Champions League

Bayer gewinnt Millionenspiel klar - Rooney-Hattrick

Champions League, Qualifikation: Astana feiert ausgelassen

Bayer gewinnt Millionenspiel klar - Rooney-Hattrick

Bayer 04 Leverkusen zog durch ein souveränes 3:0 in die Gruppenphase der Champions League ein.

Bayer 04 Leverkusen zog durch ein souveränes 3:0 in die Gruppenphase der Champions League ein. Getty Images

Calhanoglu nach Ping-Pong, Mehmedi hart und Bellarabis Schlusspunkt

Bayer 04 Leverkusen ging das Ziel Champions-League-Gruppenphase mit offenem Visier an: Kunstschütze Calhanoglu feuerte zweimal saftig und gefährlich aus der Distanz, ehe Stürmer Kießling einen Kopfball an die Latte setzte. Von Lazio ging in der Anfangsphase eher wenig Strahlkraft in Angriff aus: Das Team von Trainer Stefano Pioli setzte vielmehr auf eine stabile Defensive und lauerte auf Konter. Erst nach knapp einer halben Stunde setzte sich Keita, der Torschütze aus dem Hinspiel und ehemaliger Lehrling in Barcelonas "La Masia", gefährlich in Szene. Torwart Leno war aber zur Stelle. In Minute 39 ging der Bundesligist dann nicht unverdient in Front: Nach einer wahren Ping-Pong-Einlage im Strafraum (Bayer-Spieler und Lazio-Akteure schossen sich an) kam Calhanoglu ans Leder und fackelte nicht lange - die 1:0-Führung zur Pause.

Spielberichte

Die Verlängerung war damit schon einmal erreicht, doch die Werkself schaltete deswegen nicht in den Verteidigungsmodus: Die Schmidt-Elf suchte auch nach dem Seitenwechsel weiterhin das Heil vor und im Lazio-Strafraum. Nach nicht einmal drei gespielten Minuten tobte die BayArena schon wieder: Mehmedi hämmerte den Ball aus spitzem Winkel unter die Querlatte zum 2:0. Im weiteren Verlauf schwächten sich obendrein die Biancocelesti selbst: Der schwache Verteidiger Mauricio stoppte Kießling taktisch und sah die Ampelkarte (68.). Coach Pioli reagierte überraschend und nahm Wirbelwind Felipe Anderson vom Feld, brachte Defensivkünstler Gentiletti - das alles, obwohl den Römern nur ein Tor (!) für das Weiterkommen reichte. So aber war es letztlich Bellarabi, der einen finalen Konter zum alles entscheidenden 3:0 nach Brandt-Vorlage nutzte. Bayer hatte das Millionenspiel gewonnen, für Lazio und Klose blieb immerhin die Teilnahme an der Europa League übrig.

Rooney legt früh los und stellt die Weichen

Auf der Insel gingen alle Medien bereits fest davon aus, dass Manchester United niemals beim FC Brügge nach dem 3:1 im Hinspiel (zwei Tore und eine Vorlage von Memphis Depay) ausscheiden könnte. Trainer Louis van Gaal war daher auf der Pressekonferenz schon einmal befragt worden, wie weit die Red Devils in der anstehenden Saison in der Königsklasse landen können. Zu viel Sicherheit, zu weit vorausgeblickt? Mitnichten: United wurde der Favoritenrolle sofort gerecht und ging verdientermaßen in Front. Erneut beteiligte sich Depay: Der Niederländer steckte das Leder herrlich für seinen Kapitän Rooney durch, der aus knapp zehn Metern humorlos mit frechem Heber vollendete (20.).

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Mit der nun deutlichen 4:1-Führung im Rücken (Hin- und Rückspiel) verwaltete Manchester, seit der Pause mit Schweinsteiger auf dem Feld, hernach geschickt und ließ den Gastgeber laufen. Obendrein nahm die starke englische Offensive die Abwehr Brügges komplett auseinander: Memphis Depay legte rüber auf Mata, der direkt in der Mitte den freistehenden Rooney bediente. Dieser musste nur noch Fuß hinhalten - 2:0 (49.). Acht Minuten später fand Mata die Lücke, Rooney bedankte sich und schnürte seinen Dreierpack an diesem Abend. Und noch einmal sechs Minuten später erkannte Adlerauge Schweinsteiger den davon eilenden Ander Herrera, der das starke Zuspiel eiskalt verwertete - 4:0. Den Schlusspunkt hätte der von Real Madrid zurückgekehrte Javier Hernandez, kurz Chicharito ("Kleine Erbse") genannt, setzen müssen. Doch der 27-Jährige rutschte beim Elfmeter kläglich weg: Der Ball kullerte rechts am Gehäuse vorbei. Dennoch freuten sich die "Red Devils" nach einjähriger Abstinenz über die Rückkehr in die Champions League.

