Werders Höhenflug in den vergangenen Wochen basierte auch auf einer wesentlich stabilieren Leistung in der Defensive. Dessen Herzstück: Eine funktionierende Innenverteidigung. Ruhe herrschte hier allerdings zuletzt nicht, Bremens Coach Viktor Skripnik musste verletzungsbedingt immer wieder personelle Wechsel vornehmen – so ist es auch diesmal gegen Wolfsburg wieder.
Als sich Alejandro Galvez einen Syndesmoseanriss zuzog, war Assani Lukimya zur Stelle und füllte die Lücke problemlos aus. Jetzt muss der Kongolese selbst passen: Eine Bauchmuskelzerrung zwingt ihn am Sonntag zum Aussetzen. Und auch um den Mann, der zuletzt an der Seite Lukimyas überzeugte, mussten die Hanseaten bangen. Doch Jannik Vestergaard, Winter-Zugang aus Hoffenheim, konnte am Samstag beim Abschlusstraining nach muskulären Problemen wieder mitwirken – der Däne sollte gegen die "Wölfe" auflaufen können.
Gegen so einen Gegner musst du mutig sein und agieren.
Werder-Trainer Viktor Skripnik
Bei der Frage nach dem Partner für Vestergaard könnte Skripnik wieder auf Sebastian Prödl bauen. Der Österreicher feierte nach seiner Knieverletzung am vergangenen Wochenende mit seinem Tor nach Einwechslung beim 1:1 auf Schalke ein erfreuliches Comeback und drängt sich nunmehr als Option für die Startelf auf, lediglich Außenseiterchancen auf einen Platz im Abwehrzentrum besitzt Luca Caldirola.
Wer hinter den Spitzen Franco di Santo und Davie Selke die Fäden ziehen wird, ist noch unklar, Levent Aycicek wird es aber nicht sein. Der Mittelfeldspieler musste das letzte Training vor dem Spiel mit einer noch nicht näher bezeichneten Blessur abbrechen und wird gegen Wolfsburg fehlen. Des einen Pech ist womöglich des anderen Glück: Mit Ayciceks Ausfall steigen die Chancen für Levin Öztunali, den an diesem Spieltag gelb-gesperrten Fin Bartels im Mittelfeld zu ersetzen. Aufgrund der kurzfristigen Ausfälle zieht Skripnik U-23-Akteur Lukas Fröde für das Duell gegen die "Wölfe" hoch.
Werder geht mit dem Gefühl von sechs ungeschlagenen Spielen in Folge und fünf Heimsiegen hintereinander in die Partie, in der es gilt, eine harte Nuss zu knacken. "Wolfsburg hat sehr viele Weltklasse-Spieler", so Skripnik, der sich aber nicht verstecken will. "Gegen so einen Gegner musst du mutig sein und agieren. Jeder muss dagegen halten."