Belgrads Trainer Vladan Milojevic vertraute gegen Napoli unter anderem auf den ehemaligen deutschen Nationalspieler Marko Marin, der sich ebenso wie Stürmer Boakye und Causic erst nach der erfolgreichen CL-Qualifikation dem serbischen Meister angeschlossen hatte - alle drei standen gegen Neapel in der Anfangself. Im Vergleich zum 6:0-Sieg gegen Radnik Surdulica gab es zwei Änderungen: Ben kam für Jonathan, Jovicic ersetzte Ebecilio.
Napolis Coach Carlo Ancelotti schickte im Marakana zwar eine starke, aber nicht unbedingt seine vermeintlich beste Elf aufs Feld. So fehlten Hamsik und Mertens in der Startelf. Insgesamt gab es im Vergleich zum 1:0-Heimerfolg gegen den AC Florenz vier Wechsel: Ospina (Tor), Raul Albiol, Fabian und Milik spielten für Karnezis (Tor), Maksimovic, Hamsik und Mertens.
Erstmals überhaupt hat sich Roter Stern Belgrad für die Champions League qualifiziert - 27 Jahre nach dem größten Erfolg der Vereinsgeschichte, dem Gewinn des Europapokals der Landesmeister 1991. Binnen weniger Stunden waren alle Tickets für die Heimspiele der Vorrunde vergriffen - mit großer Euphorie wurde der erste Auftritt in der Königsklasse gegen Napoli erwartet.
Motivierte Belgrader entpuppen sich als harte Nuss
Gruppe C, 1. Spieltag
Motiviert waren dann auch die Belgrader Spieler, die zwar individuelle nicht mit ihren Kontrahenten mithalten konnte, dies aber mit Kampf und Leidenschaft wettmachten. Roter Stern entpuppte sich als so richtig harte Nuss. Die Serben bildeten bei gegnerischem Ballbesitz quasi eine Sechserkette um den eigenen Strafraum - selbst Marin, eigentlich als offensiver Feingeist bekannt, warf sich in jeden Zweikampf. Napoli hatte viel mehr Ballbesitz, phasenweise an die 80 Prozent, vorne wollte das Runde aber nicht ins Eckige: Insigne traf die Latte (18.), während Milik an RSB-Schlussmann Borjan (28., 44.) scheiterte.
Und auch in Hälfte zwei änderte sich nichts. Roter Stern verteidigte mit Mann und Maus und hatte zudem noch das nötige Quäntchen Glück: Zielinski scheiterte an Rodic (55.) und Schlussmann Borjan (60.). Rodic rettete dann auch noch in höchster Not gegen Callejon (68.), ehe Boakye für etwas Entlastung aus Sicht der Serben sorgte (72.). In der Schlussphase wirkten die Gastgeber körperlich platt, doch Neapel konnte daraus kein Kapital schlagen und durfte am Ende sogar froh sein, dass Boakye in der 81. Minute eine gute Chance ungenutzt ließ, indem er zu unplatziert abschloss. Ein Sieg der Belgrader wäre ob des Spielverlaufs aber auch zu viel des Guten gewesen - der eine Punkt wurde ohnehin wie ein Sieg bejubelt.
Roter Stern erwartet am Sonntag in der Liga gleich das nächste Highlight, das "Ewige Derby" bei Erzrivale Partizan (19 Uhr). Napoli gastiert am selben Tag (12.30 Uhr) beim FC Turin.
Sehen Sie ausgewählte Einzelspiele der Champions League live und auf Abruf bei DAZN. Steigen Sie jetzt ein und sichern sich Ihren Probemonat!