Wayne Rooney

Strahlemann in Brügge: Dreierpacker Wayne Rooney. Getty Images

Sporting dominiert - und scheitert an sich selbst und Doumbia

Ohne das Wissen aus dem Hinspiel hätte man in der Anfangsphase denken können, Moskau würde seine Führung verwalten. Die Russen nämlich standen äußerst tief, überließen den spielstarken Gästen aus Lissabon das Feld und den Ballbesitz - ZSKA-Rückstand inklusive: Neuzugang Teo Gutierrez blieb alleine vor Akinfeev in halbrechter Position cool, hob den Ball an und traf zum 1:0 für die Portugiesen. Bekanntlich hatten diese auch das Duell von vor einer Woche mit 2:1 gewonnen. Der Zwischenstand demnach: 3:1.

Statistik

Eine Antwort der russischen Hauptstädter? Folgte erst in Minute 49 - und das noch mit reichlich Glück: Irgendwie prallte die Kugel in den Fünfer, Keeper Rui Patricio warf sich dem Ball entgegen, konnte ihn aber nicht greifen. Von Doumbias Ellenbogen sprang das Leder schließlich über die Linie - 1:1. Der Stürmer war zuletzt bei der AS Rom aktiv, konnte sich dort aber nicht durchsetzen und wurde nach rund einem halben Jahr wieder nach Russland geschickt. Im oftmals kalten Land fühlt sich der bullige Angreifer aber definitiv wohl: Sporting ließ die Zügel zu locker, ließ Musa unbeaufsichtigt und ließ Doumbia seinen Doppelpack markieren (72.). In der 85. Minute folgte der Schock: Nach starkem Pass von Dzagoev durch die Schnittstelle sicherte Musa den Moskauern das Weiterkommen. Endstand: 4:3 für ZSKA. Noch auf dem Feld damit nicht klar kam Joao Mario, der sich unnötigerweise die Rote Karte einhandelte (90.+2).

Baryssau kann mit dem frühen Tor relativ locker überleben

In Spielminute 25 war das Ergebnis aus dem Hinspiel erneut hergestellt und Baryssau führte schon wieder mit 1:0 gegen Belgrad: Gordeychuk wurde im perfekten Moment auf die Reise geschickt, scheiterte aber zunächst an Zivkovic. Der Ball prallte Stasevich im Rückraum vor die Füße, der keine Mühe hatte, ins verwaiste Tor einzuschießen.

Statistik

Zwar kam Partizan durch ein Eigentor von Zhavnerchik und einen sehenswerten Fallrückzieher in der Nachspielzeit von Saponjic noch einmal heran, aufgrund der Auswärtstorregel war aber klar, dass es BATE Baryssau in die Gruppenphase geschafft hatte.

Astana schreibt Geschichte

Kasachstan oder Zypern? Diese Frage wurde am Mittwochabend bei Nikosia gegen Astana beantwortet: Die Hausherren gingen mit dem 0:1-Rückstand aus dem Hinspiel ins Rennen, doch Stilics absolut sehenswerter und direkt verwandelter Freistoß stellte in Minute 60 den Ausgleich wieder her.

Statistik

In die Verlängerung ging diese Partie allerdings nicht, denn der FC Astana zog überraschend zum ersten Mal überhaupt in die Champions League ein. Dzholchiev bediente aus spitzem Winkel Maksimovic, der freistehend vor dem Tor auftauchte und den Fuß zum 1:1 reinhielt. Klar, dass der Jubel hernach keine Grenzen mehr kannte. Schwer vorstellbar allerdings, ob der kleine und erste Verein aus Kasachstan im Konzert der Großen in Europa eine Rolle spielen kann.

mag