Djuric gelang gar das 3:2, das Platz drei und damit die Play-offs untermauerte.

Belgien hat sich mit dem Dreier den Gruppensieg vor Wales gesichert, das gegen das noch punktlose Andorra durch ein Tor von Arsenal-Stürmer Ramsey und Real-Star Bale zu einem schmucklosen 2:0 kam.

Gruppe H: Bittere Schlussphase für Norwegen

Florenzis Tor zum 1:1 für Italien sorgte für Ernüchterung bei Norwegen.

Florenzis Tor zum 1:1 für Italien sorgte für Ernüchterung bei Norwegen.

In der Gruppe H fing Kroatien noch Norwegen ab, weil Italien gegen die Norweger das Spiel noch drehte und so den direkten Weg für die Kroaten frei machte. Die siegten durch ein Tor des Ex-Wolfsburgers Perisic (25.) auf Malta mit 1:0.

Norwegen dagegen hatte in Rom lange Platz zwei fest im Visier, nachdem Tettey (23.) für die Führung der Skandinavier sorgte. Die hielt bis zur 74. Minute, doch dann glich Florenzi nach einem Fehler per Abstauber aus. Pelle drehte das Spiel mit einem Schuss aus halblinker Strafraumposition ins rechte Eck endgültig zu Gunsten des viermaligen Weltmeisters. Norwegen muss nun über die Play-offs versuchen, doch noch die Teilnahme bei der EURO zu bewerkstelligen.

nik