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Real hält Anschluss - Barças 100-Tore-Sturm

Primera Division, 34. Spieltag

Real hält Anschluss - Barças 100-Tore-Sturm

Treffen weiter nach Belieben: Barcelonas "Tridente" Neymar, Messi und Suarez.

Treffen weiter nach Belieben: Barcelonas "Tridente" Neymar, Messi und Suarez. Getty Images

Traumtor-Gala: Barcelona versenkt Getafe

Die Terminhatz in "La Liga" geht weiter. Am Dienstag empfing der FC Barcelona auf dem Weg zum Titel den FC Getafe - und setzte ein Statement, denn das 6:0 war auch in der Höhe verdient. Mehr als das Ergebnis begeisterten aber die Tore der Blaugrana. Der Kantersieg wurde schon nach neun Minuten eingeleitet: Arroyo brachte Suarez im Strafraum zu Fall - Elfmeter: Messi chippte die Kugel rotzfrech zum 1:0 in die Mitte - ein "Panenka", wie man nicht nur in Spanien sagt. Getafe bot sich durch Hinestroza kurz darauf die Möglichkeit auf den Ausgleich, doch seinen Lupfer patschte Bravo gerade noch aus dem Torwinkel.

Doch dann legte Barcelona so richtig los, und zwar mit Traumtoren satt: Erst versenkte Luis Suarez eine Messi-Halbfeldflanke per Seitfallzieher hoch ins kurze Eck (25.), dann vertändelte Lacen die Kugel, Neymar bestrafte dies per Flachschuss locker (28.). Dann zirkelte Altmeister Xavi den Ball von der Strafraumgrenze in den Winkel (30.). Das Tor nahm sich Suarez zum Vorbild, er erzielte vor der Pause aus ähnlicher Position sogar das 5:0 per Direktschuss ins lange Eck (40.).

Kurz nach dem Seitenwechsel wollte Messi seinen Kollegen in nichts nachstehen, "La Pulga" schlenzte das Leder unhaltbar von halbrechts unter die Latte - 6:0. Barcelona verwaltete fortan und hatte hinten ein wenig Glück, als Pechvogel Hinestroza das Leder mit letzter Kraft nur an den Pfosten bugsierte. So blieb es beim beeindruckenden Kantersieg - und wieder waren Neymar, Suarez und Messi mittendrin im Geschehen. Barças Trio übertrifft mit nun 102 Toren die Bestmarke aus der Saison 2008/2009 von Messi (38 Treffer), Thierry Henry (26) und Samuel Eto'o (36), die damals zusammen auf 100 Pflichtspieltore gekommen waren. Wohlgemerkt: Am Ende der Saison.

Am Mittwoch hatte dann Verfolger Real Madrid Almeria zu Gast. Auch ohne Modric, Bale, Benzema (verletzt) sowie Sergio Ramos und Dani Carvajal (gesperrt) gelang den Königlichen gegen den Abstiegskandidaten ein allerdings glanzloser 3:0-Erfolg, der den Abstand gegenüber Barcelona wieder auf zwei Zähler stellte. James Rodriguez traf mit einem sehenswerten Volleyschuss erst in der 45. Minute zur Real-Führung. Ein Eigentor von Mauro dos Santos (49.) nach Hereingabe von Toni Kroos brachte Real früh im zweiten Abschnitt auf Siegkurs, ehe Alvaro Arbeloa in der 84. Minute den Endstand herstellte. Während der Partie hatte sich Superstar Cristiano Ronaldo, der teilweise in der Luft hing und am Ende ohne Torerfolg blieb, phasenweise frustriert gezeigt.

James läutete mit seinem Führungstreffer den klaren Sieg gegen UD Almeria ein.

James läutete mit seinem Führungstreffer den klaren Sieg gegen UD Almeria ein. imago

Zusätzlich zur Niederlage droht Almeria auch am grünen Tisch Ungemach: Denn die FIFA verhängte einen Drei-Punkte-Abzug wegen ausstehender Zahlungen aus einem Transfer von 2010. Das Urteil ist jedoch noch nicht rechtskräftig, denn die Liga (LFP) erkennt die Strafe im Gegensatz zum spanischen Verband (RFEF) bislang nicht an. Almeria zog vor den Internationalen Sportgerichtshof CAS, mit einer Entscheidung ist erst nach der Saison zu rechnen.

Zoff gab's zuletzt auch zwischen dem norwegischen Ausnahmetalent Martin Ödegaard und Zinedine Zidane. Reserve-Trainer Zidane hatte gefordert, dass Ödegaard häufiger mit dem B-Team trainieren solle. Das Supertalent pochte dagegen auf sein angeblich vertraglich zugesichertes Recht, mit Cristiano Ronaldo und Co. trainieren zu dürfen. Danach wurden Gerüchte laut, wonach Ödegaard in der kommenden Saison ausgeliehen werden soll, die nach dem Mittwoch nicht unbedingt kleiner werden dürften. Denn der 16-jährige Norweger stand zwar gegen Almeria erstmals im Kader, schmorte jedoch die volle Spielzeit über nur auf der Reservebank.

