Bundesliga

Skripnik bangt um Junuzovic und Galvez

Bremen: Zwei Schlüsselspieler fehlen weiterhin im Training

Skripnik bangt um Junuzovic und Galvez

Sorgenkinder bei Werder: Junuzovic (li.) und Galvez.

Sorgenkinder bei Werder: Junuzovic (li.) und Galvez. imago

Als "sehr unangenehm" bezeichnet Viktor Skripnik die personelle Lage. Zwei seiner Schlüsselspieler konnten auch am Donnerstag nicht am Training teilnehmen: Zlatko Junuzovic klagt nach dem im Spiel gegen den HSV erlittenen Pferdekuss weiter über Probleme im Oberschenkel, Alejandro Galvez musste pausieren, weil ihm sein Knie erheblichen Kummer bereitet. Der Spanier wird auch morgen fehlen, der Österreicher sollte dann, wie der Coach ankündigte, wieder dabei sein.

Das Bangen um die beiden Stars ist die größte Baustelle, die Skripnik vor dem Gastspiel beim SC Paderborn (Sonntag, LIVE! ab 15.30 Uhr bei kicker.de) beklagt. Da auf jeden Fall die Langzeitverletzten Fin Bartels (Fußverletzung) und Santiago Garcia (Probleme an der Patellasehne) sowie der im Derby am Knie verletzte Jannik Vestergaard ausfallen, ist der Spielraum für den Werder-Trainer erheblich eingeschränkt. Vor allem die durch die vielen Ausfälle in den letzten Wochen bedingten permanenten Wechsel in der Defensive stören den Ukrainer. Mit Verweis auf die 57 bereits kassierten Gegentreffer schimpft dieser: "Es nervt uns. Wir können uns nicht mal über drei Partien hintereinander stabilisieren."

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Lob für Lukimya

Möglich, dass Skripnik auch in Ostwestfalen wieder mal seine Truppe umbauen wird. Im Hinspiel, beim grandiosen 4:0-Erfolg, gab überraschend Janek Sternberg sein Debüt. Sein Trainer machte ihm auch bei der Pressekonferenz im Weserstadion am Donnerstag, bei der am Zukunftstag eine Gruppe von Kindern und Jugendlichen teilnahm, Hoffnung auf einen möglichen Einsatz. Ebenso gut könnte wieder Sebastian Prödl als Linksverteidiger aushelfen. Mit einem Einsatz in der Abwehr rechnen darf auch Assani Lukimya, für den Skripnik ein Sonderlob bereit hatte: "Er hat großartig gegen den HSV gespielt."

Hart umkämpft ist bei den Grün-Weißen derzeit in Abwesenheit von Bartels die Position im zentralen offensiven Mittelfeld. Ausführlich sprach der Trainer über Levin Öztunali und verglich ihn mit den beiden anderen Aspiranten Levent Aycicek ("zuletzt teilweise nicht schlecht") und Özkan Yildirim ("er hatte es schwer nach langer Pause"). Der aus Leverkusen ausgeliehene Youngster sei "ein ganz anderer Typ". Er brauche mehr Raum als die beiden anderen Talente, um sein Spiel zur Entfaltung zu bringen. Aus Skripniks Worten klang durch, dass der Seeler-Enkel bei einer möglichen Ausrichtung auf Konterfußball in Paderborn durchaus erste Wahl sein könnte.

Steht gehen Paderborn zwischen den Pfosten: Koen Casteels.

Steht gehen Paderborn zwischen den Pfosten: Koen Casteels. imago

Jetzt spielt Casteels, dann schauen wir weiter.

Viktor Skripnik nennt Casteels noch nicht die Nummer eins

Bleibt noch das Dauerthema bei Werder: Auch wenn es die Verantwortlichen inzwischen mehr als nervt, so wird Woche für Woche über die Besetzung im Tor gesprochen und diskutiert. Ein hausgemachtes Ärgernis, für das vor allem Skripnik mit seiner eigentümlichen Vorgehensweise gesorgt hat. Dass Koen Casteels am Sonntag spielen werde, bestätigte er einmal mehr. Doch den Status der Nummer eins wollte er dem Keeper, der Raphael Wolf abgelöst hat, nicht attestieren: "Jetzt spielt Casteels, dann schauen wir weiter." Der degradierte Wolf nahm die Entscheidung mit Murren hin und fügte sich in sein Schicksal. Er sei, wie Skripnik aus Einzelgesprächen berichtete, damit normal umgegangen. "Ich erwarte, dass er damit weiterhin vernünftig umgehen wird."

Wiedwald-Transfer noch nicht bestätigt

Die Perspektiven für Wolf gestalten sich inzwischen immer schwieriger. Stand jetzt: Als Nummer zwei wird er in die neue Saison gehen. Selbst wenn Leihgabe Casteels wie geplant nach Wolfsburg wechselt, erwächst ihm in dem aus Frankfurt kommenden Felix Wiedwald ein neuer, scheinbar übermächtiger Konkurrent. Offiziell bestätigt ist der Wiedwald-Transfer derweil immer noch nicht. Schlusswort des Geschäftsführers Thomas Eichin zum Torwart-Thema: "Unser Plan aus dem Winter ist gut aufgegangen. Über mögliche neue Spieler rede ich erst nach dem letzten Spieltag."

Hans-Günter Klemm