Bundesliga

Di Matteos brisante Wechsel

Schalke: Unverständnis bei Meyer

Di Matteos brisante Wechsel

Sollte den Spielaufbau von hinten verbessern: Schalkes Einwechselspieler Jan Kirchhoff. Hier von Bayers Jedvaj abgeräumt.

Sollte den Spielaufbau von hinten verbessern: Schalkes Einwechselspieler Jan Kirchhoff. Hier von Bayers Jedvaj abgeräumt. imago

Würde Kirchhoff (oder ein anderer Defensivmann) eventuell als "Brechstange" in den Angriff wechseln? Nichts von alledem. Kirchhoff übernahm eins zu eins die Rolle des ausgewechselten Roman Neustädter auf der Doppel-Sechs. Den Sinn des Wechsels erklärte di Matteo anschließend so: "Ich wollte den Spielaufbau von hinten heraus verbessern. Jan Kirchhoff hat ein gutes Auge und die Fähigkeiten dafür. Das war die Idee." Eine schlüssige Überlegung, gewiss, doch die Umsetzung blieb Theorie.

Ihre besondere Brisanz erhielt diese Maßnahme indes dadurch, dass parallel dazu Max Meyer bis kurz vor Schluss auf der Bank bleiben musste. Von dem Jungnationalspieler hätten sich viele die Kreativität und spielerische Linie erhofft, die den Königsblauen bei Bayer schmerzlich fehlte. Doch seinen neuen Chef di Matteo konnte Meyer bislang ganz offensichtlich nicht überzeugen. Drei Spiele bestritt Schalke unter di Matteo, drei Mal wurde Meyer erst relativ spät eingewechselt. Warum auch immer.

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Der Coach selbst geht auf entsprechende Nachfragen nicht konkret ein. Sportvorstand Horst Heldt formuliert: "Ich verstehe das Interesse, aber dieses Thema ist nicht wichtig für uns." Meyer selbst sagt: "Ich weiß auch nicht, warum die Situation so ist. Bis jetzt hat der Trainer darüber mit mir nicht gesprochen." Hörbares Unverständnis, das sich nachvollziehen lässt.

Sam blieb ohne Wirkung

Umso erstaunlicher, dass in Leverkusen als erster Offensiv-Joker nach knapp einer Stunde ausgerechnet Sidney Sam ins Spiel gekommen war. Der Rechtsaußen hatte nach längerer Verletzungspause schon beim Kurzeinsatz gegen Sporting Lissabon enttäuscht und ist offensichtlich noch nicht in der Verfassung, echte Impulse setzen zu können. Auch an alter Wirkungsstätte blieb er fast folgerichtig ohne Wirkung.

"Der Trainer macht sich von jedem Spieler ein eigenes Bild", sagt Heldt. Das bedeutet: Ältere Nachweise von Klasse zählen nicht mehr, etwa im Fall von Meyer. Dem bleiben nun ab Montag immerhin mal vier Tage am Stück, um die Phase des Kennenlernens mit Roberto di Matteo im Training nach seinen Vorstellungen zu gestalten.

Thiemo Müller

Bilder zur Partie Bayer 04 Leverkusen - FC Schalke 04