"Das gab es noch nie, dass ein Klub mit beiden Mannschaften gleichzeitig den Titel holte", freute sich Vorstandsboss Karl-Heinz Rummenigge beim Empfang durch Oberbürgermeister Dieter Reiter im großen Sitzungssaal des Rathauses. Auch der OB zeigte sich "begeistert, dass die Frauen zum ersten Mal Deutscher Meister sind und heute mitfeiern. Das ist kaum noch zu toppen", so Reiter in Anwesenheit beider Teams.
Kurz darauf ging es für die Spieler und Spielerinnen raus auf den Rathausbalkon. Immer im Doppelpack bis auch die beiden Trainerteams und der Vorstand den Fans zujubeln konnten. Um 14.58 reckte dann Meistertrainer Pep Guardiola die Schale in den Himmel, der Spanier hielt sich ansonsten zurück, es gab keine kurze Rede wie im Vorjahr, sondern er zog es vor, recht schnell wieder ins Innere des Rathauses zu entschwinden.
Doch draußen stiegt die große Party mit Musik- und Gesangseinlagen, angetrieben von Rafinha, Thomas Müller, Franck Ribery und David Alaba. Der versöhnliche Abschluss eines langen Partywochenendes, das in der Allianz-Arena mit der Übergabe der Meisterschale begann, mit dem obligatorischen Bierduschen weiterging und sich am Abend in den Münchner Postpalast verlagerte, wo die Bayern bis um kurz nach fünf Uhr morgens feierten.
Schon beim Bankett hatte Rummenigge betont, wie zufrieden er mit dieser Saison sei. Spürbar genervt von den kritischen Diskussionen um die Bewertung der abgelaufenen Saison hatte er gesagt: "Ich verneige mich vor dieser Mannschaft, sie hat einen tollen Charakter. Sieben Spieler von uns sind im letzten Jahr Weltmeister geworden, 14 haben an der WM teilgenommen. Normalerweise bist du ein Jahr tot, du läufst keinen Meter mehr, du bist nicht motiviert", erinnerte sich der 59-Jährige an frühere Zeiten, "das, was unser Trainer mit seinem Team dieses Jahr geleistet hat, ist großartig. Vielen Dank dafür, lieber Pep".
Am Sonntag wiederholte er seine Einschätzung: "Das war zumindest eine zwei plus. Wir sind sehr glücklich über den Saisonverlauf. Wenn ich die Medien sehe, dann wissen die meisten nicht, was es bedeutet, Deutscher Meister zu werden", kritisierte Rummenigge. "Mir fehlt einfach der Respekt."