"Das sah schon gut aus", kommentierte Slomka die Übungseinheit von Pierre-Michel Lasogga am Samstag, nachdem der Goalgetter nach seiner Ende Juli erlittenen Sprunggelenkprellung ins Mannschaftstraining zurückgekehrt war. Und der HSV-Coach denkt über einen Einsatz seines wichtigsten Angreifers in der Lausitz nach: "Pierre hat keinen großen konditionellen Rückstand, er hat die ganze Zeit individuell gearbeitet."
Slomka könnte den eventuellen Einsatz des in der vergangenen Saison bei 20 Einsätzen 13-mal erfolgreichen Mittelstürmers, dem es nach verpasster Vorbereitung dennoch an völliger körperlicher Fitness fehlt, aber auch aus mehreren Gründen als notwendig erachten. Zum einen blieb Backup Artjoms Rudnevs in der Vorbereitung den Beweis schuldig, eine schlagkräftige Alternative zu sein - Jacques Zoua hat intern die Nase vorn, ist aber nun einmal kein Torjäger. Zum anderen fehlen Müller (Adduktorenprobleme) und auch Ersatzmann Stieber (Fußprellung): Die flinken Flügelspieler sind wichtige Bausteine, um das immer wieder trainierte neue Stilmittel, das Umschaltspiel, umzusetzen.
Slomka stellt fest: "Ohne Pierre haben wir es einfach nicht geschafft, vorn die Bälle festzumachen. Er ist der Stürmertyp, der nicht nur immer für ein Tor gut ist, sondern der sich vorn durchsetzt." Klingt danach, als sollte der Übungsleiter das Risiko eingehen wollen, in Cottbus auf Lasoggas Torriecher zu bauen. Wer auch immer auflaufen wird, Slomka fordert trotz Respekt vor Energie unmissverständlich: "Wir müssen gewinnen."
Beister: Untersuchung in Augsburg
Derweil erlitt Maximilian Beister, der nach seinem Kreuzbandriss an seiner Rückkehr arbeitet und nach seiner Genesung auch eine Kennziffer in Sachen Tempofußball sein kann, einen Rückschlag. Wie der HSV auf seiner Website mitteilte, ließ der Stürmer am Montag das Knie bei seinem Operateur in Augsburg untersuchen, weil seit einigen Tagen bei der Reha Schmerzen auftraten. Die Verletzung hatte er sich im Wintertrainingscamp zugezogen.
Schon vor dem Trainingslager in Stegersbach vor drei Wochen wurde eine Kernspintomographie vorgenommen. Nach der Belastung in Österreich, bei der Beister im individuellen Training sein Programm intensivierte, verspürte der 23-Jährige Schmerzen am Meniskus. Im Januar waren sowohl das gerissene Kreuzband als auch der Meniskus operiert worden. Ob Beister eine erneute Operation droht, steht noch nicht fest.