Bundesliga

Schade: "Lieber in Barcelona verlieren, als am Ural gewinnen"

Leverkusen: Angst und Hoffnung vor dem Lazio-Spiel

Schade: "Lieber in Barcelona verlieren, als am Ural gewinnen"

Nicht überall beliebt: Fans von Lazio Rom.

Nicht überall beliebt: Fans von Lazio Rom. imago

Zwei Spiele, sechs Punkte - Bayer Leverkusen ist der Start in die Bundesliga-Saison geglückt. Auch im Pokal setzte sich die Werkself durch und steht in Runde zwei. Zum großen Glück fehlt aber noch etwas: die Qualifikation für die Champions League. Dafür muss Bayer am Mittwoch zu Hause gegen Lazio Rom das 0:1 aus dem Hinspiel wettmachen. In vielerlei Hinsicht ein kompliziertes Spiel. Zum einen wäre da die schlechte Ausgangsposition nach dem 0:1 von Rom, zum anderen die Angst vor Ausschreitungen.

Schade hofft auf einen friedlichen Hexenkessel

Dass Lazio Rom über eine - gelinde gesagt - schwierige Fan-Szene verfügt, das ist keine Neuigkeit. So ist die rechte Szene bei den Laziali fast schon traditionell sehr stark, seit Jahren fallen Anhänger des italienischen Traditionsvereins auch durch rassistisch motivierte Verfehlungen negativ auf. Wohl auch aus diesem Grund hat die Polizei das bevorstehende Duell in Leverkusen als Hochsicherheitsspiel deklariert, auch weil man Angst hat, dass politisch motivierte Fan-Gruppen kommen könnten, um eine Auseinandersetzung mit den Lazio-Fans zu provozieren.

"Wir haben das nicht in der Hand", verdeutlichte Schade die Situation und appellierte, den Fußball nicht als politische Bühne zu missbrauchen. Dennoch will man in Leverkusen für den Fall der Fälle vorbereitet sein. Es werden zusätzliche Polizeikräfte vor Ort sein, auch werden 1400 Karten nicht in den Verkauf gehen, weil die Plätze laut Schade "als Pufferzone gebraucht werden". Der 62-Jährige hofft dennoch, "dass wir einen friedlichen Hexenkessel bekommen".

Bayers hohe Hürde - Zufriedenheit über Saisonverlauf

Ein gutes Spiel der Leverkusener könnte diesem Vorhaben gewiss nicht abträglich sein. Die Aufgabe ist aber enorm schwer. Denn wie schon einst Jürgen Klopp festgestellt hat: "Das Schlimmste, was dir im Fußball passieren kann, ist, gegen eine italienische Mannschaft spielen zu müssen, der ein Remis reicht." Ob das nun der Wahrheit entspricht, das sei mal dahingestellt, sicher ist: Bayer hat eine hohe Hürde zu nehmen. Bei der Werkself ist man aber guter Dinge, dass es klappen könnte. "Bei allem Respekt vor Rom glauben wir daran, dass wir es noch schaffen können", verbreitete Schade Optimismus, der klare Prioritäten hat und nicht in der ungeliebten Europa League antreten möchte: "Wir verlieren lieber in Barcelona, als am Ural zu gewinnen."

Unabhängig vom Ausgang des Lazio-Spiels ist man in Leverkusen mit dem bisherigen Saisonverlauf zufrieden. "Wir haben im Pokal unser Ziel erreicht und wir haben mit sechs Punkten einen guten Start in der Bundesliga hingelegt", stellte Schade fest und sprach vor allem dem Trainerteam um Roger Schmidt ein Kompliment aus. Vor allem, weil dieses die Mannschaft zu einer echten Einheit auf und außerhalb des Platzes geformt hat. "Ich kann mich nicht erinnern, dass die Mannschaft so harmonisch war, dass es so wenige Querelen gab. Wir haben eine ganz tolle Stimmung. Da haben die Trainer eine Menge richtig gemacht."

drm