Bundesliga

Sammer: "Es wird keinen Schutzmantel mehr geben"

Bayern-Sportvorstand fordert Dominanz und Ausstrahlung

Sammer: "Es wird keinen Schutzmantel mehr geben"

Note 2+: Matthias Sammer (r.) mit Pep Guardiola, hinter dem sich einige zu Saisonende hin ein wenig versteckt hätten.

Note 2+: Matthias Sammer (r.) mit Pep Guardiola, hinter dem sich einige zu Saisonende hin ein wenig versteckt hätten. imago

"Auch von mir gab es zuletzt einen gewissen Schutzmantel für die Mannschaft. Den wird es in der neuen Saison nicht geben. Es gibt keinen Spielraum mehr für eventuelle Entschuldigungen", kündigte Sammer in einem Interview mit der "Welt am Sonntag" an: "Manches Alibi, das zum Ende dieser Saison genutzt werden konnte, werden wir nicht mehr zulassen. Es konnte sich ein wenig hinter dem Trainer versteckt werden, denn es gab die öffentlichen Diskussionen um ihn, einen Umbruch und die Altersstruktur."

Auch die Ausrede von der kurzen Sommerpause gilt 2015 nicht mehr. Es gebe kein Turnier und ausreichend Urlaub, meinte Sammer, der von der Mannschaft künftig wieder ein dominanteres Auftreten fordert: "Wir müssen sie mehr in die Pflicht nehmen und in den Mittelpunkt stellen. Sie muss ihre Ausstrahlung, ihre Dominanz wieder stärker darstellen, die Spieler können mehr Verantwortung übernehmen", erklärte der Bayern-Boss: "Mit den Ideen des Trainers. Auf dem Feld aber muss die Mannschaft selbst Entscheidungen treffen können."

Spielersteckbrief Schweinsteiger
Schweinsteiger

Schweinsteiger Bastian

Spielersteckbrief Xabi Alonso
Xabi Alonso

Alonso Olano Xabier

Spielersteckbrief M. Götze
M. Götze

Götze Mario

Auch von mir gab es zuletzt einen gewissen Schutzmantel für die Mannschaft. Den wird es in der neuen Saison nicht geben.

Matthias Sammer

Auch die vielen Verletzungen sollen in der Saison-Analyse genauer unter die Lupe genommen werden. "Wir werden uns darüber Gedanken machen, welche Ansatzpunkte es bei diesem Thema gibt. Wo wir noch mehr darauf achten können, dass wir präventiv arbeiten", erklärte Sammer.

Zukunftsplanungen: Kein "gewaltsamer" Umbruch

Bei der Kaderzusammenstellung wolle man das Team diesen Sommer "punktuell auffrischen und Reizpunkte setzen", meinte der FCB-Sportvorstand, der jedoch auch klarstellte: "Es wird keinen Aktionismus geben." Natürlich müsse man an die Zukunft denken. "Das wird aber ein fließender, ein ruhiger Prozess. Und kein gewaltsamer, in irrationalen Größenordnungen."

In diesem Zusammenhang stärkte Sammer auch dem zuletzt häufiger kritisierten Mittelfeldduo Bastian Schweinsteiger (30) und Xabi Alonso (33) den Rücken. "Sie sind beide Weltmeister und Champions-League-Sieger. Natürlich geht die Karriere von Bastian und Xabi in den Herbst. Doch ich habe schon wunderbare Herbsttage erlebt." Beide Spieler stehen noch bis Sommer 2016 in München unter Vertrag. An einer Verpflichtung Schweinsteigers hat zuletzt Manchester United Interesse gezeigt.

Auch WM-Held Mario Götze, der eine durchwachsene Saison hinter sich hat, nahm Sammer ausdrücklich in Schutz: "Mario ist hochprofessionell. Er arbeitet auch in seiner Freizeit an seinem Körper und seiner Fitness. Das rechnen wir ihm sehr hoch an. Ich bin sehr zufrieden mit ihm, denn er resigniert nicht."

ski