Staffelfavorit 1. FC Magdeburg verharrt nach dem Remis gegen Nordhausen auf dem fünften Tabellenrang, ist derzeit nicht richtig in Tritt. Schon neun Gegentore in sechs Spielen sowie nur zwölf eigene Treffer zeugen von Reserven, defensiv wie offensiv. Gegen die individuell starken Nordhäuser wackelte die erneut umformierte Innenverteidigung bedenklich.
Zu allem Überfluss leidet Torjäger Christian Beck unter einer anhaltenden Schaffenskrise, traf in den Punktspielen erst einmal beim Saisonauftakt (3:2 gegen Union II). In der vergangenen Saison hatte er nach sechs Spielen bereits sechs Treffer auf seinem Konto. "Heute hat nur eine Mannschaft Fußball gespielt, das waren wir", erklärte der 26-Jährige zwar nach der Partie gegen Nordhausen, ließ selbst aber klarste Chancen aus. Das mögliche frühe 1:0 verpasste der 1,96-Meter große Schlaks, als er eine Sowislo-Eingabe aus Nahdistanz über den Balken jagte, noch vor der Pause trat er in ähnlich aussichtsreicher Position ein "Luftloch". Unzufrieden mit sich und dem Schiedsrichter, der ihm schon Mitte der ersten Halbzeit Gelb zeigte, wurde Beck durch Coach Jens Härtel erneut vorzeitig vom Platz geholt.
"Ich mache meine Buden noch", gibt sich Beck dennoch optimistisch. Immerhin ist der gebürtige Erfurter mit dem 1:0-Siegtreffer gegen den FC Augsburg, seinem wohl bislang wichtigsten Tor für die Blau-Weißen, hauptverantwortlich für die große Pokaleuphorie. Die 26000 Zuschauer fassende MDCCArena ist für das Zweitrunden-Spiel am 29. Oktober gegen Bayer Leverkusen praktisch ausverkauft.
Bis zum Leverkusen-Leckerbissen zählt für Härtel aber erst einmal nur der graue Ligaalltag mit drei Auswärtspartien am Stück (Berliner AK, VfB Auerbach und FSV Zwickau). Nach dem enttäuschenden Unentschieden gegen Nordhausen stand für den Fußballlehrer fest: "Mit der Art und Weise, Fußball zu spielen, war ich zufrieden, aber nicht mit der Effektivität." Ein Hinweis, der auch für Offensivmann Beck gilt.
Hans-Joachim Malli