Roma-Coach Rudi Garcia stellte gegenüber dem 3:0-Ligasieg gegen Chievo Verona viermal um: Der in der Serie A gesperrte Manolas ersetzte im Abwehrzentrum Astori, Torosidis Maicon als Rechtsverteidiger. Und für Ljajic und Destro kamen in der Offensive Iturbe und Gervinho zum Zug.
Bayern Trainer Pep Guardiola brachte im Vergleich zum 6:0-Erfolg gegen Werder Bremen drei Neue: Benatia, Juan Bernat und Lewandowski spielten für Rafinha, Dante und Höjbjerg. Für Ribery blieb wie gegen die Hanseaten zunächst nur die Bank.
Der FCB sortierte sich in der Defensive mit einer Dreierkette, in der Benatia, Boateng und Alaba aufliefen. Die Roma presste in den ersten Minuten früh, bald aber hatten sich die Münchner darauf eingestellt. Und ihrerseits viel zu viel Platz, den der deutsche Rekordmeister gekonnt ausnutzte: Nach Doppelpass zwischen Lahm und Robben drang Letzterer rechts in den Sechzehner ein. Nach Finte in typischer Manier gegen den zu weit entfernten Cole nach links schlenzte der Flügelflitzer das Leder per Linksschuss ins lange Eck (9.).
Die Antwort der Roma folgte fast postwendend, aber Neuer lenkte Gervinhos Schuss aus elf Metern famos um den Pfosten (10.). Allerdings blieb dies im ersten Durchgang der einzige Aufreger vor dem Münchner Tor. Was folgte, war eine Demontage der Roma, die gegen bestens organisierte Münchner schon im Aufbau zu Fehlern gezwungen wurde, in alle Einzelteile.
Nach vorne waren die Italiener fahrig, hinten fahrlässig. Die Bayern dagegen agierten konzentriert wie gnadenlos und steigerten sich nach Götzes 2:0 - der 22-Jährige netzte nach Doppelpass mit Müller aus 16 Metern ein (23.) - in einen Rausch. Weitere Treffer sollten wie die reifen Früchte fallen.
Lewandowski hatte wie Vorbereiter Bernat zu viel Platz - Kopfball, 3:0 (25.). Lewandowskis Diagonalpass überraschte den überforderten Cole, Robben schlich sich im Rücken des Verteidigers frei und überwand de Sanctis erneut (30.).
Zweikämpfe blieben für AS ein Fremdwort, der gegnerische Strafraum nach wie vor in weiter Ferne. Und auch Manolas' Abwehraktion gegen Alaba ging daneben - Referee Eriksson ahndete das Handspiel des Griechen mit einem Elfmeterpfiff. Müller verwandelte sicher zum schier unglaublichen 5:0-Pausenstand (36.).
Spielbericht
Garcia erlöste mit Wiederanpfiff Cole und Ikone Totti, Ex-Löwe Holebas und Florenzi standen nun auf dem Rasen. Die Bayern ließen die Zügel schleifen, kein Wunder angesichts des schier uneinholbaren Vorsprungs. Die Gastgeber kamen binnen Sekunden zu zwei klaren Chancen, Gervinho schoss an den Pfosten, Florenzi scheiterte an Neuer (54.).
Die Roma, die sich nicht noch weiter blamieren wollte, griff teilweise zu überharten Mitteln (Torosidis, 56.), über den umtriebigen Gervinho aber nun energischer an. Der Ivorer verpasste aus zwei Metern zunächst die Belohnung für die beste Phase der Roma (61.), jubelte wenig später aber doch, als er Nainggolans Flanke einnickte (66.).
Bei den Bayern ordnete Guardiola Schonung und Spielpraxis an: Rafinha ersetzte Müller (60.), später Ribery Lewandowski (68.). Der Elan der Italiener ebbte ab, die Gäste kontrollierten das Geschehen und gewannen mit den frischen Kräften wieder an Zielstrebigkeit.
Mit Folgen für die Garcia-Schützlinge: Drei Stationen waren es bis zum 1:6. Über Lahm und Robben kam der Ball zu Ribery, der Torosidis enteilte und die Kugel gekonnt über de Sanctis ins Tor hob (78.). Und einen hatte der FCB noch im Köcher: De Sanctis ließ Rafinhas Schuss abprallen, der für Götze gekommene Shaqiri schaltete beim Nachsetzen am schnellsten, umdribbelte den Keeper und setzte den Schlusspunkt (80.).
Mit nun neun Punkten zeigt der FCB der Konkurrenz die Hacken. Die Roma folgt mit vier Punkten, ManCity ließ bei Schlusslicht ZSKA Federn und hat lediglich zwei Zähler gesammelt. Die Guardiola-Elf ist also auf bestem Wege zum Gruppensieg.
Am 5. November (20.45 Uhr) stehen sich die beiden Teams in München erneut gegenüber. In der Liga reist der FC Bayern am kommenden Sonntag zum Spitzenspiel nach Gladbach (Anpfiff: 17.30 Uhr), auf die in der Serie A zweitplatzierte Roma wartet das Gastspiel beim Dritten Sampdoria Genua (Samstag, 20.45 Uhr).