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5:4! Chelsea siegt beim nächsten Torfestival

League Cup: Arsenal siegt 7:5, Liverpool und Spurs raus

5:4! Chelsea siegt beim nächsten Torfestival

Wende in der Nachspielzeit: Eden Hazard feiert sein Elfmetertor zum 3:3.

Wende in der Nachspielzeit: Eden Hazard feiert sein Elfmetertor zum 3:3. picture alliance

Nur drei Tage nach dem Ligaduell an gleicher Stelle standen sich Chelsea und Manchester United an der Stamford Bridge erneut gegenüber. Am Sonntag hatte sich United durch ein Abseitstor von Hernandez 3:2 durchgesetzt, die Schlagzeilen hatte Schiedsrichter Mark Clattenburg auf der Insel in den vergangenen Tagen aber nicht wegen dieser Fehlentscheidung bestimmt, sondern weil er Chelseas Mikel beleidigt haben soll.

Für das Ligapokal-Duell veränderten beide Trainer ihre Startformationenmehrfach. Während Chelsea-Coach Roberto di Matteo immerhin noch fünf Spieler aufbot, die am Sonntag zu Beginn aufgelaufen waren, änderte sein Kollege Sir Alex Ferguson sein Team gleich auf zehn Positionen. So wurden unter anderem Rooney, van Persie und Ferdinand geschont, einzig Rafael blieb übrig. Bei Chelsea fehlten Torres, Ivanovic und Terry gesperrt.

Eine Fehlerkette in der Chelsea-Defensive bescherte United die Führung: Cechs ungenauer kurzer Abstoß setzte Romeu unter Druck, der sich den Ball von Anderson abjagen ließ. Der Brasilianer bediente Giggs, der zum 1:0 vollendete (22.). Damit hat der Routinier in jeder seiner 23 (!) Profisaisons mindestens ein Pflichtspieltor erzielt. Nachdem David Luiz neun Minuten später per Elfmeter (Büttner gegen Moses) ausgeglichen hatte, profitierte United bei der erneuten Führung zwei Minuten vor der Pause wieder von einem Chelsea-Fehler: Torschütze Luiz verlor den Ball gegen Anderson, der sein zweites Tor vorbereitete, diesmal hieß der Vollstrecker Hernandez.

Kurz nach der Pause glich Chelsea erneut aus: Nach einer Mata-Ecke köpfte Cahill zum 2:2 ein (52.). Die Red Devils ließen die nächste Antwort nach knapp einer Stunde folgen: Nani überwand Cech mit einem feinen Chip - 3:2, wieder bereitete Anderson vor. Während di Matteo im zweiten Durchgang mit Hazard, Ramires und Oscar Stammkräfte einwechselte, vertraute Ferguson weiter auf seine Youngster - und einer von ihnen, Scott Wootten, verursachte in der Nachspielzeit mit einem dummen Foul an Ramires einen weiteren Elfmeter, den Hazard zum 3:3 verwertete - Verlängerung!

Uniteds Youngstern geht die Puste aus - Böses Erwachen für Rodgers

Dort ging Uniteds jungem Team dann die Puste aus. Ein weiterer Patzer von Wootten bescherte Chelsea die erste Führung der Partie. Nach seiner zu kurzen Kopfballrückgabe umkurvte Sturridge United-Keeper Lindegaard und schob zum 4:3 ein (98.). ManUnited machte nun auf und kassierte den Konter zum 3:5, den Ramires nach Zuspiel von Hazard abschloss (116.). Mit dem dritten - berechtigten - Elfmeter der Partie verkürzte Giggs zwar noch einmal. Doch beim 5:4 blieb es dann auch. Chelsea nahm damit erfolgreich Revanche für die 2:3-Pleite vom Sonntag. Nach den zwölf Toren bei Reading gegen Arsenal am Abend zuvor lieferte der Ligapokal den Zuschauern das nächste Torfestival.

In den beiden weiteren Mittwochspartien setzte es für die favorisierten Teams böse Überraschungen. Der FC Liverpool, bei dem der frühere Leverkusener Yesil sein Startelf-Debüt feierte, unterlag an der heimischen Anfield Road gegen Swansea City, den Ex-Klub von Trainer Brendan Rodgers, mit 1:3. Tottenham musste sich nach einem späten Doppelschlag in Norwich mit 1:2 geschlagengeben, Dempsey verschoss einen Elfmeter.

Reading und Arsenal schreiben Geschichte

Jason Roberts gegen Laurent Koscielny

Arsenals Koscielny (li.) im Duell mit Readings Roberts. picture alliance

Wie so oft im League Cup baute auch Arsenals Coach Arsene Wenger im Achtelfinale beim FC Reading hauptsächlich auf Akteure aus der "zweiten Reihe". Was bei den Gunners fast gleichbedeutend mit Nachwuchskräften ist. Und so stand auch der deutsche Junioren-Nationalspieler Gnabry in der Startelf, während die A-Nationalspieler Podolski und Mertesacker neben anderen Stammkräften fehlten.

Doch die Umstellungen sollten sich zunächst rächen. Bei den "Young Guns" ging fast gar nichts zusammen, dafür umso mehr beim Gegner. Nach Treffern durch Roberts (12.), Leigertwood (20.), Hunt (37.) sowie einem Eigentor durch Koscielny (19.) lag Reading bereits mit 4:0 vorne. Das 1:4 durch Walcott in der Nachspielzeit der ersten Hälfte sorgte nicht für Unruhe im Madejski Stadium.

Nach dem Seitenwechsel traf zunächst nur Giroud (64.) für die Londoner. Dabei blieb es bis in die Schlussphase. Die aber gestaltete sich dramatisch. In der 89. Minute machte Koscielny seinen Fauxpas wieder wett, und in der fünften Minute der Nachspielzeit erzielte Walcott dann tatsächlich noch das 4:4! Wie Schweden zuletzt gegen die deutsche Elf holte Arsenal einen Vier-Tore-Rückstand auf!

Und auch die Verlängerung gestaltet sich dramatisch. Arsenal legte in der 103. Minute durch Chamakh vor, doch der Ex-Stuttgarter Pogrebnyak egalisierte in der 116. Minute. Arsenal aber hatte in einer verrückten Partie das letzte Wort: Walcott und Chamakh trafen noch zum 7:5!

Middlesbrough überrascht Sunderland

Eine Überraschung schaffte der FC Middlesbrough. Der ehemalige UEFA-Pokalfinalist setzte sich bei Erstligist AFC Sunderland mit 1:0 durch. Das Tor des Tages erzielte McDonald in der 39. Minute. Gleich mit 3:0 schickte Leeds United den FC Southampton nach Hause. Tonge (35.), Diouf (88.) und Becchio (90.) trafen. Aston Villa siegte 3:2 bei Swindon Town und Erstligist Wigan Athletic unterlag Bradford City im Elfmeterschießen mit 2:4.