Bundesliga

Wiedwald gibt grünes Licht

Frankfurt: Trapp macht Fortschritte in der Reha

Wiedwald gibt grünes Licht

Rettung in letzter Sekunde: Felix Wiedwald gegen Weltmeister Mario Götze (re.).

Rettung in letzter Sekunde: Felix Wiedwald gegen Weltmeister Mario Götze (re.). imago

"Ich habe keine Beschwerden mehr. Am Montag trainiere ich wieder mit der Mannschaft", sagte Felix Wiedwald auf Nachfrage von kicker online, bevor er sich ins freie Wochenende verabschiedete. Der aktuelle Stammkeeper hat sich seit dem Spiel gegen die Bayern mit muskulären Problemen am Hüftbeuger herumgeplagt und in dieser Woche lediglich Lauftraining absolviert.

Weniger klar beantwortet Wiedwald, dessen Vertrag am Saisonende ausläuft, die Fragen zu seiner Zukunft. Er will erst abwarten, welche Perspektive ihm die Eintracht bei den im Winter anberaumten Gesprächen bietet. Dem 24-Jährigen ist klar, dass sein großes Ziel ("Ich will Stammtorhüter werden") in Frankfurt nur realisierbar ist, wenn der gleichaltrige Trapp nicht verlängert beziehungsweise von seiner Ausstiegsklausel im Sommer 2015 Gebrauch macht. Ansonsten wird Wiedwald in einem Dreivierteljahr wohl das Weite suchen. Wie schon 2011 bei Werder Bremen, das seinerzeit übrigens von Thomas Schaaf trainiert wurde.

Eintracht Frankfurt - Die letzten Spiele
VfB Stuttgart Stuttgart (A)
3
:
0
Werder Bremen Bremen (H)
1
:
1
Spielersteckbrief Wiedwald
Wiedwald

Wiedwald Felix

Spielersteckbrief Trapp
Trapp

Trapp Kevin

Spielersteckbrief Hildebrand
Hildebrand

Hildebrand Timo

Seit sechs Spielen steht Wiedwald zwischen den Pfosten, nachdem sich Trapp einen Syndesmoseriss zugezogen hatte. Der Ersatzmann hat für seine Leistungen (kicker-Notenschnitt 2,83) mannschaftsintern große Anerkennung bekommen. Die Spielpraxis gibt dem Schlussmann zusätzliche Sicherheit. Das Kalkül der Eintracht, ihn als klare Nummer 2 zu deklarieren, ist voll aufgegangen. Dass er "nicht die Ausstrahlung eines Kevin Trapp besitzt", wie es Sportdirektor Bruno Hübner unlängst formulierte, war von vornherein klar.

Ich will Stammtorhüter werden.

Felix Wiedwald, Eintracht Frankfurt

Auch im Statistikvergleich hat Trapp Vorteile. Während beide Keeper bei der Zahl der Ballkontakte pro Spiel (Trapp 43/ Wiedwald 40), den Pässen (30/26) und der Passquote (57/59 Prozent) noch keine signifikanten Unterschiede feststellbar sind, treten diese bei den Gegentoren zu Tage. Trapp kassierte sieben Gegentore in 449 Minuten (alle 64 Minuten), Wiedwald 16 in 541 Minuten (alle 34 Minuten). Er liegt damit auf dem gleichen Niveau wie Stuttgarts Thorsten Kirschbaum, nur Rune Jarstein hat eine noch schwächere Bilanz (4 Gegentore in 90 Minuten für Hertha).

Wiedwald litt in Spielen wie gegen den VfB Stuttgart unter den schwachen Defensivleistungen der Vorderleute. Generell seine Leistung mindestens ordentlich. "Felix macht das richtig gut", lobt Trapp seinen Stellvertreter. Die verletzte Nummer 1 der Eintracht hat inzwischen den Spezialschuh, der sechs Wochen lang das lädierte Gelenk blockierte, abgelegt. In der Reha will er sich nun von Woche zu Woche steigern. Einen Zeitpunkt für die Rückkehr will Trapp nicht benennen. Wenn es weiter so optimal verläuft wie bisher, sollte der Verletzungspechvogel, der im März 2013 einen Handbruch erlitt und monatelang ausfiel, aber spätestens zum Start der Wintervorbereitung Anfang Januar wieder komplett ins Training einsteigen können.

Michael Ebert