Der Scudetto war Juventus schon vor dem Topspiel am vergangenen Wochenende nicht mehr zu nehmen. Nach dem 2:0-Erfolg gegen Lazio ist er bei nunmehr 15 Punkten Vorsprung nur noch Formsache. Große Feierlichkeiten löste das bei den Bianconeri allerdings nicht aus: "Wir haben nur wenig Zeit, uns zu freuen, auf uns wartet eine neue Schlacht", formulierte es Trainer Massimiliano Allegri ein wenig martialisch. Gemeint war natürlich das Viertelfinal-Rückspiel in der Champions League beim AS Monaco am heutigen Mittwochabend.
Vidal trainiert wieder
Im "Stade Louis II" muss die "Alte Dame" den knappen 1:0-Vorsprung verteidigen, den ihr im Hinspiel ein Elfmeter von Arturo Vidal bescherte . Der Chilene musste zuletzt wegen einer Mandelentzündung pausieren, konnte aber am Dienstag trainieren und dürfte in Monaco in der Startelf stehen. "Wir sind eine Einheit und mit diesem Teamgeist können wir es überall hin schaffen - auch ins Finale nach Berlin", sagte Alvaro Morata, der im Sturm wieder den Platz neben Carlos Tevez einnehmen wird.
Juventus Turin - Die letzten Spiele
AS Monaco - Die letzten Spiele
Champions League - Viertelfinale
Ich weiß es nicht, aber da ich mein Verfallsdatum bald erreicht habe, lieber früher als später.
Gianluigi Buffon auf die Frage, wann Juve die Champions League gewinnen werde
Erst fünf Tore hat Dortmund-Bezwinger Juventus im laufenden Wettbewerb kassiert, in den letzten acht Pflichtspielen gab es nur ein Gegentor! "Die schwarz-weiße Mauer steht, um das Halbfinale zu erobern", titelte der "Corriere dello Sport". Wichtiger Teil dieser "Mauer" ist seit ewigen Zeiten Torhüter Gianluigi Buffon, dem ein Champions-League-Triumph in seiner illustren Vita noch fehlt. "Natürlich wollen wir diese Trophäe gewinnen, denn sie fehlt noch in meiner Vitrine und stand auch zu lange nicht in der von Juventus", meinte der 37-Jährige und scherzte: "Wann wir sie gewinnen? Ich weiß es nicht, aber da ich mein Verfallsdatum bald erreicht habe, lieber früher als später."
Monaco und die Heimschwäche: Zenit als Mutmacher
Beim AS Monaco ist man allerdings optimistisch, das Turiner Bollwerk knacken zu können. "Wir sind in der Lage, ein großes Spiel abzuliefern", kündigte Trainer Leonardo Jardim an. Von den letzten vier Heimspielen gewannen seine Schützlinge allerdings kein einziges, bei der Generalprobe gegen Stade Rennes am Samstag holte eine B-Elf nur ein 1:1.
Dass Monaco in der Ligue 1 nur sechs von 17 Heimspielen gewonnen hat, liegt auch am traditionell mäßigen Zuschauerzuspruch im Fürstentum. Am Mittwoch soll das Stadion allerdings voll sein. "Das wird uns einen Extraschub geben", meinte Jardel, der auf eine Heim-Leistung wie beim 2:0 gegen Zenit St. Petersburg hofft, das den Einzug in die K.-o.-Runde perfekt machte. Personell steht hinter den angeschlagenen Toulalan, Kondogbia und Dirar noch ein Fragezeichen. Angreifer Traoré fällt wegen einer Schienbeinblessur definitiv aus.
Juve stand seit 2003 nicht mehr im Halbfinale
Im Halbfinale der Champions League stand Monaco schon dreimal, zuletzt 2004. Seinerzeit gelang sogar der Einzug ins Endspiel, das damals (Gelsenkirchen) wie heute (Berlin) in Deutschland stattfand. Doch auch Juventus will in Europas Beletage endlich wieder unter die letzten Vier. Das gelang dem italienischen Rekordmeister nämlich schon seit zwölf (!) Jahren nicht mehr. Allegri ist sich allerdings sicher: "Es wird ein sehr langer Abend."
