Leonardo Jardim, Trainer des AS Monaco, tauschte im gegenüber der 1:2-Niederlage bei Olympique Lyon in der Liga, in der die Monegassen nach Spieltag 5 nur Vorletzter sind, einmal Personal aus: Für Dirar stand Fabinho in der Anfangsformation.
Auch Leverkusens Coach Roger Schmidt stellte im Vergleich zum 3:3 im Freitag-Abendspiel gegen den SV Werder Bremen einmal um: Son begann für Öztunali.
Bayer war zunächst nach wenigen Sekunden im Glück, dass der tschechische Referee Kralovec Castros Foulspiel an Ferreira im Strafraum nicht mit einem Elfmeter ahndete (2.). Bei angenehmen Temperaturen knapp über 20 Grad begegneten sich die beiden Teams in der Anfangsphase ansonsten auf Augenhöhe und dabei meist im Mittelfeld, wo energisches Zweikampfverhalten in den meisten Fällen den jeweils frühen Ballverlust des Gegners provozierte.
So ging es ohne große Ballkontrolle wild hin und her, ehe aus einem Konter der Werkself die erste Torchance entsprang. Castro verzog aber aus aussichtsreicher Position nach klugem Calhanoglu-Querpass (13.). Der Türke war wenig später selbst in Abschlussposition, traf aber nach Kießlings Ablage und kurzem Dribbling nur das Außennetz (15.).
Von den Monegassen war offensiv kaum etwas zu sehen. Lange Pässe auf den Ex-Leverkusener Berbatov waren kein taugliches Mittel, der Angreifer stand vorne meist allein auf weiter Flur. Auch von Joao Moutinho war als Ideengeber nichts zu sehen.
Je länger der erste Durchgang dauerte, desto mehr bekam Bayer, das meist auf forsches Pressing verzichtete, die Partie in den Griff. Topraks Kopfball flog drüber (20.), danach spielte sich die Schmidt-Elf zwar des Öfteren bis zum Strafraum durch, ließ es dort aber an Präzision fehlen.
Bei den Gastgebern blieb das Offensivspiel in den ersten 45 Minuten gänzlich Stückwerk. Und in der Endphase der ersten Hälfte wurde Bayer wesentlich zielstrebiger, erspielte sich Chance auf Chance. Bellarabi frei vor Subasic (36.) und Castro aus zehn Metern (45.+3) ließen zwei Hochkaräter liegen. Auch Calhanoglu (43.) und Son (44.) hatten ihr Visier in aussichtsreicher Position nicht richtig eingestellt, so dass es mit der aus Sicht von AS schmeichelhaften Nullnummer in die Kabine ging.
Spielbericht
Monaco kam mit mehr Schwung auf den Platz zurück, brachte mehr Lauffreude ein und rückte entschlossener in die gegnerische Hälfte nach - vor allem Kurzawa schob über die linke Seite immer wieder an. Die Schmidt-Schützlinge hatten den Offensiv-Faden verloren, waren dafür defensiv mit immer mutigeren Monegassen beschäftigt.
Die Führung der Hausherren fiel aber dennoch fast wie aus dem Nichts, war sie doch deren erste Möglichkeit überhaupt: Kurzawa zeigte einmal mehr Vorwärtsdrang und stieß in die gegnerische Hälfte vor. Der Verteidiger flankte an den Strafraum, wo ausgerechnet Berbatovs kluge Kopfballvorlage Moutinho fand - und der Ball von Spahic abgefälscht nach dem Linksschuss des Portugiesen den Weg aus elf Metern ins Tor (61.).
Welche Reaktion kam von Leverkusen? Keine. Die Gäste standen der Leidenschaft und Zweikampfstärke der aufgewachten Monegassen fast hilflos gegenüber. Die Werkself hatte ihre Offensivqualitäten in der Kabine liegen lassen und brachte kaum mehr ein Bein auf den Boden. Für den kraftlosen Bundesligisten stand nach der Pause lediglich ein Torschuss von Calhanogluzu Buche (80.) - zu wenig, um wenigstens einen Punkt mit nach Hause zu nehmen.
Der AS Monaco empfängt am Sonntag (17 Uhr) den EA Guingamp, während Bayer Leverkusen am selben Tag (15.30 Uhr) beim VfL Wolfsburg gastiert. In der Königsklasse geht es in der Gruppe C am Mittwoch, den 1. Oktober, weiter - mit den Duellen: Zenit St. Petersburg - AS Monaco (18 Uhr) und Bayer Leverkusen - Benfica Lissabon (20.45 Uhr).