Bundesliga

Veh ist von Abrahams Schnelligkeit beeindruckt

Frankfurt: Lindner und Hasebe mit Licht und Schatten

Veh ist von Abrahams Schnelligkeit beeindruckt

Starker Auftritt: Frankfurts Neuzugang David Abraham (re.) überzeugte gegen den FC Tokio.

Starker Auftritt: Frankfurts Neuzugang David Abraham (re.) überzeugte gegen den FC Tokio. picture alliance

Bei seiner besten Szene in der Offensive fehlte Abraham lediglich das Abschlussglück. Als der Neuzugang aus Hoffenheim in der 54. Minute energisch antrat, die Aktion mit einem präzisen Zuspiel auf Hasebe einleitete und in die Hereingabe des japanischen Teamkollegen hineinflog, fehlte dem Kopfball lediglich die Power. Das ermöglichte Tokios Torwart Tatsuya Enomoto, ein vorzeitiges drittes Gegentor zu verhindern. Fünf Minuten später beim Kopfball von Stefan Aigner war Enomoto dann machtlos.

Trainer Armin Veh zeigte sich nicht überrascht vom starken Auftreten des 1,7 Millionen Einkaufs vom Ligarivalen: "Man hat gesehen, warum wir ihn geholt haben. Er ist unheimlich schnell und hat ein sehr gutes Kopfballspiel. In der Bundesliga wird es nicht viele geben, die schneller sind als Abraham." Seine Stärken stellte der 46-malige Bundesligaspieler mit italienischem und argentinischem Pass gegen Tokio in einigen heiklen Situationen eindrucksvoll unter Beweis.

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Hradecky Lukas

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Eintracht Frankfurt - Vereinsdaten
Eintracht Frankfurt

Gründungsdatum

08.03.1899

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Rot-Schwarz-Weiß

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Hasebe gibt sich selbstkritisch

Licht und Schatten beim eigenen ersten Auftritt seit seinem Wechsel nach Deutschland gegen ein japanisches Team ("das war schon etwas komisch für mich und auch schwierig") bemängelte Makoto Hasebe, Vehs Wiederentdeckung aus Wolfsburger Zeiten als rechter Verteidiger: "Ich habe einige Fehler gemacht. Beispielsweise wäre beim ersten Gegentor nichts passiert, wenn ich den Ball konsequenter geklärt hätte." Der 31-Jahrige sagte aber auch, was ihn auszeichnet, selbst wenn er schlechte Phasen im Spiel hat: "In jedem Spiel bringe ich ein, zwei perfekte Flanken."

Stimmt. Seine erste war derart perfekt, dass sie Torjäger Haris Seferovic mit dem 1:2 abschließen konnte (41.). Die Wende zur erfolgreichen Aufholjagd.

Wie lange der Aushilfsjob des Sechsers auf der Außenposition andauern wird, weiß Hasebe noch nicht: "Bis Chandler zurückkommt, werde ich dort wohl eingesetzt. Aber wenn ich meine Sache dort gut mache, will mich der Trainer vielleicht weiter dort aufstellen."

Zur Verfügung stellt sich der Japaner für beide Rollen: "Ich habe dem Trainer gesagt, was ich gerne machen würde. Das ist situationsabhängig." Auch wenn beide Positionen für ihn zwei Paar Schuhe sind, freut er sich auf die Aufgaben: "In diesem Team sind die Außen sehr offensiv. Daher macht das schon Spaß."

Lindner: "Das muss ich sofort abhaken"

Noch nicht allzu viel Spaß beim ersten Spiel vor einer riesen Kulisse hatte Heinz Lindner. Der neue Torwart machte bei beiden Gegentoren keine gute Figur. Für das 0:2, das er mit einem zu kurzen Zuspiel auf Marco Russ einleitete, nahm er die Schuld voll auf sich: "Das war bitter, tut mir leid für die Mannschaft, die es zum Glück noch ausgebügelt hat." Seine Konsequenz: "Das muss ich sofort abhaken. Ich will weiter 100 Prozent Leistung geben und im Spiel überzeugen."

Trainer Veh wollte seinen neuen Schlussmann nicht zusätzlich verunsichern, kritisierte Lindner deshalb nicht groß. "Es war ein wenig unglücklich für ihn, weil er bis jetzt gute Leistungen gezeigt und sich auf dieses Heimdebüt so gefreut hat." Veh will dem 25-Jährigen Zeit geben. Es sei eben ein "Lernprozess", den Lindner bei der Umstellung auf ein neues Torwartspiel durchlaufen müsse.

Auch Hradecky meldet seine Ansprüche an

Ab Freitag wird der Druck für Lindner allerdings noch größer. Dann kommt Lukas Hradecky (Bröndby IF, Ablöse 2 Millionen Euro). Auch der 25-jährige zweite neue Keeper (Vertrag bis 2018) meldet konkrete Ansprüche auf die Nachfolge von Kevin Trapp im Eintracht-Tor an.

Uli Gerke