Atletico gewinnt knapp - Griezmanns Lauf endet

Definitiv sportlich entschieden wird zumindest der Kampf um die Königsklasse: Atletico trat dabei beim allerdings formschwachen Tabellensechsten FC Villarreal an, für den es letztlich auch gegen den amtierenden spanischen Meister nichts mit einem Sieg wurde. Zwar hielt Villarreal bis in die 74. Minute ein 0:0, doch Joker Fernando Torres, der erst gut zehn Minuten zuvor für Mario Mandzukic eingewechselt worden war, besorgte den Siegtreffer zum 1:0-Auswärtserfolg von Atletico.

Fernando Torres, Raul Garcia, Antoine Griezmann (v.li.)

Jubel im El Madrigal: Fernando Torres, Raul Garcia, Antoine Griezmann (v.li.). Getty Images

Das "gelbe U-Boot" wartet damit seit nunmehr acht Begegnungen auf einen Dreier. Eine kleine Serie endete derweil für Antoine Griezmann: Nach drei Doppelpacks in Folge und 19 Treffern aus 17 Spielen blieb der französische Offensivspieler im El Madrigal ohne Torerfolg.

Sevilla siegt dank Baccas Doppelpack

Bereits wenige Stunden zuvor am Mittwoch trat der FC Sevilla beim strauchelnden SD Eibar an - und erwischte prompt einen Start nach Maß: Denn Carlos Bacca brachte die Andalusier bereits früh mit einem Doppelpack (7., 15.) auf die Siegerstraße. Anfangs der zweiten Hälfte machte Federico Piovaccari (51.) die Partie für den Abstiegskandidaten kurzzeitig noch einmal spannend, doch nur 13 Minuten später stellte José Antonio Reyes den Zwei-Tore-Abstand zugunsten von Sevilla wieder her, den die Andalusier letztlich auch sicher nach Hause brachten. Eibar hat damit nur eine der letzten 16 Partien gewonnen.

Durch den Erfolg Atleticos hat der Vierte Sevilla im Hinblick auf die direkte Champions-League-Qualifikation angesichts von sechs Zählern Rückstand bei noch vier ausstehenden Partien allerdings keine guten Karten mehr.

Elche mit sportlichem Befreiungsschlag - Valencia remis

"Man sollte nicht den Klub bestrafen, sondern die schuldigen Funktionäre": Elches Trainer Fran Escriba und seinem Team droht der Zwangsabstieg.

"Man sollte nicht den Klub bestrafen, sondern die schuldigen Funktionäre": Elches Trainer Fran Escriba und seinem Team droht der Zwangsabstieg. Imago

Nicht nur die Spieler aus Almeria kämpfen mit einer gehörigen Portion Ungewissheit gegen den Abstieg - gleiches gilt für die Kollegen vom FC Elche. Diese rangieren mit 34 Punkten auf Rang 14 und haben fünf Zähler Vorsprung auf einen Abstiegsplatz. Nicht übel für ein Team, das seit Januar keine Gehälter mehr bezieht. Denn Elche hat fünf Millionen Euro Steuerschulden, aufgrund von diversen verpassten Zahlungsfristen wollen Finanzamt und Liga jetzt durchgreifen. Elche droht der Zwangsabstieg in Liga drei, weshalb Trainer Fran Escriba zuletzt meinte: "Man sollte nicht den Klub bestrafen, sondern die schuldigen Funktionäre."

Sportlich bewiesen seine Spieler am Mittwochabend, dass sie ihren Teil zum Klassenerhalt beitragen wollen: Denn gegen La Coruna schossen Jonathas (6.) und David Lomban per Strafstoß (20.) früh einen 2:0-Vorsprung heraus, den der Kroate Mario Pasalic in der 54. Minute sogar ausbaute. Garry Rodrigues sorgte in der Nachspielzeit für den 4:0-Endstand (90.+1). Während Deportivo (29 Punkte) damit auf Abstiegsplatz 18 verblieb, durfte sich der FC Elche (nun 37) rein ergebnistechnisch über einen Befreiungsschlag im Abstiegskampf freuen.

Parejo direkt - Kartenfestival in Vallecano

Der Spieltag wurde erst am Donnerstag komplettiert. So kam Weltmeister Shkodran Mustafi mit dem FC Valencia zu einem 1:1 bei Rayo Vallecano. Adrian Embarba brachte Rayo bereits in der 19. Minute in Führung. Ab Mitte der zweiten Hälfte wurde es dann turbulent: Erst sah Vallecanos Innenverteidiger Jorge Morcillo die Rote Karte (62.), dann gelang Valencia dank eines direkten Freistoßes von Esteban Parejo der Ausgleich (65.). In der 77. Minute sorgte Referee Inaki Vicandi Garrido wieder für ausgeglichene Verhältnisse, indem er Valencias Rodrigo ebenfalls des Feldes verwies.

Während Rayo seine Hoffnungen auf die Europa League durch das Remis wohl endgültig begraben muss, schob sich das Mustafi-Team - der Deutsche wurde in der 70. Minute für Paco Alcacer ausgewechselt - aufgrund des besseren Torverhältnisses vorerst wieder am FC Sevilla vorbei auf den Champions-League-Qualifikationsplatz vier.

atr/jom