Belgrad hatte die Generalprobe in der Liga mit 3:0 gegen Napredak Krusevac gemeistert. Gegenüber der 1:3-Niederlage in Neapel am 5. Spieltag schickte Trainer Vladan Milojevic mit Stojkovic, Causic, Jovancic und Pavkov vier Neue in die Startelf, mit von der Partie waren auch Ex-Bundesliga-Profi Marin sowie der ehemalige Münchner Löwe Degenek.
PSG-Coach Thomas Tuchel hatte nach dem 1:1 in Straßburg am vergangenen Mittwoch fast eine komplette Woche Zeit, um sein Team auf das letzte Gruppenspiel vorzubereiten, nachdem die Partie gegen Montpellier kurzfristig abgesagt wurde . Gegenüber dem Remis in der Liga nahm Tuchel sieben Wechsel vor: Neymar war nach Leistenproblemen wieder mit an Bord, auch Mbappé, di Maria, Marquinhos, Juan Bernat, Thiago Silva und Buffon kehrten zurück in die Startelf.
PSG hatte keinerlei Anlaufschwierigkeiten und übernahm sofort die Spielkontrolle. Schnell wurde deutlich, dass Roter Stern überfordert war mit der Geschwindigkeit des Turbo-Sturms um Neymar und Mbappé. Letzterer hatte immer wieder viel Platz, um sich den Ball weit vorzulegen und seine Schnelligkeit auszuspielen. Als er Belgrads Rechtsverteidiger Stojkovic entwischte und im Zentrum den mitgelaufenen Cavani sah, war es geschehen: Der Uruguayer schob zur frühen Führung ein (9.).
Paris rennt Belgrad davon
In der Folge ging es im gleichen Stil weiter: PSG durfte seine Tempo-Vorteile oft ausspielen und musste dabei nicht einmal seine gesamte Klasse zeigen. Di Marias Schuss aus 19 Metern rauschte knapp rechts vorbei, Neymar machte es kurz darauf besser: Von Mbappé eingesetzt, dribbelte der Brasilianer von links in die Mitte, ließ zwei Verteidiger stehen und schoss mühelos zum 2:0 ein (40.). Beinahe hätte Mbappé alleine vor Borjan sogar noch die Vorentscheidung erzielt, doch der Ball landete nur am Außennetz (42.). So ging es mit dem komfortablen Zwei-Tore-Vorsprung in die Pause.
Gruppe C, 6. Spieltag
Der zweite Abschnitt begann, wie der erste geendet hatte. PSG agierte weiterhin griffig, schien die Chose seriös zu Ende bringen zu wollen. Dann kam Marin aus deutlicher Abseitsposition zum Torschuss - und die Partie kippte. Plötzlich fassten die Hausherren Mut und kamen zu zwei weiteren Hochkarätern: Erst flog eine Flanke von Stojkovic knapp am Gehäuse vorbei, dann fanden Ben und Marin den Weg ins Tor nicht (54.). PSG zeigte Unkonzentriertheiten - und musste den Gegentreffer schlucken: Rodic flankte von links weit auf den zweiten Pfosten, wo Gobeljic per Volley ins kurze Eck vollendete (56.).
Zweite Luft für den Außenseiter
Belgrad witterte nun Morgenluft, ging früh drauf und stellte PSG schon beim Abstoß zu. Doch die Franzosen schienen den Ernst der Lage erkannt zu haben und zogen das Tempo wieder an. Kehrer und Mbappé kamen zu Halbchancen (63./64.), ehe Marquinhos für klare Verhältnisse sorgte: Der Brasilianer köpfte den Ball nach di Marias Freistoßflanke humorlos ins linke Eck (74.). Von diesem Rückschlag kamen die Serben nicht mehr zurück, PSG kontrollierte die Schlussphase und verzeichnete durch Neymar und Cavani zwei weitere Möglichkeiten aus der Distanz (80./82.). Den Schlusspunkt setzte Mbappé, der kurz vor dem Schlusspfiff alleine vor Borjan auch noch seinen Treffer beisteuern durfte und den 4:1-Endstand herstellte (90.+2).
Paris St. Germain zieht dank des Erfolgs als Gruppenerster ins Achtelfinale ein - denn Liverpool gewann seine Partie gegen Neapel mit 1:0. Für Belgrad ist die Europapokalsaison nach der Vorrunde beendet. Für Roter Stern geht es am Samstag (15 Uhr) mit dem Stadt-Duell bei Cukaricki Belgrad weiter. Paris spielt ebenfalls am Samstag (17 Uhr) und gastiert in Dijon.