Bundesliga

Reus wieder am Ball - Sahin braucht Geduld

Dortmund: BVB will gegen den HSV nachlegen

Reus wieder am Ball - Sahin braucht Geduld

Nach dem Sieg ein der Champions League in Anderlecht will Borussia Dortmund auch in der Liga wieder jubeln.

Nach dem Sieg ein der Champions League in Anderlecht will Borussia Dortmund auch in der Liga wieder jubeln. imago

Nach Sieg in Anderlecht: BVB will gegen HSV nachlegen

"In der Kabine haben wir uns schon einen Kopf über die Bundesliga gemacht", so Kehl unmittelbar nach dem Sieg ein Anderlecht. Ob der 34-Jährige am Samstagnachmittag gegen den Hamburger SV (15.30 Uhr, LIVE! auf kicker.de) mitwirken kann, steht allerdings noch nicht fest. Denn der Routinier erlitt eine Fußverletzung, hinter seinem Einsatz gegen die Hanseaten steht ein Fragezeichen. "Der Fuß ist ziemlich dick. Das Problem bei englischen Wochen ist immer, dass nur zwei, drei Tage Zeit sind, um eine Verletzung wieder in den Griff zu bekommen. Aber wir werden alles dafür tun", wird der ehemalige Kapitän auf der BVB-Website zitiert.

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Klopp Jürgen

Über einen Einsatz Kehls wird am Freitag entschieden. "Warten wir doch mal bis morgen ab", sagte Klopp am Donnerstagnachmittag auf der Pressekonferenz. Sein Ausfall würde Klopp zu Unzeit treffen. Denn besonders im Mittelfeld sind die Alternativen nach sieben Ausfällen dünn gesät, Besserung ist erst nach der Hamburg-Partie in Sicht, wenn der Ligabetrieb wegen den anstehenden Spieltagen in der EM-Qualifikation pausiert.

Reus' Genesung schreitet voran - Sahin kehrt erst im November zurück

Marco Reus

Mittlerweile wieder am Ball aktiv: Die Genesung von Dortmunds Marco Reus ist in Sicht. imago

Denn Marco Reus hat nach seinem gegen Schottland erlittenen Außenbandteilriss bereits ein individuelles Balltraining gestartet, auch bei Ilkay Gündogan verläuft die Genesung zufriedenstellend. Nach einigen Tagen Pause wegen muskulärer Beschwerden kehrte der 23-Jährige am Montag wieder in das Training zurück. Gündogan kündigte im kicker-Interview seine mögliche Rückkehr für die Partie am 18. Oktober beim 1. FC Köln an, bis dahin sollte auch Reus wieder hergestellt sein. Geduld ist dagegen bei Nuri Sahin angesagt. Die Rückkehr des 26-Jährigen, der sich vor einem Monat einer Knie-OP unterziehen musste, wird erst für den November erwartet.

Doch trotz des personellen Engpasses soll bereits gegen Hamburg der Bock in der Liga umgestoßen werden, der Sieg in der Königsklasse den Anschub dafür geben: "Das war ein Schritt in die richtige Richtung", glaubt der neue Kapitän Mats Hummels. "Wenn man in der Champions League gewinnt, ist das gut, wenn man 3:0 gewinnt, ist das sehr gut."

Wer die Einstellung dieser Mannschaft in Frage stellt, der muss an Alzheimer leiden.

BVB-Coach Jürgen Klopp

Auch Klopp pflichtete dem Weltmeister bei: "Das zu null war das Krönchen auf den Sieg", so der BVB-Coach, der den Blick allerdings ebenfalls sofort nach vorne richtete: "Aber es geht jetzt Schlag auf Schlag weiter, und es gibt noch ein bisschen was zu tun", so der 47-Jährige. Klopp steht angesichts der langen Verletztenliste erneut vor der schweren Aufgabe, die Balance zwischen Belastung und Notwendigkeit zu finden, "sonst machen wir die Jungs, die derzeit spielen, kaputt."

Und so wird es auch gegen den HSV wohl wieder die eine oder andere Umstellung geben. Hummels könnte statt Sokratis von Beginn an spielen, offen ist die Besetzung der Linksverteidiger-Position, wo Erik Durm eine Alternative zu Marcel Schmelzer wäre.

Klopp präsentierte sich auf der Pressekonferenz locker und gelöst, keinen Spaß verstand er allerdings, wenn es um seiner Meinung nach unberechtigte Kritik an seiner Mannschaft geht. So habe der doch sichtbare Kontrast des Ertrags in der Bundesliga und Champions League nichts mit unterschiedlichen Konzentrationsniveaus zu tun. "Konzentration ist nicht etwas, was bewusst nicht da ist", so Klopp. Vielmehr spielten die körperliche Fitness, die situativen Umstände und nicht zuletzt Glücksgöttin Fortuna eine wesentliche Rolle. Und dass die Ausfälle etlicher Stammkräfte die "schlechte Woche in der Bundesliga relativiert" hätten, stellte auch Kapitän Hummels fest.

Die Charakterfrage stelle sich entsprechend nicht. "Wer die Einstellung dieser Mannschaft in Frage stellt, der muss an Alzheimer leiden", so Klopp, der an all die "Charaktertests" in den vergangenen Jahren erinnerte.