Roms Trainer Rudi Garcia veränderte seine Startelf nach dem knappen
1:0-Erfolg in der Liga beim FC Empoli
auf sechs Positionen: Leandro Castan (Ohrenschmerzen), Cole, der gesperrte de Rossi, Ljajic, Destro und Florenzi wurden von Astori, Torossidis, Keita, Iturbe und die zuletzt geschonten Stars Gervinho und Totti vertreten.
ZSKA-Coach Leonid Slutski stützte seine Hoffnung vor allem auf seinen afrikanischen Angriff um Musa (Nigeria) und Doumbia (Elfenbeinküste). Während der Ex-Kölner Tosic über rechts ankurbeln sollte, hütete Kapitän und Anführer Akinfeev das Tor der Russen.
Iturbe und Gervinho bestätigen Slutski
In der italienischen Hauptstadt drückten jedoch von Anfang an die Römer auf die Tube, marschierten direkt nach vorne und setzten die Gäste gehörig unter Druck. Beinahe in Minute zwei von Erfolg gekrönt: Nainggolan arbeitete sich mit einigen glücklichen Umständen an die rechte Grundlinie vor, spielte nach innen zu Gervinho, der das Leder aber nicht über die Linie zu drücken wusste. Und von Erfolg gekrönt in Minute sechs: Gervinho spielte den bockstarken Schnittstellenpass zu Iturbe, der frei vor Schlussmann Akinfeev die Nerven behielt und eiskalt einschob. Das hochverdiente 1:0 für die Giallorossi gegen überfordert wirkende Russen. Dies zeigte auch die nächste Szene, die gar zum 2:0 führte: Über Gervinho und die Mitte rollte ein weiterer Angriff an, der Ball kam zunächst rechts zu Iturbe. Der Torschütze des 1:0 zog in den Strafraum, legte ab für Gervinho, der ruhig abwartete und aus der Zentrale eiskalt und hart vollstreckte (10.).
Zwei Tore und ein Assist in Halbzeit eins: Gervinho. Getty Images
Bei aller Dominanz und Ideenreichhaltigkeit nach vorne schien die Abwehr ein kurzes Nickerchen zu halten. Das gab Doumbia die Gelegenheit, einfach mal alleine an allen Gegenspielern vorbeizulaufen. Einen Meter vor dem Schlussmann fiel dem Angreifer dann nichts mehr ein, er strauchelte und ging ohne einen Abschluss zu probieren zu Boden (16.). Die Chance war allerdings nur eine AS-Rast auf dem Weg zu noch mehr Glanz, denn fortan wurden wieder Scheite fürs Offensivfeuer nachgelegt. Minute 20: Maicon wurde von Iturbe auf rechts freigespielt. Aus spitzem Winkel zog der Brasilianer ab, profitierte zudem von einem Fehler von Akinfeev. Der Ball rutschte von den Händen ins lange Toreck - 3:0. Minute 31: Totti spielte einen hohen Direktpass hinter die Abwehr auf den pfeilschnellen Gervinho, der seine überragende Leistung mit dem 4:0 krönte. Dabei folgte einem Haken an der rechten Grundlinie der Beinschuss für Akinfeev.
Iturbe muss runter
Einziger Negativpunkt aus Sicht des AS: Der ebenfalls stark aufspielende Iturbe verletzte sich in Minute 24, musste zwei Minuten später durch Florenzi ausgetauscht werden. Ansonsten hätten die Hausherren noch mehr Tore schießen können (Florenzi, 35. und Pjanic, 41.). Die Giallorossi glänzten ferner mit enorm starken Daten: Nach 45 Minuten spielten Totti & Co. an die 300 Pässe bei einer Passquote von rund 90 Prozent.
Spielbericht
Noch Lust? Aber natürlich!
Die Frage aus neutraler Sicht in Halbzeit zwei: Haben die Römer noch Lust auf mehr Tore und mehr Offensivaktionen. Die Antwort ließ nicht lange auf sich warten. Gervinho und Totti (46. und 48.) scheiterten zunächst, ehe Torosidis von links eine Flanke in den Strafraum brachte. Dort fand der Grieche zwar nicht den Kopf von Florenzi, dafür nickte Ignashevich unfreiwillig ein - 5:0 (50.). Die Fans im Stadio Olimpico freuten sich ausgelassen, huldigten ihren Helden auf dem Feld für diesen tollen Fußballabend.
Tolle Rückkehr in die Königsklasse für den AS Rom. Getty Images
Diese wiederum begnügten sich fortan mit nur sporadischen Auftritten in der Offensive, nahmen das Tempo raus. Das führte dazu, dass ZSKA mehr Druck aufbaute. Höhepunkt in Minute 69: Eine Ecke landete über Umwege bei Doumbia, der das Rund an die Querlatte nagelte. In der Folge verlor die Begegnung zusehends an Fahrt, Rom begnügte sich mit Mittelfeldgeplänkel, während Moskau mit diesem Spiel endgültig abschloss - bis auf Musa, der sich in den Strafraum stocherte und den Ehrentreffer markierte (82.). Wenig später knallte Milanov außerdem das Leder ein weiteres Mal an die Querlatte, von wo der Ball hinter Linie aufkam - der Treffer blieb ungewertet (86.). Unschöner Randaspekt: Zwischen der 72. und 74. Minute war die Partie aufgrund gezündeter Rauchbomben kurzzeitig unterbrochen. Das alles konnte die pure Freudenstimmung der Giallorossi über die gelungene Rückkehr in die Champions League (letzte Teilnahme: 2010/11) aber auch nicht hemmen.
Die Römer bekommen es am Sonntag (15 Uhr) in der Serie A mit Cagliari Calcio zu tun, ehe am 30. September (20.45 Uhr) Spieltag zwei in der Königsklasse bei Manchester City ansteht. ZSKA bestreitet am Sonntag (11.30 Uhr) das Moskauer Stadtderby gegen Lokomotive, am 30. September (18 Uhr) empfängt man in der CL den FC Bayern München.