Valencia, Donezk, Haifa, Tel Aviv, Düdelingen, Fenerbahce, zweimal Malmö, Zagreb, Rijeka - und nun Belgrad: Der Salzburger Qualifikationsfluch bleibt bestehen - obwohl die Österreicher so nah dran an der Königsklasse waren wie nur selten in der mittlerweile zwölfjährigen Geschichte der vergebenen Versuche. Nach dem 0:0 im Hinspiel in Belgrad hatte RB die Partie am Mittwoch vor eigenem Publikum dominiert und durch einen Doppelpack von Dabbur verdient mit 2:0 geführt. Die erste Champions-League-Teilnahme der Klubgeschichte schien zum Greifen nah, Gegner Belgrad war überhaupt nicht zur Geltung gekommen - bis zur 65. Minute.
"Solche Fehler werden auf diesem Niveau bestraft", analysierte RB-Sportdirektor Christoph Freund und meinte damit das nachlässige Abwehrverhalten, das zu einem unverhofften Doppelschlag der Serben binnen 77 Sekunden und letztlich zum Ausscheiden der Salzburger geführt hatte. Vor dem 1:2 vertändelte Wolf den Ball gegen Vorlagengeber Degenek, beim Ausgleich wenige Momente später verlor Ramalho seinen Gegenspieler - erneut Degenek - nach einem weiten Freistoß völlig aus den Augen. In kürzester Zeit machten sich die Österreicher einen bis zu diesem Zeitpunkt souveränen Auftritt zunichte.
Wieder nur Europa League - Rose: "Es tut richtig weh"
"Wir hätten es uns heute wirklich verdient gehabt, da wir auch nach dem 2:2 noch Torchancen hatten", haderte Chefcoach Marco Rose und meinte damit wohl vor allem die beiden Möglichkeiten durch Dabbur und Ramalho in der Nachspielzeit. "Es ist ein herber Schlag und tut richtig weh", so Rose. "Jetzt herrscht natürlich eine große Leere", fügte Freund mit Blick auf die Stimmung in der Mannschaft an.
Im siebten Jahr in Folge scheiterten die Salzburger in der Qualifikationsphase zur Königsklasse, zum insgesamt vierten Mal schied RB am Mittwoch in der finalen Play-off-Runde aus. Am Ende steht nun wieder einmal nur die Europa League - und Roses Erkenntnis: "Es ist jetzt einfach ein extrem bitterer Abend."