Bundesliga

Heldt bekennt sich zu seinem Fehlurteil mit di Matteo

Sportvorstand will die "Schalker Wohlfühl-Oase" beenden

Heldt bekennt sich zu seinem Fehlurteil mit di Matteo

Steht weiterhin voll in der Verantwortung, trotz seiner Fehleinschätzung bei di Matteo: Schalkes Sportvorstand Horst Heldt.

Steht weiterhin voll in der Verantwortung, trotz seiner Fehleinschätzung bei di Matteo: Schalkes Sportvorstand Horst Heldt. picture-alliance

Heldt sprach über ...

... den Abschied von Roberto di Matteo: "Die Planung, die Roberto di Matteo vorgelegt hat, hat sich davon unterschieden, wie wir - wie ich - die neue Saison gerne gestalten würde. Dann hat sich am Sonntag eine Tendenz abgezeichnet, dass es vielleicht besser ist, dass man sich trennt. Das ist dann am gestrigen Tag nochmal nachbesprochen worden und am Abend gab es dann die gemeinsame Entscheidung."

... seine Planung: "Das alles Entscheidende ist in der nächsten Saison: Die Art und Weise, wie wir Fußball spielen, muss sich verändern. Wir müssen unsere Fans zurückgewinnen. Es muss ein Fußball sein, der für Schalke steht. Den haben wir in vielerlei Hinsicht in der abgelaufenen Saison nicht abgeliefert."

... weitere Veränderungen: "Wir müssen Maßnahmen ergreifen, Veränderungen personeller Art herbeiführen – und ich glaube, wir müssen mehr darauf zurückkommen, den Spielern zu vertrauen, die schon sehr lange im Verein sind und die wissen, was es bedeutet, für Schalke Fußball zu spielen. Aber: Auch im Zusammenleben müssen sich Sachen verändern."

... die "Wohlfühloase" auf Schalke: "'Wohlfühloase' ist sicherlich ein Thema. Da wird es Maßnahmen, Veränderungen geben, die ich festgelegt habe. Aber ich bin auch davon überzeugt: Junge Menschen müssen Entscheidungen, die sie auf dem Platz treffen, auch außerhalb treffen."

... seine eigene Fehleinschätzung bei di Matteo: "Wir konnten nicht umsetzen, was wir uns vorgenommen haben. Das war ein Missverständnis, das ich zu verantworten habe. Ganz klar, es war meine Personalie. Roberto di Matteo ist und bleibt ein guter Trainer, aber es hat bei uns nicht funktioniert. Wenn er woanders andere Voraussetzungen vorfindet, wird er einen guten Job machen, davon bin ich überzeugt."

... seine eigene Position im Verein: "Ich habe einen Vertrag bis 2016. Zu meinem Aufgabengebiet gehört es, einen neuen Cheftrainer auszusuchen und Entscheidungen zu treffen, die in den sportlichen Bereich fallen. Das werde ich auch weiterhin machen."

... das Anforderungsprofil an den neuen Trainer: "Er muss in erster Linie den Fußball verkörpern, den die Leute auf Schalke sehen wollen. Das wird das Hauptprofil sein, wonach ich einen neuen Trainer auswählen werde. Er muss auch Spieler weiterentwickeln – wir haben ja eine Vielzahl an jungen Spielern, die nicht stehenbleiben dürfen. Gleichzeitig braucht die Mannschaft ein hohes Maß an Disziplin."

... Gespräche mit Kandidaten: "Habe ich noch nicht geführt. Wir werden uns die Zeit nehmen, die wir benötigen. Es gibt viele Ideen und Möglichkeiten. Ob es ein junger oder ein älterer Trainer wird, das werden wir sehen."

... erste Trainerbewerbungen: "Als zum ersten Mal in die Öffentlichkeit kam, dass sich auf Schalke möglicherweise etwas verändern würde - sie können sich nicht vorstellen, wieviele Interessenten sich von Sonntag bis heute schon gemeldet haben."

... den Zeitdruck in der Trainerfrage: "Es muss eine perfekte Lösung für die Zukunft sein. Es wäre der erste große Fehler, sich dem Druck zu beugen und einen Schnellschuss zu tätigen. Zum Trainingsauftakt am 28. Juni sollte das neue Trainerteam stehen, das ist mein persönliches Ziel."

... das Thema Sami Khedira: "Das ist eine zentrale Frage, die ich zum jetzigen Zeitpunkt nicht ohne den neuen Cheftrainer entscheiden werde und entscheiden will."

Wir hatten Probleme im Zusammenleben, innerhalb der Mannschaft. Das war ein zentrales Problem in der verkorksten Saison.

Horst Heldt

... zu den Meldungen über Khediras Entscheidung für Juventus Turin: "Ich bin nicht Verantwortlicher von Juventus Turin und nicht Sami Khedira. Ich kann nur für uns sprechen."

... über Probleme in der Mannschaft: "Wir hatten Probleme im Zusammenleben, innerhalb der Mannschaft. Das war ein zentrales Problem in der verkorksten Saison. Das gilt es durch Maßnahmen in der nächsten Saison zu verändern. Aber ein Zusammenleben muss auch aus der Mannschaft heraus kommen. Und da erwarte ich ein verändertes Bild."

... über eine Rückkehr von Boateng und Sam: "Es bleibt erstmal bei den Suspendierungen. Es sei denn, der neue Cheftrainer überzeugt mich davon, dass ich noch einmal darüber nachdenke. Aber an meiner Entscheidung hat sich zunächst nichts verändert."

... ein mögliches Interesse an Jürgen Klopp: "Sieben Jahre 'echte Liebe" innerhalb von zwei Monaten zu verändern - ich glaube, das würde keiner verstehen. Man muss schon sehen, dass man authentisch bleibt."

Aufgezeichnet von Jan Lustig