Bayerns Trainer Jupp Heynckes änderte seine Mannschaft nach dem 3:1-Heimsieg gegen Hannover 96 gleich auf fünf Positionen und sorgte dabei durchaus auch für Überraschungen: Boateng, Martinez, Vidal, Müller und Rafinha fanden sich auf der Bank wieder, dafür liefen Süle, Rudy, Tolisso, Alaba und auch Ribery von Beginn an auf.
PSG-Coach Unai Emery stellte nach der 1:2-Niederlage bei Racing Straßburg , der ersten Saisonpleite des souveränen Tabellenführers der Ligue 1, viermal um. Wie erwartet kehrten Kapitän Thiago Silva, Verratti, Kurzawa und Cavani in die Startelf zurück, Kimpembé, di Maria, Berchiche und Pastore mussten wieder auf die Bank. Dort war auch Torwart Trapp zu finden, Nationalelfkollege Draxler dagegen durfte sich von Beginn an dem Münchner Publikum zeigen.
Klasse Start
Mit einem Fehlpass von Tolisso gleich nach dem Anstoß startete der FCB in die Partie gegen Paris, doch im Anschluss zeigten die Münchner wenige Konzentrationsschwächen. Die Gäste versuchten zunächst über viele Ballstafetten ihre schnellen und torgefährlichen Spitzen in Stellung zu bringen, Mbappé gab nach vier Minuten eine erste Kostprobe ab. Torwart Ulreich bestand seine Prüfung ebenso wie sein Gegenüber Areola, den Coman testete (6.).
Gruppe B, 6. Spieltag
Nach acht Minuten gelang der Heynckes-Elf die frühe Führung. Ribery bediente James, der fast von der Torauslinie im Rückraum Coman fand. Dessen Kopfball flog Lewandowski vor die Füße, der aus kurzer Distanz aus der Drehung gekonnt abschloss. Die PSG-Spieler reklamierten, doch der FCB-Torjäger stand nicht im Abseits. Fast im Gegenzug hatte der FCB Glück, dass nach einer Kombination über Neymar und Mbappé Cavani den Ball nicht traf. Die Münchner beendeten eine furiose Anfangsphase mit einem Lewandowski-Schuss aus spitzem Winkel.
Neymar verpasst den Ausgleich
Das Spiel beruhigte sich. Paris setzte wieder auf Ballbesitz, die Lücke nach vorne tat sich aber nicht auf. Hummels, Süle, Rudy und Co. zeigten sich unbequem in der Zweikampfführung und ließen Neymar, Cavani und Mbappé nur bedingt zur Entfaltung kommen. In der 33. Minute hebelte Mbappé mit einem glänzenden Pass in den Rücken von Kimmich und zu Neymar die FCB-Abwehr einmal aus, der Brasilianer setzte den Ball frei vor Ulreich aber am rechten Pfosten vorbei.
Tolisso legt nach
Kaltschnäuziger zeigte sich Tolisso, der eine punktgenaue Linksflanke von James per Kopf zum 2:0 in die Maschen wuchtete (37.). Neymar (43., 45.) näherte sich noch zweimal mit Chancen dem 1:2 an, mit einem 2:0 für den deutschen Rekordmeister ging es aber in die Kabinen.
Mbappé zieht dem FCB den Zahn
Unai Emery hatte offenbar die richtigen Worte in der Kabine gewählt, denn Paris zeigte sich nicht nur engagierter, sondern mit mehr Biss Richtung Tor. Hatte Neymar sein Visier in der 46. Minute noch nicht richtig eingestellt, so war Mbappé vier Minuten später erfolgreicher: Verratti hebelte die Bayern-Abwehr aus, Cavani hob den Ball zu Mbappé, der wuchtig einköpfte. Die Tempoverschärfung der Emery-Elf schmeckte dem FCB nicht, doch PSG konnte sich vor dem Tor nicht wirklich in Szene setzen.
Wieder Tolisso
Die Partie plätscherte nun etwas vor sich hin, dem FCB schien mit dem 1:2 der Zahn mit Blick auf den Gruppensieg gezogen zu sein. Tolisso stellte die Partie aber noch einmal scharf. Coman spielte auf links seine Schnelligkeit aus, die Dani-Alves-Grätsche konnte ihn nicht aufhalten. Tolisso vollendete den Coman-Rückpass mit dem 3:1 (69.). Die Bayern bemühten sich in der Folge, zu einem weiteren Tor reichte es aber nicht mehr. PSG war in der Schlussphase einen Tick gefährlicher, Mbappé (80., 90.+2) und Marquinhos (80.) hatten das 2:3 auf dem Fuß. Den Schlusspunkt hätte Lewandowski setzen können, sein Heber ging aber über das Tor (90.+4).
Die Auslosung für das Achtelfinale in der Königsklasse findet am 11. Dezember (LIVE! bei kicker.de) statt. Die Hinspiele der nächsten Runde gehen am 13. und 14. Februar über die Bühne. Der FC Bayern spielt am kommenden Samstag (15.30 Uhr) bei Eintracht Frankfurt. Paris empfängt ebenfalls am Samstag (17 Uhr) Lille OSC.