Nuri Sahin macht keinen Hehl aus seinen Gefühlen. "Das Wembley-Stadion", sagt er, "löst bei mir Vorfreude aus." Trotz des deutschen Finales 2013, als Sahin erst spät eingewechselt wurde und die Niederlage nicht mehr verhindern konnte. Und das trifft sich gut - nicht nur, weil Sahin und seine Teamkollegen von ihrem Hotel in London beste Sicht auf das berühmte Stadion haben.
Am Mittwochabend steht im englischen Nationalstadion nämlich auch ein wichtiges Fußballspiel an. Gegen Tottenham geht es direkt zum Auftakt der Champions-League-Gruppenphase darum, sich in eine gute Position zu bringen. Viele Punktverluste dürfen sich die Dortmunder in der Gruppe H nicht erlauben, zu gewaltig ist die Konkurrenz mit Tottenham und Titelverteidiger Real Madrid. Apoel Nikosia, der vierte Vertreter, gilt als chancenlos.
Der gute Saisonstart hat Nuri Sahin selbstbewusst gemacht. Fast ist man geneigt zu sagen, noch selbstbewusster. Denn gezweifelt hat der Türke in den vergangenen zwei Jahren auch dann nicht an sich, als er unter Thomas Tuchel kaum zu Zuge kam. Unter dem neuen BVB-Trainer Peter Bosz profitiert Sahin davon. Wie selbstverständlich hat er auf der Sechserposition in seine alte Chef-Rolle zurückgefunden. Auch beim eher enttäuschenden 0:0 in Freiburg am vergangenen Samstag zählte er zu den wenigen Borussen, die Normalform erreichten.
Das "deutsche Finale" in Wembley 2013: BVB - FC Bayern 1:2
Mit breiter Brust ist Sahin deshalb nach London gereist. "Wir sind mittlerweile eine Champions-League-Mannschaft", sagt Sahin vor dem Duell gegen den aktuell Tabellen-Fünften der Premier League. "An einem guten Tag können wir jede Mannschaft schlagen. Mit diesem Gefühl gehe ich auch am Mittwoch ins Spiel."