Barca-Trainer Luis Enrique wechselte im Vergleich zum 6:0-Kantersieg über den FC Getafe sechsmal durch: Ter Stegen, Dani Alves, Mascherano, Rakitic, Busquets und Suarez begannen für Bravo, Pique, Vidal, Sergi Roberto, Arda Turan und Munir. Auch Gunners-Coach Arsene Wenger drehte sechsmal am Personalkarussell und brachte nach der 1:2-Pleite im FA Cup gegen den FC Watford Bellerin, Koscielny, Monreal, Flamini, Iwobi und Welbeck für Chambers, Mertesacker, Gibbs, Coquelin, Campbell und Giroud.
Die Ausgangslage war klar: Arsenal musste angreifen, es galt den Zwei-Tore-Rückstand aus dem Hinspiel aufzuholen. Ein frühes Tor sollte also her für die Gunners. Dementsprechend früh störten die Gäste den Spielaufbau und stellten Barca teilweise bereits an dessen eigenem Strafraum zu.
Neymar bleibt eiskalt
Der Titelverteidiger ließ sich davon jedoch nicht beeindrucken und fand immer wieder spielerische Lösungen. Dabei reagierte Barca auf die hoch stehende Hintermannschaft der Londoner und setzte ein ums andere Mal auf lange Diagonalbälle. So kam auch Hinspiel-Schreck Messi zu seiner ersten Großchance: Neymars Flugball von der Mittellinie nahm der Argentinier gekonnt aus der Luft, scheiterte aber an Ospina (17.). Eine Zeigerumdrehung später war es dann geschehen: Suarez nutzte die Unordnung in Arsenals Abwehr und bediente Neymar, der per Flachschuss zur Führung einschob (18.).
Arsenal war meist nur aus der Ferne gefährlich, die Distanzschüsse von Özil (10.), Elneny (15.) und Flamini (25.) verfehlten aber ihr Ziel. Das Geschehen im Griff hatte jedoch der Champion aus Barcelona. Der Führungstreffer verlieh den Katalanen noch mehr Selbstvertrauen und Dominanz, in schöner Regelmäßigkeit kombinierten sich Messi und Co. weitere Möglichkeiten heraus: Neymar hätte den Doppelpack schnüren können, schoss aber zu harmlos (31.).
Kurz vor dem Halbzeitpfiff wurden die Gäste noch einmal aktiv: Nach starker Vorarbeit von Özil bediente Sanchez Elneny, der aber zu lange für den Abschluss brauchte (38.). Die kurze Drangphase mit Halbchancen von Iwobi (38.) und Welbeck (41.) überstand Barca unbeschadet, ehe Suarez noch einmal an Ospina scheiterte (45.+1).
Achtelfinal-Rückspiele (15./16. März)
Mutige Gunners
Scheinbar unbeeindruckt von der nahezu aussichtlosen Lage überraschten die Gäste Barca nach der Pause mit erneutem frühen Stören. Wichtigster Unterschied zum ersten Durchgang: Diesmal wurden sie dafür belohnt. Sanchez fand den Champions-League-Debütanten Elneny, der aus 16 Metern sein erstes Tor für den FC Arsenal erzielte - ter Stegen war hierbei ohne Abwehrchance (51.). Hoffnung keimte auf bei den Gästen, und Barca machte sich sofort daran, ihnen diese wieder zu nehmen. Messi zog das Tempo spürbar an, er und Neymar drehten im Zusammenspiel mächtig auf. Zweimal zielte Messi zu ungenau (56., 61.), in der Zwischenzeit klärte Mascherano entscheidend gegen Welbeck (58.). Für die Entscheidung sollte ein anderer sorgen: Nach Flanke von Alves wuchtete Suarez das Leder per unnachahmlichem Seitfallzieher ins rechte, obere Tordreieck (65.).
Der erneute Führungstreffer nahm den Gästen den letzten Wind aus den Segeln. Zwar spielte Arsenal unentwegt nach vorne, das Duell war aber entschieden. Nach mehreren Halbchancen auf beiden Seiten und einer starken Doppelparade von ter Stegen (80.) durfte sich auch Messi per Lupfer in die Toschützenliste (88.) eintragen, dann war Schluss.
Der amtierende Champion steht erneut im Viertelfinale, für die Gunners ist wieder einmal früh Schluss auf europäischer Ebene. Die Auslosung findet am kommenden Freitag in Nyon statt. Am Sonntag (18.30 Uhr) ist wieder Ligaalltag, dann ist Barca in Villarreal zu Gast. Der FC Arsenal ist bereits am Samstag (13.45 Uhr) beim FC Everton gefordert.