Champions League

Dreiste Preise: Manchester Uniteds Ticket Streit mit dem FC Sevilla vor dem Achtelfinale in der Champions League eskaliert

100 Euro für Gästefans beim Champions-League-Achtelfinale

Dreiste Preise: Manchester Uniteds Streit mit Sevilla eskaliert

Das Estadio Ramon Sanchez Pizjuan: 100 Euro und mehr sollten Gästefans für ein Ticket für das Champions-League-Achtelfinale zahlen.

Das Estadio Ramon Sanchez Pizjuan: 100 Euro und mehr sollten Gästefans für ein Ticket für das Champions-League-Achtelfinale zahlen. imago

60 Euro für ein Ticket im Gästeblock - selbst das ist schon ein stolzer Preis. Vor allem, wenn man bedenkt, dass für die Auswärtsfans noch Kosten für Flug und Unterkunft hinzukommen. 60 Euro verlangte der FC Sevilla von den Fans des FC Liverpool beim Duell in der Gruppenphase. Die Anhänger von Manchester United sollten nun richtig geschröpft werden: Die Karten für Auswärtsfans kosten für das Achtelfinal-Hinspiel im Estadio Ramon Sanchez Pizjuan am 21. Februar 100, teilweise sogar 150 Euro. Die United-Fans liefen Sturm, der Klub versuchte, den FC Sevilla auf offiziellem Wege dazu zu bewegen, die satten Aufschläge zurückzunehmen. Vergeblich.

United unterstützt Fans - und erhöht dafür selbst die Preise

Am Mittwoch griff der englische Rekordmeister daher zu einer besonderen Maßnahme: Jeder Fan, der zum Auswärtsspiel nach Sevilla fährt, erhält einen Zuschuss von umgerechnet 40 Euro und zahlt dann genau jenen Preis selbst, den die Liverpool-Anhänger beim Duell in der Gruppenphase für ein Auswärtsticket zahlen mussten.

Champions League - Achtelfinale
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Manchester United - Vereinsdaten
Manchester United

Gründungsdatum

01.01.1878

Vereinsfarben

Rot-Weiß-Schwarz

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FC Sevilla - Vereinsdaten
FC Sevilla

Gründungsdatum

14.10.1905

Vereinsfarben

Rot-Weiß

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Ausbaden sollten die Preispolitik ihres Vereins nun die Fans des FC Sevilla. Denn United finanziert den Zuschuss an seine Anhänger mit einer einmaligen Erhöhung der Ticketpreise im Auswärtsblock des Old Trafford für das Rückspiel gegen Sevilla am 13. März. Von der Maßnahme erhoffe man sich "abschreckende Wirkung für künftige Gegner, die die Eintrittspreise für unsere Auswärtsfans erhöhen wollen", wie es in einer E-Mail hieß, die der Verein am Mittwoch an seine Mitglieder verschickte. Ein möglicher Gewinnüberschuss werde an die Manchester-United-Stiftung fließen.

Wir sind erfreut, dass United in dieser Angelegenheit für uns gekämpft hat.

Manchester United Supporters Trust

Der "Manchester United Supporters Trust" lobte die Haltung des Vereins: "Wir haben mit dem Klub zusammengearbeitet, seitdem wir auf die aberwitzigen Ticketpreise aufmerksam wurden. Unser oberstes Anliegen war, sicherzustellen, dass unsere Fans am Ende nicht so viel bezahlen. Wir sind erfreut, dass United in dieser Angelegenheit für uns gekämpft hat."

Sevilla reagiert und will die UEFA kontaktieren

Auch der FC Sevilla reagierte. "Auch wenn es Versuche gegeben hat, eine Einigung bezüglich fester Ticketpreise zu erzielen, war das letztlich nicht möglich", hieß es in einer Erklärung auf der Website des fünfmaligen Europa-League-Siegers. Dieser kündigte an, seinen Fans die von United vorgenommene Preiserhöhung ebenfalls zu bezuschussen. Damit zahlen beide Fangruppen dann genau den Preis, den sie ohne die Zuschläge gezahlt hätten.

Sevilla kündigte zudem an, aus zwei Gründen die UEFA zu kontaktieren: Weil die Ticketpreise nach Abschluss des offiziellen Vergabeverfahrens erhöht worden seien, und weil der Klub aus Sicherheitsgründen nur 2995 Tickets - und damit lediglich 4,1 anstatt der vorgeschriebenen 5 Prozent der Stadionkapazität - zur Verfügung gestellt bekommen habe.

Protest der Bayern-Fans sorgte für Aufsehen

Für einen vielbeachteten Protest gegen die absurden Ticketpreise in der Champions League hatten in der Gruppenphase die Fans des FC Bayern München gesorgt , die beim Auswärtsspiel beim RSC Anderlecht ebenfalls 100 Euro für eine Eintrittskarte berappen mussten. "Kriegt ihr den Hals nicht voll? 100 Euro?" war auf Bannern zu lesen, zudem wurde Falschgeld auf den Rasen geworfen. Die UEFA eröffnete ein Verfahren und verdonnerte den deutschen Rekordmeister zu einer Geldstrafe von 20.000 Euro . Bayern-Coach Jupp Heynckes hatte sich mit dem Protest der Fans solidarisiert: " Wenn die Tickets für einen Stehplatz 100 Euro kosten - also, liebe Leute, das ist doch Wahnsinn! "

ski